Studienverlauf

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Der Master-Studiengang Prozessdynamik an der Erdoberfläche umfasst eine Regelstudienzeit von 4 Semestern mit 120 Leistungspunkten (LP oder CP) nach ECTS. Im Wahlpflichtbereich sind 20 LP vorgesehen.

 

 

Das Studium gliedert sich in drei zeitlich überlappende Abschnitte.

  • Theoretische Grundlagen und Methodenerwerb
  • Lehrforschungsprojekte
  • Masterarbeit

Im ersten Semester

wird das theoretische Basiswissen der Studierenden aus dem Bachelor-Studium in den Fächern Bodenkunde (advanced aspects of environmental soil science), Geologie (Sedimente und Bodenmechanik), Physische Geographie (Bodenerosion unter Globalem Wandel) ergänzt, vereinheitlicht und weiterentwickelt. Es werden zusätzliche Labor- und Feldmethoden erlernt, die später in den Lehrforschungsprojekten zur Anwendung kommen. Ergänzend werden die Grundlagen der Umweltfernerkundung vermittelt. Im ersten Semester können bereits zwei Wahlpflichtmodule im Umfang von je 5 CP gewählt werden.

Im zweiten Semester

wird parallel zu den Lehrforschungsprojekten das Grundlagenmodul zum Thema Analyse und Simulation raum-zeitlicher Daten unterrichtet. Ergänzend wird durch die Studierenden ein eigener Workshop zur Vertiefung relevanter wissenschaftstheoretischer Ansätze bzw. zum Erwerb von Methoden aus weiter entfernten Wissenschaftsdisziplinen (z. B. Mathematik, Informatik) veranstaltet (E1). Dabei wird auch der gesamte Prozess der Organisation eines wissenschaftlichen Workshops („call for papers“, Programmerstellung, Vorträge, Erstellung und gegenseitiges Reviewing wissenschaftlicher Textbeiträge, Edition von Proceedings) unter Anleitung weitgehend selbstständig durchgeführt.

Im zweiten und dritten Semester

liegt der Arbeitsschwerpunkt auf zwei parallel verlaufenden Lehr­forschungsprojekten (LfPr1 und LfPr2) und den daran anschließenden Modulen zur Prozess­analyse (PA1 und PA2). In diesen Modulen werden wissenschaftliche Themen von der Kon­zeption über den Methodenerwerb, die Erstellung des Messkonzeptes, die Datenerfassung im Gelände und/oder Labor bis zur Auswertung und Ergebnispräsentation unter fachkundiger Anleitung bearbeitet. Dabei steht auch der Erwerb von Schlüsselqualifikationen, wie aktive Pro­blem­­lösungskompetenz, Selbstdarstellung, Fähigkeit zur Ressourcenplanung und Team­fähigkeit im Mittelpunkt der Ausbildung.

Im dritten Semester

findet mit dem Modul Geo-Visualisierungstechniken eine Methodener­weiterung statt, die in der Ergebnispräsentation der Lehrforschungsprojekte und der Masterarbeit direkte Anwendung findet. Ebenfalls im dritten Semester können 10 CP aus dem Lehrangebot des Fachbereichs VI oder darüber hinaus der Universität als Wahlpflichtmodul belegt werden; es soll vor allem individuelle, berufsfeldrelevante Schlüsselqualifikationen vertiefen (WP). Es müssen mindestens 4 Wochen Berufspraktikum (Pr) absolviert werden. 5 CP aus dem Wahlpflichtbereich können alternativ durch weitere 4 Wochen Berufspraktikum erarbeitet werden.

Im vierten Semester

erfolgt dann die Bearbeitung der Masterarbeit. Die Themen ergeben sich weitgehend aus den zuvor bearbeiteten Lehrforschungsprojekten. Die kompetente Präsentation von Forschungskonzept und Ergebnissen ist neben der Abfassung eines wissenschaftlichen Papers (in englischer Sprache) Inhalt des abschließenden Masterkolloquiums.

Der Geländeteil der zentralen Lehrforschungsprojekte wird bei LfPr1 semesterbegleitend und bei LfPr2 als Blockveranstaltung in der vorlesungsfreien Zeit angeboten. So kann man die Geländezeit ohne Überschneidungen absolvieren.

Im Rahmen des Master-Studiengangs kommen die Lehrformen Vorlesung, Seminar, Laborseminar, Lehrforschungsprojekt und Workshop zum Einsatz. Als Ergänzung werden teilweise zur Vertiefung der jeweiligen Inhalte einzelne Exkursionen durchgeführt. Die Studierenden lernen verschiedene Prüfungs­formen, wie Klausur, mündliche Einzel- und Gruppenprüfung, praktische Prüfung sowie schriftliche Hausarbeit kennen. Die Lehr- und Prüfungsformen sind auf die spezifischen Inhalte der Module abgestimmt.

Vorlesungen (V)

dienen der systematischen Vermittlung von Grundlagenwissen und speziellen fachwissenschaftlichen Kenntnissen. Sie erlauben zudem die Vermittlung des theoretischen Hintergrundes von praktischen Methoden. Vorlesungen werden durch ein intensives Selbststudium ergänzt (Lektüre einschlägiger und spezieller wissenschaftlicher Literatur).

Seminare (S)

dienen der selbstständigen, kritischen Erarbeitung, Durchführung und Präsentation von geowissenschaftlichen Inhalten und Methoden. Seminare haben im Master-Studiengang sehr unterschiedliche Ausprägungen. Allen gemein ist der regelmäßige, mindestens wöchentliche Kontakt zum Dozenten, der vor allem unterstützend und moderierend in den Lernprozess eingreift. Im Seminar ist eine flexible und individuelle Förderung der Studierenden durch die Lehrenden möglich.

Laborseminar (S)

dienen dem Erwerb und der Vertiefung geowissenschaftlicher Inhalte und praktischer Methoden unter intensiver Anleitung des Dozenten. Sie finden u. a. in Laboratorien statt.

Hauptseminare (HS)

 sind Seminare mit einem besonderen Augenmerk auf dem Kompetenzerwerb im Bereich wissenschaftlicher Literaturrecherche und Diskussion.

Lehrforschungsprojekte (LfPr)

dienen zentral dem Erlernen und Anwenden des idealtypischen Ablaufs von Forschungsprojekten. Sie setzen sich aus 4 bis 5 Seminarveranstaltungen unterschiedlicher Ausprägung zusammen. Anhand konkreter Problemstellungen aus der wissenschaftlichen Forschung werden Fragestellungen formuliert, die Geländearbeit und Laborarbeit geplant und durchgeführt. Im Gelände bzw. Labor erhobene Daten werden in Datenbanken überführt und mit vielfältigen Methoden analysiert und im Zusammenhang ausgewertet. Dabei kommen je nach Thema auch verschiedene numerische Simulations­methoden zum Einsatz. Neben der reinen Datenerfassung und -analyse steht am Ende der Veranstaltung eine wissenschaftlich anspruchsvolle Diskussion und Präsentation der Ergebnisse (als Bericht, Paper, Vortrag) im Vordergrund. Lehrforschungsprojekte sind durch ein hohes Maß an Teamarbeit und Eigeninitiative gekennzeichnet. Sie bereiten durch Ihre Praxisnähe und Problemorientierung in besonderem Maße auf das Berufsleben vor.

Der Workshop (WS)

stellt eine komplexe, situative Lernumgebung dar, die vielfältige Qualifikationen fördert: Im Rahmen eines Workshops lassen sich neben vortrags- und diskussions­gestützter Wissensvermittlung vor allem gruppendynamische Prozesse (Diskussion, Moderation, Teamarbeit) einüben. Der Workshop wird kombiniert mit einer Seminar­veranstaltung, die der Vor- und Nachbereitung des Workshops dient (gesamter Prozess vom "call for papers" bis hin zur Erstellung eines Proceeding-Bandes durch die Studierenden).

In allen Lehrveranstaltungen werden berufsbezogene Schlüsselqualifikationen vermittelt und aktiv eingeübt. Hierzu gehören die selbstständige Einarbeitung in eine fachliche Problemstellung, die problemorientierte Informationsrecherche, Selektion und kritische Bewertung von Fachliteratur und weiteren Materialien, grundlegende Vortrags- und Präsentationstechniken, die Anfertigung fachwissenschaftlicher schriftlicher Ausarbeitungen sowie die Beteiligung an Diskussionen und die Moderation von Fachdiskussionen. Darüber hinaus wird der selbstständige Umgang mit Feld- und Laborgeräten zur Gewinnung von Primär- und Sekundärdaten erlernt.