Judo - der sanfte Weg

Mate, Mok-Su und Hajime

Wie bitte? Nein, ich habe mich nicht vertippt. Ich bin's, Klara Schlaufuchs, und dieses Mal war ich mit euch auf der Reise, eine richtige Judoka zu werden. Ein bisschen zumindest.
In der Sporthalle der Uni Trier konnten wir das richtig gut lernen und hatten dabei eine Menge Spaß! Angefangen haben wir natürlich mit der Begrüßung. Beim Judo ist es ganz wichtig unserem Partner Respekt zu erweisen.
Die Dozentinnen und Dozenten haben uns die beiden Kommandos "Mok-Su" und "Re" erklärt: Sobald das erste Kommando ausgesprochen wird, schließt man die Augen und denkt an nichts. Gar nichts. Die Augen bleiben geschlossen und wenn das zweite Kommando ausgesprochen wird,  verbeugt man sich voreinander und setzt sich hin.

Danach spielten wir spannende Aufwärmspiele, bei denen wir uns so richtig schön austoben konnten. Beim Laufen und Toben sollten wir uns allerdings nicht gegenseitig berühren. Wenn man sich doch aus Versehen berührt hat, gab es eine Regel: Kniebeugen machen. Ich weiß, das klingt nach einer Strafe und keiner Regel. Stimmt's?

Aber die Kniebeugen sind keine Strafe! Sie zeigen nur, dass man verstanden hat, wie das Spiel eigentlich gehen sollte. 
Außerdem sind die Kniebeugen noch für eine andere Sache gut. Aber die verrate ich euch nur, wenn ihr noch ein bisschen weiter lest. Dieses Judo ist eben sehr ausgefuchst!

Nachdem wir zeigen konnten, wie gut wir das leichte Spiel beherrschen, wurde es schwieriger: Es gab verschiedene Nummern mit verschiedenen Bedeutungen. Bei einer "1“ setzten wir uns so schnell wie möglich auf den Po, bei einer "2" legten wir uns auf den Bauch und bei einer "3" legten wir uns auf den Rücken. 
Puh, ganz schön viele neue Kommandos, die wir uns auf einmal merken mussten. Bei den Kindern hat das so gut wie immer prima geklappt und sie haben wie die Profis die richtigen Bewegungen gemacht, aber ich hatte so meine Schwierigkeiten…

Weiter ging es mit den Fallübungen. Die sind besonders wichtig, damit man sich beim Judo auf keinen Fall verletzt. Trotzdem kann man durch einen lauten Knall beim Aufprallen ganz schön Eindruck machen und vor allem sein Können beweisen. Richtig zu fallen ist beim Judo gar nicht mal so einfach. Die Dozenten haben eine Menge Erfahrung und gaben uns viele Tipps, wie das Fallen am besten klappt. Hier kommen die Kniebeugen wieder ins Spiel: Beim Fallen und besonders beim langsamen Fallen sind Muskeln in den Beinen und im Po sehr hilfreich und wenn man geübt ist, kommt man nicht so schnell aus der Puste wie ich. 
Das allerwichtigste war, den Kopf immer oben zu behalten und ihn auf keinen Fall auf den Boden knallen zu lassen. Sonst kann eine Judo-Stunde ganz schnell mit Kopfschmerzen enden.

Nach den vielen Übungen waren wir ja schon so etwas wie Judo-Profis und deshalb spielten wir im Anschluss an die Fallübungen Spiele für Fortgeschrittene. Ich brauchte da erst einmal eine Verschnaufpause, aber eins kann ich euch sagen: Die Kinder-Uni-Studierenden hatten eine Riesenmenge Energie und Spaß. Mein Lieblingsspiel war mit Abstand das „Burger“-Spiel. 

Dabei gab es auch wieder verschiedene Kommandos mit verschiedenen Bedeutungen. Es gab das Kommando „Pommes“, bei dem sich zwei Kinder um ein drittes herumstellen und sich an den Händen fassen. Sie sind dann die Tüte und das Kind in der Mitte ist die Pommes. Außerdem gab es noch den Mini-Burger, den Hamburger und den Cheeseburger. Bei jedem dieser Kommandos bildeten 2, 3 oder 4 Kinder ein Team und stellen den jeweiligen Burger dar. Manchmal fanden sich die Teams schnell zusammen, manchmal gab es erst ein großes Gewusel, aber früher oder später hat immer alles super geklappt.

Auch wenn wir gar nicht aufhören wollten, war die Zeit langsam um und wir hatten nur noch eine tolle Aktivität übrig: DEN KAMPF. Das klingt bedrohlicher, als es war. Jedes Kind suchte sich einen Partner und sie versuchten, sich abwechselnd aus dem „Griff“ des Anderen zu befreien.
Das Kommando „Hajime“ war der Startschuss für das Kind, das sich befreien sollte.
Damit sich wirklich niemand verletzt, gab es ein „Notfall“-Kommando. Es lautet „Mate“ und bedeutet so viel wie „warten“. Erst bei „Hajime“ ging es dann wieder weiter.

Zu guter Letzt verabschiedet sich alle ein bisschen wehmütig voneinander. Der einzige Lichtblick: nächstes Jahr werden wir uns alle hoffentlich wieder bei dieser Kinder-Uni-Veranstaltung sehen und noch besser werden. Die Verabschiedung lief ähnlich wie die Begrüßung am Anfang ab: „Mok-Su“ und „Re“ und dann gingen wir wieder unserer Wege…
Ich kann nur sagen, was für ein riesen Spaß das war! Ihr hättet dabei sein sollen! Ich freue mich auf die nächsten Abenteuer, von denen ich euch berichten kann. 

Bis dahin, Mok-Su und Re,
eure Klara Schlaufuchs
[Klara Hofmann; Fotos von Annika Weiser]

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