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Neue Publikation von Prof. Dr. Muehlfeld zur Veröffentlichung angenommen im Management International Review (mir): “Strategic decision-making in a global context: The comprehension effect of foreign language use on cooperation“

Der Beitrag “Strategic decision-making in a global context: The comprehension effect of foreign language use on cooperation” von Katrin Muehlfeld (gemeinsam mit Vivien Procher, Grenoble Ecole de Management, Frankreich; Diemo Urbig, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland; sowie Arjen van Witteloostuijn, Vrije Universiteit Amsterdam, Niederlande) wurde zur Veröffentlichung in der Zeitschrift Management International Review (mir) angenommen (VHB: B-Ranking).

 

Kurzbeschreibung der Studie:

Im Zuge der Globalisierung steigt die Zahl der Menschen, die bei strategischen Entscheidungen in einer für sie fremden Sprache, oft Englisch, kommunizieren (müssen). In der vorliegenden Studie wird zunächst ein konzeptionelles Modell entwickelt. Dieses Modell bildet zum einen die Auswirkungen der Nutzung einer Fremdsprache auf das Informationsverständnis des Entscheiders ab. Zum anderen erfasst es die Implikationen dieses Informationsverständnisses auf das Entscheidungsverhalten im Kontext kooperativer, strategischer Entscheidungen. Auf theoretischer Ebene besteht ein wesentlicher Beitrag der Studie daher darin, die Stufe der Informationsverarbeitung, die zum Verständnis führt, von der Stufe der Entscheidungsfindung (unter Verwendung der zuvor erfassten Informationen) zu trennen. Im Rahmen einer experimentellen Studie wird das entwickelte theoretische Modell getestet. Es zeigt sich, dass die Verwendung von Englisch als Fremdsprache deutliche Auswirkungen auf die individuelle Neigung der Studienteilnehmer/innen zur Kooperation hat. Der genaue Effekt hängt dabei entscheidend von zwei individuellen Faktoren ab: den Fremdsprachenkenntnissen des Einzelnen sowie seiner bzw. ihrer Tendenz, Entscheidungen grundsätzlich bewusst und analytisch anzugehen. So zeigt sich beispielsweise für Personen, die ein sehr gutes Informationsverständnis erreichen, eine geringere Neigung zur Zusammenarbeit.

Insgesamt hilft die Studie Wissenschaftlern und Praktikern gleichermaßen dabei, die Mechanismen und die damit verbundenen Auswirkungen einer Kommunikation über Sprachgrenzen hinweg, wie sie in der heutigen, globalen Führungs- bzw. Organisationswelt allerorten vorkommt, besser zu verstehen. Die Studie diskutiert z.B. auf Basis der empirischen Ergebnisse die Möglichkeit, dass aufgrund der Verwendung einer Fremdsprache fragile Kooperationsentscheidungen zustande kommen können, mit entsprechend potenziell negative Folgen für Zusammenarbeit und Gruppendynamik in fremdsprachlichen Kontexten.