XXIII. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien e.V.

  

XXIII. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien e.V.

zum Thema "China - Konflikt und Harmonie"

vom 09. bis 11. November 2012

 
Im Diskurs über China, das für viele im Zeichen der Harmonie steht, ist der Aspekt Konflikt oft unterbelichtet. Dabei sind sowohl soziale Spannungen als auch geistige Kontroversen in China seit jeher allgegenwärtig und erweisen sich als maßgeblich für den historischen Wandel sowie die moderne Gesellschaftsentwicklung. Führt man sich die Brüche und Umbrüche der chinesischen Neuzeit vor Augen, muss man das Land als äußerst konfliktreich bezeichnen. Konflikt und Harmonie stehen sich dabei nicht notwendigerweise unvereinbar gegenüber, sondern befinden sich oft in einem Symbiose-Verhältnis, welches sich im Wechselspiel zwischen Freiheit und Unterdrückung manifestiert.
Im Spannungsfeld zwischen Konflikt und Harmonie lassen sich viele Probleme aus dem Geistes- und Gesellschaftsleben Chinas aufspüren und analysieren. Zum einen sind grundlegende Überlegungen hilfreich, etwa die Frage, unter welchen Gesichtspunkten sich Konflikte kategorisieren lassen, wie sich Konfliktparteien formieren und voneinander abgrenzen, und wie sich die Austragungsformen ideeller sowie materieller Auseinandersetzungen unterscheiden.
Zu verfolgen wären ferner folgende Fragestellungen: Wo wirken sich Konflikte destabilisierend auf das Gesellschaftsleben aus, wo trägt Konflikt stabilisierend zur gesellschaftlichen Konsensbildung und Integration bei? Unter welchen Umständen schlägt die Dynamik des Widerstreits in kulturelle Leistungen um? Wie erklärt sich das Unbehagen am Phänomen Konflikt, inwiefern ist es berechtigt? Welche Relevanz besitzen traditionelle Idealvorstellungen wie Harmonie und Konsenskultur für die chinesische Gesellschaft heute noch?
   

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