So können Sprachassistenten Informationen für die Beschäftigten bereitstellen, die diese zur Erledigung einer Tätigkeit benötigen. Doch wie reagieren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf intelligente Sprachassistenten am Arbeitsplatz? Repräsentieren diese lediglich eine Weiterentwicklung der technologischen Ausstattung zum Beispiel durch Computer, wie sie bereits vielfach stattgefunden hat, oder stellen intelligente Sprachassistenten eine qualitativ unterschiedliche Entwicklung dar?
Ein bereits auf dem 83. Annual Meeting der Academy of Management präsentierter und nun in Computers in Human Behavior publizierter Beitrag von Jonas Ossadnik (Universität Trier), Katrin Muehlfeld (Universität Trier) und Laszlo Goerke (IAAEU und Universität Trier) setzt sich mit dieser Frage auseinander. Im Fokus der experimentellen Untersuchung steht die Wirkung von Sprachassistenten auf die von Beschäftigten empfundene Autonomie, auf die wahrgenommene Unterstützung bei der Erfüllung einer Aufgabe und auf die sich ergebenden psychologischen Kosten. Hierbei werden jeweils Situationen verglichen, in denen für die Erledigung einer Aufgabe hilfreiche Informationen entweder durch Kollegen und Kolleginnen bereitgestellt werden, mithilfe von Computern ermittelt werden können, oder eben von intelligenten Sprachassistenten stammen. Weiter wird untersucht, wie sich Unterschiede in der wahrgenommenen Autonomie, der Unterstützung und in den psychologischen Kosten auf die Arbeitszufriedenheit auswirken.
Die Verfasser zeigen, dass die Hilfe von Sprachassistenten in ähnlichem Umfang wie Beistand durch Kollegen und Kolleginnen die wahrgenommene Autonomie beeinträchtigt und psychologische Kosten verursacht. Die Zusammenarbeit mit Menschen wird als Unterstützung wahrgenommen, nicht jedoch die Hilfe durch Sprachassistenten. Diese Unterschiede in der Wahrnehmung von intelligenten Sprachassistenten im Vergleich zu Menschen, aber auch zu Computern, haben Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit, die von der Ausgestaltung des Arbeitsumfeldes entscheidend beeinflusst werden. Die Studie von Jonas Ossadnik, Katrin Muehlfeld und Laszlo Goerke zeigt somit Möglichkeiten auf, negative Auswirkungen von AI am Arbeitsplatz zu verhindern.
Den Beitrag finden Sie hier.
Ossadnik, J., Muehlfeld, K., & Goerke, L. (2023). Man or machine – or something in between? Social responses to voice assistants at work and their effects on job satisfaction. Computers in Human Behavior, Art. 107919.
doi.org/10.1016/j.chb.2023.107919.