VHD-Leitbild "Machtmissbrauch in der Geschichtswissenschaft verhindern"

Machtmissbrauch in der Wissenschaft ist ein Thema, das immer mehr Beachtung findet – auch in der Geschichtswissenschaft. So wurden in den vergangenen Jahre immer wieder Fälle von Machtmissbrauch und wissenschaftlichem Fehlverhalten in der Geschichtswissenschaft öffentlich. Dabei handelt sich nicht nur um Einzelfälle oder individuelle Fehltritte. Vielmehr sind es Strukturen, die Machtmissbrauch ermöglichen und bedingen. Dies soll und darf nicht verschwiegen werden. Deshalb ist es das Ziel des VHD, die Strukturen des Machtmissbrauchs abzustecken und mit konkreten Empfehlungen auf eine Veränderung der Fachkultur hinzuwirken.

Historische Seminare, Institute oder andere Orte, an denen geschichtswissenschaftlich geforscht und vermittelt wird, dürfen keine Orte der Angst sein, an denen Abhängigkeiten missbraucht werden. Stattdessen muss es um ein respektvolles Miteinander gehen.

Lutz Raphael Vorsitzender des VHD

 

Die Arbeitsgruppe „Fachethische Fragen“ des VHD hat den Auftrag übernommen, diese strukturellen Ermöglichungsbedingungen systematisch aufzudecken und Empfehlungen zu formulieren, um individuellem Fehlverhalten und strukturellen Fehlentwicklungen in Zukunft entgegenzuwirken. Die AG hat bewusst eine Umfrage an den Anfang ihrer Arbeit gestellt. Am 27. Mai 2025 wurde das Leitbild „Machtmissbrauch in der Geschichtswissenschaft verhindern“ veröffentlicht, das von der AG erarbeitet und am 16. Mai 2025 einstimmig vom Ausschuss angenommen wurde. Die Ergebnisse der Umfrage sowie eine quantitative Auswertung stehen zum Download bereit.