Digitale Vortragsreihe "Diversity in Geography & Environmental Sciences"

Das Gleichstellungsteam im Fachbereich VI lädt alle Interessent*innen zur digitalen Vortragsreihe "Diversity in Geography & Environmental Sciences" ein.

Die Vorträge finden mittwochs von 12:30 bis 13:30 Uhr statt. Neben dem Vortrag selbst wird es auch die Möglichkeit zur Diskussion und einem Austausch zum jeweiligen Vortrag geben.

[Anmeldung geschlossen] Bitte melden Sie sich über das unten stehende Anmeldeformular zur Veranstaltung an. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigungsmail mit den Zugangsdaten zum Zoom-Meeting.

Die Vortragsreihe wird gefördert durch das Professorinnenprogramm III des Bundes und der Länder.


Prof. Dr. Verena Schreiber: Lehren und Lernen in einer krisengeprägten Gegenwart. Perspektiven und Impulse Feministischer Bildung

Foto Verena Schreiber

Vortrag am 23.11.2022, 12.30 - 13.30 Uhr
Ort: Zoom (bitte unten anmelden)

Zur Person

Verena Schreiber ist Professorin für Geographie und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie forscht zu transformativer-feministischer Bildung, Geographies of Childhood, Families and Education sowie Stadtentwicklungspolitik. Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind Konzepte der Geographie und ihrer Didaktik, Humangeographie, Forschungsmethoden sowie Exkursionsdidaktik und Unterrichtsplanung.

Abstract:

Feministische Theorie und Praxis ist mit dem Bereich der Bildung aufs Engste verwoben. So sind (Hoch)Schulen immer schon Orte gewesen, an denen Ungleichheiten gleichermaßen hervorgebracht wie infrage gestellt und überwunden wurden. An diesem Spannungsverhältnis setzt Feministische Bildung an. Sie stellt erstens Konzepte bereit, mit denen sich Machtverhältnisse im Bildungssystem untersuchen und Leerstellen akademischer Wissensproduktion offenlegen lassen. Feministische Bildung regt zweitens zu einer emanzipatorischen Vermittlungspraxis an, in der gemeinsam hoffnungsvolle Wege zur Überwindung von Unterdrückungsverhältnissen und zur gesellschaftlichen Teilhabe und Transformation beschritten werden. Drittens fordert sie unsere Selbst- und Weltbeziehung angesichts globaler Krisen und Verwundungen heraus und plädiert für ein artenübergreifendes Bildungsbündnis. Der Vortrag führt diese drei Anliegen zusammen und diskutiert deren Potenzial für das Feld der Geographischen Bildung.


Dr. Inken Carstensen-Egwuom & Dr. Birte Schröder: Postkoloniale Perspektiven für geographische Bildungsmedien

Vortrag am 30.11.2022, 12.30 - 13.30 Uhr
Ort: Zoom (bitte unten anmelden)

Zu den Personen

Inken Carstensen-Egwuom arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) in der Arbeitsgruppe Integrative Geographie an der Europa-Universität Flensburg. In Ihrer Forschung befasst sie sich mit postkolonialen Geographien europäischer Hafenstädte und Konzepten von reparativer Gerechtigkeit, Intersektionalität und transnationaler Migration. Sie lehrt u.a. im Bereich des Globalen Lernens und ist aktives Mitglied des Netzwerks „Flensburg Postkolonial“.

Birte Schröder ist Postdoc am Leibniz-Institut für Bildungsmedien I Georg-Eckert-Institut in Braunschweig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Rassismus und Kolonialität im Geographieunterricht. Als Schulbuchautorin und Beraterin von Schulbuchverlagen hat sie zu verschiedenen Geographieschulbüchern beigetragen.

Abstract:

Nach einem einleitenden Überblick über die Bedeutung und die Potenziale postkolonialer Perspektiven in der (Geographie)Didaktik stellen wir einen Fragepool vor, der es ermöglichen soll, den (Geographie)Unterricht aus postkolonialer Perspektive zu reflektieren und zu gestalten. Dieser Fragepool wurde im Austausch mit einem Schulbuchverlag entwickelt und seither mehrfach in unterschiedlichen Kontexten erprobt. Zum Abschluss werden einige Gedanken zur Bedeutung einer kritischen Arbeit an und mit Verlagen im Bereich von Schulmedien vorgestellt.


Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß: Nur zwei Geschlechter? Zur Dekonstruktion des Geschlechts in der Biologie

Foto Heinz-Jürgen Voß

Vortrag am 21.12.2022, 12.30 - 13.30 Uhr
Ort: Zoom (bitte unten anmelden)

Zur Person

Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß: Jg. 1979, Studium der Diplom-Biologie in Dresden und Leipzig. Promotion 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischen Geschlechts in Bremen. Seit Mai 2014 Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg und seit 2022 Prorektor*in für Studium und Lehre. Informationen und Kontakt: www.heinzjuergenvoss.de.

Abstract:

Wir müssen sprechen – auch über biologisches Geschlecht (sex). Das wird mit den aktuellen Debatten um die Humboldt-Universität zu Berlin deutlich. Denn: In der Biologie ist schon länger klar, dass es nicht nur zwei Ausprägungsformen des Genitaltrakts gibt, sondern dass sich Genitalien individuell unterschiedlich entwickeln. Doch populär kommt diese Sicht erst verzögert an. Heinz-Jürgen Voß führt hierfür Gründe an, erläutert biologische Geschlechtsentwicklung und zeigt die pädagogischen Zugänge, die die biologischen Vorgänge korrekt darstellen und nach und nach in der Schule ankommen.


Prof. Dr. Daniela Gottschlich: Sozial-ökologische Transformation und das Potenzial von Geschlechterforschung und -politiken

Foto Daniela Gottschlich

Vortrag am 01.02.2023, 12.30 - 13.30 Uhr
Ort: Zoom (bitte unten anmelden)

Zur Person

Daniela Gottschlich ist Professorin für Nachhaltigkeit und Gesellschaftsgestaltung an der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Sie forscht und lehrt zu Widerständen gegen eine sozial-ökologische Transformation, Möglichkeiten einer Demokratisierung gesellschaftlicher Naturverhältnisse und was es braucht, um neue Ökonomien, die dem guten Leben aller dienen, hervorzubringen. Ihre transdisziplinäre Arbeit ist geprägt von feministischer Ökonomik und Politischer Ökologie. Sie ist u.a. Mitglied bei diversu e.V. und im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften.

Abstract:

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Debatten um Geschlechterverhältnisse und Nachhaltigkeit der letzten Jahre und zeigt dabei auf, welches Potenzial Geschlechterforschung und -politiken für die sozial-ökologische Transformation bieten. Nachhaltigkeitsforschung und -politiken sind dringend auf herrschaftskritische Perspektiven angewiesen, um die aktuellen Krisen zu bearbeiten. Insbesondere die Ansätze der feministischen Ökonomik und Politischen Ökologie bieten wichtige Korrektive und Alternativen für die Gestaltung einer sozial-ökologisch gerechten Welt zu nutzen gilt.