Montagsvorträge aus Forschung und Lehre | Aus den Augen der Bürgerinnen und Bürger: Soziale Medien in der Covid-19-Pandemie
Eine Vortragsreihe des Campus der Generationen: offen für Studierende aller Fächer, Gasthörende und interessierte Gäste. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.
10.11.2025
Aus den Augen der Bürgerinnen und Bürger: Soziale Medien in der Covid-19-Pandemie
Medienwissenschaft Universität Trier | Research Fellow am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Department für Wissenschaftskommunikation
Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Bucher
In der aktuell von verschiedenen Seiten geforderten Aufarbeitung der Covid-19-Pandemie bleibt ein Bereich nahezu unerwähnt, mit dem aber alle Bürgerinnen und Bürger täglich konfrontiert waren: die Kommunikation von Politik, Behörden, Organisationen oder Experten. Der Vortrag will diese Lücke schließen und präsentiert dafür Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojektes, in dem untersucht wurde, wie Behörden mit der Bevölkerung über soziale Medien kommuniziert haben, und welche Auswirkungen diese auf das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger hatte.
Die Befunde geben Aufschluss über die Relevanz der Sozialen Medien im Kontext anderer Informationsquellen (Fernsehen, Printmedien, persönliche Gespräche), die Entwicklung des Vertrauens im Verlauf der Pandemie, die Verständlichkeit, Akzeptanz und Mobilisierungsleistung der Behördenkommunikation sowie über die krisenangemessene Gestaltung der Social-Media-Beiträge. Die Befunde sind übertragbar auf andere Krisentypen. So zeigen die Wissenstests, dass sich Soziale Medien gut für die Vermittlung von Kernbotschaften wie „Impfen ist wichtig“, „Zuhause bleiben schützt dich und andere“ eignen, aber kaum für fundierte Wissensvermittlung. Das heißt, Soziale Medien sind eher ein Bestärkungsmedium als ein Überzeugungsmedium.
Aktuelle Publikationen:
Darstellungsformen und Berichterstattungsmuster im Journalismus. In: Hanitzsch, et al. (Eds.): Journalismusforschung, Baden-Baden 2025,: 359-379.
Handeln unter den Bedingungen digitaler Kommunikation: ein integrierter aneignungstheoretischer Ansatz. In: Androutsopoulos/Vogel. (Eds.): Handbuch Sprache und digitale Kommunikation, Berlin, Boston, 2024: 9-30.
17.11.2025
Kommune im Wandel – die Zukunft der Daseinsvorsorge und ihre Finanzierung
Volkswirtschaftslehre | Kommunal- und Umweltökonomie
Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger
Die kommunale Ebene steht vor großen Herausforderungen: Demografischer Wandel, Klimaanpassung, Infrastrukturdefizite und Fachkräftemangel verändern die Anforderungen an die öffentliche Daseinsvorsorge grundlegend. Der Vortrag skizziert, wie sich zentrale Leistungen – etwa in den Bereichen Bildung, Kultur und Gesundheit – künftig sichern und finanzieren lassen. Dabei werden wirtschafts- und sozialpolitische Perspektiven ebenso in den Blick genommen wie das Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen im Gefüge öffentlicher Verantwortung.
24.11.2025
Markt und Gesellschaft: Die sozialen Grundlagen und Grenzen der Marktkoordination
Soziologie | Wirtschaftssoziologie
Prof. Dr. Andrea Maurer
Märkte sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil von Gesellschaften und häufig Gegenstand heftiger, durchaus normativ geladener Kontroversen. In der Sozialphilosophie werden Märkte nach Aristoteles als Gefährdung von Moral und sozialem Zusammenleben thematisiert. Adam Smith hingegen zeigte die vorteilhaften Effekte des Marktes für die materielle Versorgung und den Reichtum von Nationen auf und prägte mit dieser Sichtweise die moderne Wirtschaftswissenschaft. Erweiternd dazu finden sich neuerdings in der Wirtschaftssoziologie Analysen, die zeigen, wann und warum das Funktionieren von Märkten von ihrer sozialen Einbettung in Gesellschaft abhängt und wann und warum Gesellschaften Märkten Grenzen zu setzen versuchen.
01.12.2025
US-Handelspolitik: Woher sie kommt und wohin sie geht
Volkswirtschaftslehre | Internationale Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Xenia Matschke Ph.D.
Zölle auf Außenhandel sind ein Lieblingsinstrument von Trump. Dabei hatten die USA nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Weltwirtschaftsordnung konstruiert, zu deren zentralen Bausteinen die multilaterale Handelsliberalisierung gehörte. Doch ist die Trumpsche Handelspolitik tatsächlich eine radikale Abkehr von einer historisch stets freihandelsorientierten US-Politik, oder lassen sich in der Geschichte Vorgänger ausmachen? Und gibt es volkswirtschaftliche Gründe für die Errichtung von Handelsbarrieren? Diese und andere spannende Fragen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der US-Handelspolitik sollen in der Veranstaltung geklärt werden.
08.12.2025
Was tun gegen den „Rechtsruck“ in Europa? Zu den Ursachen von Rechtsaußen-Wahlerfolgen und der Stärkung liberaler Demokratien
Politikwissenschaft | Westliche Regierungssysteme
Dr. Anna-Sophie Heinze
Rechtsaußenparteien sind weltweit in zahlreichen Parlamenten und Regierungen vertreten. Welche inhaltlichen, organisatorischen und strategischen Schnittmengen zeigen sich? Was erklärt ihren Erfolg – insbesondere bei jungen Wähler:innen? Wie können und sollten Parteien, Medien und Zivilgesellschaft mit Rechtsaußenparteien umgehen – und wie lassen sich liberale Demokratien langfristig stärken? Welche Herausforderungen bleiben bestehen?
15.12.2025
Von der DNA zum Ökosystem - Was uns die Molekularbiologie über den Biodiversitätswandel erzählt
Raum- und Umweltwissenschaften | Biogeographie
Prof. Dr. Henrik Krehenwinkel
Mithilfe molekularbiologischer Methoden lassen sich Arten, ihre genetische Vielfalt und ihre Wechselwirkungen im Ökosystem heute präzise erfassen. Der Vortrag zeigt, wie DNA-basierte Verfahren eingesetzt werden, um die Auswirkungen des Biodiversitätswandels zu untersuchen – von lokalen Habitaten bis zu globalen Trends. Anhand aktueller Forschungsprojekte wird verdeutlicht, welches Potenzial die Molekularbiologie für den Naturschutz und das Verständnis ökologischer Prozesse bietet.
12.01.2026
Programmieren für Nicht-Informatiker — Kinderleicht!
Informatikwissenschaften
JProf. Dr. Jacqueline Staub
Der Einstieg ins Programmieren wirkt oft abschreckend – dabei lassen sich viele Grundkonzepte der Informatik mit einfachen Mitteln erarbeiten. Der Vortrag zeigt, wie auch Menschen ohne Vorkenntnisse durch visuelle und interaktive Zugänge ein erstes Verständnis fürs Programmieren entwickeln können. Je nach Gruppengröße wird der Vortrag entweder als interaktive Übungseinheit oder in demonstrativer Form durchgeführt. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und den Zugang zur digitalen Welt niederschwellig zu öffnen – spielerisch, anschaulich und offen für alle.
19.01.2026
Der „Tugendterror der political correctness“ und das N-Wort. Zur Geschichte und Gegenwart des pc-Diskurses in Deutschland seit den 1990er Jahren
Germanistik
Prof. Dr. Martin Wengeler
In den letzten Jahren dürfte das Thema political correctness das am intensivsten diskutierte Sprachthema im öffentlichen Sprachgebrauch sein. Der Vortrag gibt zunächst einen geschichtlichen Überblick zum Phänomen political correctness (pc). Als Prototyp des pc-Diskurses wird anschließend das Thema antirassistische Sprachkritik mit einem Schwerpunkt auf den Debatten um das N-Wort dargestellt. Als Besonderheit der deutschen Diskussion um pc wird zudem das Thema Historische Korrektheit diskutiert.
26.01.2026
Auswirkungen von Bewegungsmangel und artgerechter Bewegung aus sportwissenschaftlicher Sicht
UniSport
Dr. phil. Christoph Heib
Die Beschäftigung der interdisziplinär angelegten Sportwissenschaft mit den Effekten von Bewegungsmangel und denen von artgerechter Bewegung hat eine lange Tradition. Mit ihren Erkenntnissen zu physiologischen und pathologischen Wirkmechanismen und in Bezug auf Auswirkungen für das Individuum und die Gesellschaft ist sie von großer Relevanz für das Verständnis der Zusammenhänge und Basis für die Interventionsansätze. Dieser Vortrag soll einen Überblick über die relevanten Daten zu diesem Forschungsfeld bieten und den Ansatz vorstellen, der für Studierende der Universität Trier entwickelt wurde, die studieneingangs als wenig sportlich sozialisiert einzustufen sind.
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