Lerntipps und -Lernstrategien
Die folgenden Tipps wurden von Buddies und Betreuten im START-Projekt zusammengestellt und sollen (neurodiversen) Studierenden im Studienalltag unterstützen:
Lern- und Arbeitsmethoden:
- Einen groben Lernplan erstellen, was möchte ich an welchem Tag machen? Dabei flexibel bleiben und sich keinen Stress machen, wenn man sein Tagesziel nicht erreicht.
- Einen festen Lernschluss setzen pro Tag (z.B. "ich lerne nur bis 18 Uhr und habe danach Feierabend“)
- Informationen an einem Ort bündeln, Handy (Apps wie Notion oder Habitica), Kalender, Ordner, etc.
- Mind Maps erstellen (nicht nur für Uni Inhalte, sondern auch für Gedanken sortieren, um sich bspw. um den Einstieg ins Arbeiten zu erleichtern)
- 80:20 Methode, Pomodoro Methode (25 min arbeiten - 5 min Pause —> nach 4 Arbeitsblöcken 15-20 min Pause), dabei ein Ortswechsel beim Pause machen; ggf. an die Frische Luft gehen
- Beim groben Durcharbeiten der Folien Wichtiges markieren und aufkommende Fragen direkt neben Folie schreiben
- Karteikarten schreiben (Frage auf der einen Seite, Antwort auf der anderen)
- Beim Lesen/ Bearbeiten von Quellen und Literatur mit der kürzesten oder wichtigsten anfangen.
- Powerpoint-Präsentationen Stück für Stück erstellen, nicht erst alles lesen und dann anfangen, da sonst die Zeitknapp werden kann
- Bei Literatur erst mal die Zusammenfassung und das Fazit lesen
- Vor Beginn von Aufgaben überlegen wie viel Zeit dafür benötigt wird und dann entsprechend einen Timer stellen (wenn die Zeit nicht reicht neu einschätzen und neuen Timer stellen)
- Gerade zur Klausurvorbereitung die Fachschaft nach Altklausuren fragen. Diese frühzeitig sich anschauen & durcharbeiten
- Lernbuddy, mit einem anderen oder in der Gruppe lernen, damit man sich selbst nicht ablenkt
- Externe Netzwerke nutzen bzw. sich darüber Gedanken machen, was es an Supportsystemen gibt. Bspw. kann ich mit jmd. in der Klausurenphase jeden Tag telefonieren/ sprechen und meinen Tagesplan durchgehen und schauen, was hat heute geklappt, was nicht und warum
- „Hirn-Furz-Zettel" anlegen, das ist ein kleiner Zettel oder Notizblock, wo die Random Gedanken beim Lernen aufgeschrieben werden können. Das kann helfen diese nicht unterbewusst weiter zu (zer-)denken und so das Lernen erleichtern.
Strukturierung und Priorisierung von Aufgaben
- Um sich selber zu strukturieren, können die Fragen „Welche Aufgabe müssen wann erledigt werden?“ und „Welche Literatur muss gelesen werden?“ helfen
- Für die Priorisierung hilft es sich zu fragen: Was ist am wichtigsten? Und welche Aufgaben können zur Not weggelassen werden?
- Außerdem kann bei der Priorisierung von Aufgaben auch Schemata wie bspw. die Eisenhauer-Matrix behilflich sein.
Weitere Tipps
- Sich selbst beobachten und schauen was die eigenen Voraussetzungen für gutes Arbeiten sind (Essen, Ruhe, Pause ect.). Dafür lassen sich gut Selbsttracking Apps nutzen wie Notion oder Habitica
- Eine Bedürfnis-Pyramide erstellen (Grundprioritäten im persönlichen Bereich die durchgegangen werden können, wenn es an dem Tag wirklich nicht läuft; z.B. heute schon was gegessen und getrunken, wann das letzte mal geduscht und Zimmer gelüftet?)
- Einen Tagesplan haben (feste Zeiten für Schlaf, Sport und Freizeit)
- Arbeitsplatz in der Bibliothek reservieren, so bleiben die Sachen in der Bibliothek und müssen nicht immer mitgebracht werden
- Grundsätzlich ist immer zu bedenken: neue Strategien umzusetzen kostet viel Energie, deshalb nicht verzweifeln und in stressigen Phasen evtl. doch auf bewerte Strategien zurückgreifen. Außerdem ist es wichtig sich bewusst darüber zu sein/zu werden, dass es okay ist, etwas nicht (alleine) zu schaffen und andere um Hilfe zu bitten.
- Buchtipp: Simchen, Helga (2020): AD(H)S - Hilfe zur Selbsthilfe. Kohlhammer. ISBN 978-3-17-035597-2
- HowtoADHD ist ein Youtubekanal mit vielen Tipps und Tricks