Wie werde ich erfolgreicher Unternehmer?

Hallo Kinder,

ich möchte euch unbedingt von meiner letzten Veranstaltung in der Kinder-Uni „Wie werde ich erfolgreicher Unternehmer?“ berichten. Zusammen mit vielen anderen Kindern saß ich zum ersten Mal in einem Hörsaal der Clara-Viebig-Realschule in Wittlich. Am besten hat uns allen gefallen, dass neben dem Professor Dr. Jörn Block auch ein echter Unternehmer -nämlich Bernhard Clemens - die Vorlesung gehalten hat. Herr Clemens verkauft Maschinen zur Weinernte an Winzer weltweit.

Am Anfang haben wir gemeinsam überlegt, was einen Unternehmer überhaupt ausmacht. Als Unternehmer möchte man seine eigenen Ideen verwirklichen und Güter oder Dienstleistungen verkaufen. So ist zum Beispiel Günther Jauch von „Wer wird Millionär?“ auch ein Unternehmer, da er sozusagen sich selbst verkauft. Andere erfolgreiche Unternehmer sind Mark Zuckerberg, der Gründer von Facebook, oder Bill Gates, der Erfinder von Microsoft. Ich war wirklich überrascht, wie viele tolle Ideen und Beispiele wir zusammen finden konnten. Herr Block und Herr Clemens berichteten uns, dass viele Unternehmen oft aus der Not heraus gegründet wurden und die Idee erst im Laufe der Zeit reifte. So entstanden das Reisebüro Neckermann oder der Lieferant Otto aus der Kriegsnot heraus. Adidas und Puma, sowie Aldi Nord und Aldi Süd wurden aus einem Familienstreit heraus gegründet. Die beiden Brüder der Familie Aldi hatten sich gestritten und ihr Unternehmen daraufhin geteilt. Aldi ist somit ein Beispiel für ein Familienunternehmen, welches im Besitz einer Familie ist und von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Allgemein findet man in Deutschland häufiger solche Familienunternehmen. Ich lernte aber auch, dass man zwischen Unternehmen verschiedener Größen und Branchen unterscheiden kann und eine große Vielfalt herrscht. Neben Familienunternehmen gibt es auch Einzelunternehmen, Großunternehmen, Handwerksbetriebe, mittelständische Betriebe und viele mehr. Wusstet ihr schon, dass auch alle Bäcker und Reisebüros in Wittlich und in allen anderen Städten zu den Unternehmen zählen? Das wusste ich vorher gar nicht und das hat mich ganz schön überrascht. Andere regionale Unternehmen sind das von Herrn Clemens oder auch Bitburger!

Nachdem wir also geklärt hatten, welche Arten es gibt, fiel uns auf, dass Unternehmen manchmal auch Marken sind. Die Marken Google, Kellog’s, Adidas, Apple, IKEA, McDonald’s, Nutella - das sind alles Unternehmen! Typisch für Marken ist, dass sie sehr erfolgreich sind. Kennt ihr das, wenn man im Alltag von „googlen“ spricht, wenn man nach Informationen im Internet sucht? Ich musste wirklich lachen, als uns Herr Clemens dann sagte, dass die Winzer in Amerika von „clemensen“ sprechen, wenn sie ihre Weinreben mit seinen Maschinen bearbeiten. Herr Clemens ist also auch ein erfolgreicher Unternehmer mit seiner ganz eigenen Marke. Manchmal stecken hinter Markennamen ganz witzige Abkürzungen oder Zusammensetzungen. Milka bedeutet zum Beispiel ganz einfach „Milch und Kakao“: Milch + Kakao = Milka. Haribo steht für „Hans Riegel aus Bonn“.

Wobei Haribo mittlerweile seinen Sitz gar nicht mehr in Bonn hat, sondern in Rheinland-Pfalz! Manchmal verlegen Unternehmen nämlich auch ihren Standort, wenn es woanders leichter ist, Mitarbeiter zu finden oder die Transportwege besser sind. Größere Landflächen, Grundstückspreise oder niedrigere Gewerbesteuer können auch Gründe dafür sein.

Obwohl sich das jetzt alles ganz schön gut und einfach anhört, ist es leider so, dass im Durchschnitt Unternehmer weniger verdienen als ihre Mitarbeiter. Dennoch werden viele Menschen selbstständig und werden Gründer, da sie innovative Ideen haben und diese selbst umsetzen wollen, nach Unabhängigkeit streben oder ihre Zeit frei einteilen wollen. Viele wollen sich selbst verwirklichen, andere sehen es als Familientradition und übernehmen den Betrieb des Vaters oder der Mutter. Wie ihr seht, gibt es viele Gründe, trotzdem ein Unternehmen zu gründen. Und manchmal ist es dann auch so, dass Unternehmen richtig erfolgreich werden und dann verdienen die Unternehmer auch deutlich mehr als ihre Angestellten. Erfolgreiche Unternehmen stiften dann manchmal auch Geld an Einrichtungen wie die Caritas oder das Deutsche Rote Kreuz. Genau das macht auch Herr Clemens! Zum einen gewinnt er dadurch an Sympathie bei den Menschen, zum anderen hat es auch wirtschaftliche Gründe. Er vergibt Stipendien, um Schülern einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und hofft darauf, dass diese dann später zu ihm kommen und für ihn arbeiten wollen. Herr Clemens profitiert dann von den Erfahrungen, die die Schüler im Ausland gesammelt haben. In anderen Ländern herrschen nämlich auch ganz andere Sitten!

Am Ende erzählten uns die beiden, dass man Gründer im Prinzip in jedem Alter werden kann. Herr Clemens meinte, dass man dafür Mut haben sollte, um immer wieder aufzustehen, wenn mal etwas nicht so gut läuft. Man sollte auch belastbar und einfühlsam sein und man muss Menschen mögen. Denn es gehört häufig auch zu den Aufgaben eines Unternehmers, Streit unter Arbeitskollegen zu schlichten, damit es ein gutes Klima im eigenen Betrieb gibt. Solange man noch nicht achtzehn Jahre alt ist, müssen einfach die Eltern die Verträge für einen selbst unterschreiben. Der Vorteil von vielen Unternehmen und somit viel Wettbewerb auf dem Markt ist nämlich, dass es auch viele Kunden gibt – sagen Herr Block und Herr Clemens zu uns. Es gibt nämlich auch schon Schülerwettbewerbe, bei denen man in einer Gruppe eine geniale Idee sucht und ein Konzept entwickeln und vorstellen kann. Vielleicht wäre das ja was für euch?

Haltet die Ohren steif und bis zum nächsten Mal!
Eure Klara Schlaufuchs

PS: Schaut mal, wir waren sogar in der Zeitung! Einfach auf einen Artikel klicken für eine größere Ansicht :) Außerdem hat uns Herr Prof. Dr. Block seine Präsentation hier zum Anschauen bereitgestellt!