Der Klimawandel und seine Folgen

Liebe Kinder,

heute war ich auf Campus II in der Kinder-Uni-Veranstaltung „Puh, was ist der Sommer so heiß! Der Klimawandel und seine Folgen“ bei Herrn Prof. Dr. Heinemann. Er beschäftigt sich den ganzen Tag mit dem Klima und Wetter. Im Verhältnis zu anderen Sommertagen dieses Jahres, war es heute sogar tatsächlich recht warm, aber so richtig heiß, wie zum Beispiel letztes Jahr oft, war es dieses Jahr ja noch nicht. Darüber haben wir dann auch als erstes gesprochen als die Veranstaltung anfing. Manche fanden es schade, dass es dieses Jahr nicht so heiß ist, ich finde das aber okay. So lange es nicht die ganze Zeit regnet, kann man ja auch so etwas draußen unternehmen.

Wie der Titel schon verraten hat, sollte es ja um Klimawandel gehen. Davon habe ich auch schon viel gehört, aber so richtig verstanden habe ich es bis jetzt noch nicht. Irgendwas mit CO2 und Erderwärmung war das, glaube ich. Das werde ich sicher nach der Veranstaltung genauer wissen. Angefangen haben wir mit den Grundlagen: Was ist Klima? Ein Kind meinte gleich, dass das Wetter das Klima ist. Hm, das stimmte aber nicht so ganz. Das Wetter ist der aktuelle Zustand der Atmosphäre. Wir haben dann auch eine Grafik von dieser Woche von der Wetterstation auf dem Petrisberg gesehen. Da war ich schon mal mit meiner Schule – wirklich spannend, wie so was gemessen wird – und sehr komplex! Auf jeden Fall haben wir gelernt, dass Wetter nicht gleich Klima ist und Klima ist auch nicht das Wetter auf der ganzen Welt – das ist die nächste Frage gewesen. Klima ist nämlich der Zustand des Klimasystems über lange Zeiträume. So haben wir zum Beispiel die Durchschnittstemperatur von Juni letzten Jahres und diesen Jahres in Trier verglichen.

Dieses Jahr lag die Durchschnittstemperatur bei 22,3 Grad – wider Erwarten fast genauso hoch wie letztes Jahr. Okay, aber ich hatte noch nicht verstanden, was ein Klimasystem ist. Das wurde uns dann zum Glück auch erklärt: Das Klimasystem besteht aus fünf Komponenten und die Klimaforscher interessiert, wie sich diese ändern: Luft, Wasser. Eis, Boden, Pflanzen. Es gab dazu jeweils auch immer einen komplizierten Fremdwortnamen, die habe ich mir aber nicht gemerkt. Das ist ja auch erst mal nicht so wichtig. Die nächste Frage war: Wodurch wird das Klima bestimmt? Die Erde dreht sich um die Achse zwischen Nord- und Südpol. In einem Modell konnten wir uns das dann auch ganz praktisch anschauen. Die Erde dreht sich und je nach Jahreszeit scheint die Sonne in einem anderen Winkel auf die Erde. Im Frühling ist es zum Beispiel eigentlich überall hell, im Winter ist es am Nordpol dann ganz dunkel. Das war ganz toll gemacht: Der Professor hatte das Modell bei sich auf dem Tisch und sein Assistent hatte eine Kamera mit der er das gefilmt und live auf die Leinwand übertragen hat. Eine echt gute Idee!

Mit der Sonne hängen auch die Klimazonen zusammen. In der Polarzone ist es -50 bis -10 Grad kalt, bei uns in der gemäßigten Zone sind es 5 bis 20 Grad. Ein Kind meinte, dass es ja aber manchmal kälter oder wärmer sei. Da hat der Professor erklärt, dass die Angaben der Jahresmittelwert sind, also es natürlich höhere und tiefere Temperaturen gibt. Danach haben wir über die Messung von Temperaturen, über Temperaturanomalien – teils haben sie zu- und teils abgenommen – und darüber, warum CO2 zu einer Temperaturzunahme führt gesprochen. Genau das finde ich interessant zu wissen, bis jetzt habe ich das nämlich noch nicht verstanden gehabt. Es gibt Wärmestrahlen von Feuer zum Beispiel, aber auch von Körpern oder einem Haus. Mit einem Infrarotmessgerät konnten wir die Wärme von uns oder auch vom Laptop des Professors sehen. Also es funktioniert dann so: Die Sonne strahlt auf die Erde und die Erde strahlt Wärme nach oben zurück. Und dann kann es den so genannten Treibhauseffekt geben, davon habt ihr sicher auch schon mal gehört. Die Sonne scheint durch das Glas eines Glashauses, die Oberfläche darin erwärmt sich, die Wärme steigt hoch, die Infrarotstrahlung kann jedoch nicht durch das Glas und bleibt deshalb im Treibhaus. Darum sind bei uns Zuhause die Tomaten im Treibhaus auch viel schneller reif als die im Garten.

Bei den Tomaten ist das ja auch echt gut. Um den Treibhauseffekt zu zeigen, haben wir ein Thermometer in ein Glashaus gestellt und eines einfach auf den Tisch, beide wurden von einer Lampe angestrahlt. Dann haben wir eine halbe Stunde lang alle 5 Minuten auf die Thermometeranzeigen geschaut und die Ergebnisse in eine Tabelle geschrieben. Anfangs waren die Anzeigen fast gleich dann wurde es im Glashaus aber immer wärmer – nach einer halben Stunde war der Unterschied fast 3 Grad. Ich fand es sehr spannend, das so praktisch zu beobachten. Ich konnte es mir vorher zwar schon vorstellen, aber es ist dennoch etwas anderes, es tatsächlich und live zu sehen. Die beiden Jungs, die abgelesen haben, waren auch ganz aufgeregt! Während das Experiment lief, haben wir mit der Veranstaltung weitergemacht und über verschiedene Treibhausgase, die das Klima ändern, gesprochen. Das CO2 ist aber auf jeden Fall das wichtigste. Es entsteht vor allem durch Kraftwerke, Autos, Heizungen oder Waldbrände. Methan ist das zweitwichtigste! Es entsteht durch Reisanbau, Mülldeponien, Rinder und Sümpfe. Es gibt neben den Treibhausgasen aber zum Beispiel auch Staubteilchen, die zur Entstehung von Wolken führen und somit die Erde eher abkühlen. Insgesamt gibt es jedoch mehr Faktoren, die zur Erwärmung führen als solche, die zur Abkühlung beitragen.

Um zu sehen, wie sich das Klima dann in der Zukunft entwickeln wird, werden von den Wissenschaftlern Modelle erstellt, in die alle Faktoren eingerechnet werden. Es gibt verschiedene Modelle – je nachdem wie schlau und nachhaltig sich die Menschen in Zukunft verhalten werden. Die Folgen des Klimawandels merken wir aber schon jetzt: Weniger Meereis in der Arktis, mehr Hitzebelastung – das ist vor allem für alte Menschen gefährlich – und mehr Dürren. Der Temperaturrekord in Trier war 2003 39 Grad, der Weltrekord liegt bei 56,7 Grad in den USA, das ist schon echt unvorstellbar heiß! Aber zum Glück haben wir auch gelernt, was man gegen den Klimawandel tun kann und wie man sich schlau verhalten kann: Strom aus Wasser und Wind, das Fahrrad oder den Bus nehmen statt das Auto – das mache ich sogar schon – mit der Bahn fahren anstatt zu fliegen, weniger heizen, Energie sparen – ich werde ab jetzt zum Beispiel mein Ladegerät immer gleich ausstecken wenn der Akku voll ist. Zum Schluss wurde noch von jedem von uns ein Infrarotbild gemacht. Die sahen echt lustig aus, da bei allen die Nasen kälter und darum dunkler auf den Bildern abgebildet waren und auch die Brillen waren ganz dunkel, da Glas ja keine Infrarotstrahlen durch lässt. Dann haben wir auch noch ein Gewinnspiel gemacht: Wer sich erinnern konnte, was die Höchsttemperatur in Trier war, konnte ein Buch gewinnen. Es lag niemand ganz richtig, aber die drei, die am nächsten dran waren, haben ein kleines Buch zum Klimawandel bekommen.

Ich fand die Veranstaltung mal wieder richtig spannend und freue mich, dass ich auch selbst etwas Gutes für das Klima tun kann!

Eure Klara Schlaufuchs