Was darf ich? Was soll ich? Was muss ich?

Hallo Kinder,

vor kurzem war ich mit einigen Kindern in der Kinder-Uni Veranstaltung „Was darf ich? Was soll ich? Was muss ich?“ von den Kinder-Uni-Dozentinnen Alexandra Fredel und Rebecca Kottmann. Bevor wir richtig loslegen konnten haben wir uns erstmal damit beschäftigt was das Recht überhaupt ist. Es bezeichnet alle Regeln, die in einem Land herrschen und ist die Grundlage für friedliches Zusammenleben. Eine ziemlich wichtige Sache also.
Damit verbunden haben wir uns gefragt, was der Unterschied zwischen „dürfen“, „müssen“ und „sollen“ ist. Habt ihr darüber schon mal nachgedacht?

Und wer bestimmt das überhaupt?
Gesetze werden beschlossen von der Regierung, die in einer Demokratie die Bevölkerung repräsentiert. Somit geben wir uns im Prinzip selbst die Gesetze. Diese haben die Aufgabe die Menschen zu beschützen und regeln aus diesem Grund auch ganz spezielle Dinge, wie zum Beispiel den Brandschutz in Häusern, die Vergabe des Führerscheins oder die Straßenverkehrsregeln. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das sonst für ein Chaos auf der Straße wäre und wie viele Unfälle passieren würden!

Außerdem bestimmen die Eltern natürlich die Regeln für uns Kinder. Aber auch das ist im Gesetz unter § 1626 im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt: „Die Eltern haben die Pflicht und das Recht, für das minderjährige Kind zu sorgen. Die elterliche Sorge umfasst die Sorge für die Person des Kindes und das Vermögen des Kindes.“
Ist euch was aufgefallen? Auch Eltern müssen (Pflicht) und dürfen (Recht) damit die Regeln für uns bestimmen und auf uns aufpassen. Darüber habe ich davor noch nie nachgedacht!

Abgesehen von solchen Regeln, die von unseren Eltern gemacht werden, gibt es jedoch auch vom Staat festgelegte Gesetze für Kinder und Jugendliche. Diese legen zum Beispiel fest, dass man bereits nach der Geburt Eigentümer sein kann, ab dem siebten Lebensjahr „beschränkt geschäftsfähig“ ist und damit selbstständig Geschenke angenommen werden können oder das Taschengeld ausgegeben werden darf.

Wusstet ihr, dass es insgesamt über 55.000 Regelungen gibt? Das sind so viele, dass selbst studierte Juristen und Juristinnen die gar nicht auswendig kennen, sondern immer nachschlagen. Zur Veranschaulichung haben die Kinder-Uni-Dozentinnen eines der dicken Gesetzesbücher mitgebracht. Das war richtig schwer und hatte ganz dünne Seiten! Am Schluss konnten wir so mit ihrer Unterstützung sogar einen Beispielfall lösen und haben nach einem Abschlusstest alle eine richtige Urkunde erhalten.
Besonders die speziellen Gesetze für Kinder, die mit dem Alter zusammenhängen, haben mir und den Kindern Spaß gemacht. Wir haben jede Menge gelernt und wissen jetzt genau welche Rechte und Pflichten wir in unserem Alter haben. Das sind noch einige mehr, als ich jetzt hier aufzählen kann, also komm doch einfach das nächste Mal mit zur Kinder-Uni!

Euer Kunibert Schlaufuchs
[Lena Heib; Fotos von Benedikt Zopes]
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