Esther Klatt

Kontakt: ashura1986webde

Betreut durch Prof. Dr. Ulrike Gehring 

  Dissertationsvorhaben: Homme fatale und homme fragile – Konstruktionen von Männlichkeit in der viktorianischen Kunst des 19. Jahrhunderts

Femme fatale und femme fragile – zwei gegensätzliche Frauentypen. Beide aus der Literatur des Fin de Siécle. Jedoch sind beide Typen auch in der englischen Malerei um 1850 auszumachen, zum Beispiel in den Werken der Präraffaeliten. Beide Frauentypen stellen Objekte der männlichen Begierde dar. Dabei war es die femme fatale, die durch ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre ausgeprägte (und ausgelebte) Sexualität vom idealen Frauenbild des 19. Jahrhunderts abwich und die Entwicklungen der Gesellschaft wiederspiegelt, in der die Rolle der Frau in Frage gestellt wurde.
Wie das Bild der Frau war auch das Bild des Mannes im England 19. Jahrhundert klar umrissen. Das Model der „seperate spheres“ teilte beiden Geschlechtern gesellschaftliche Aktionsräume zu.

Im Zentrum meines Dissertationsprojektes steht das Bild des Mannes in einer Zeit, in der scheinbar feste Gesellschaftsstrukturen gerade auch im Hinblick auf den Diskurs um Geschlecht, Gender und Sexualität aufbrechen.
Was definiert den homme fragile, was den homme fatal[e]?
Wie sind diese beiden Typen von Männlichkeit in der englischen Malerei auszumachen?
Spielt die weibliche Figur bei der Darstellung der beiden Männlichkeitstypen eine Rolle? Wenn ja, welche Rolle ist es?
Wo finden sich Vorbilder in Literatur oder Malerei?
Anhand dieser Fragen möchte ich Darstellungen von Männern in der englischen Malerei des 19. Und frühen 20. Jahrhunderts auf ihre Lesbarkeit als Darstellungen eines vom Ideal abweichenden Männlichkeitsbildes untersuchen.