Plutarch - De Iside et Osiride (17.-19.06.2021)

Der Arbeitskreis ‚Philosophie und Religion‘ der Gesellschaft für antike Philosophie unter der Leitung von Dr. Angela Ulacco (Universität Fribourg), PD Dr. Marko J. Fuchs (Universität Bamberg) und JProf. Dr. Diego De Brasi bietet v.a. Nachwuchswissenschaftler*innen ein Forum, um sich mit dem Verhältnis und wechselseitigen Einfluss von Philosophie, Theologie und Religion in der Antike auseinanderzusetzen und sich damit mit einem Forschungsgebiet zu beschäftigen, das zentral für ein historisch und systematisch angemessenes Verständnis zahlreicher philosophischer Positionen dieser Epoche ist. Hauptziel des Arbeitskreises besteht demnach darin, sich denjenigen Texten zu widmen, die das Verhältnis von Religion, Theologie und Philosophie in der Antike – sei es von der klassischen Philosophie und traditionellen griechischen/römischen Kulten, sei es von der hellenistischen Philosophie und ägyptischen Kulten bzw. Judentum, sei es von der kaiserzeitlichen und spätantiken Philosophie und Gnosis, Hermetismus, Orakelliteratur sowie Christentum – beleuchten, und diese Texte historisch und systematisch zu interpretieren und zu kommentieren.

Nach einer Gründungstagung in November 2018 in Bamberg und einem Workshop zu Plotins Enneade II [9] 33 (Gegen die Gnostiker) in Juni 2019 in Freiburg i.B. findet der 3. Workshop DIGITAL an der Universität Trier statt. Er wird in Kooperation mit dem philologisch-philosophischen Colloquium der Universität Trier und mit der Deutschen Sektion der International Plutarch Society organisiert (https://www.ku.de/slf/klassische-philologie/forschung-projekte/projekte/international-plutarch-society).

Thema dieses dritten Treffens ist Plutarchs Schrift Über Isis und Osiris. In diesem Text bietet Plutarch eine ‚philosophische‘ Analyse der Erzählung über Isis und Osiris und der ägyptischen Religion. Dabei präsentiert er unterschiedliche Interpretationen des Mythos und beurteilt deren Tragfähigkeit. So lehnt Plutarch Deutungen ab, nach denen Isis und Osiris vergöttlichte Menschen oder ‚Personifikationen‘ von Naturphänomenen seien, und zieht diesen Auslegungen Interpretationen vor, die stark von der griechischen Kultur und insbesondere von der Philosophie Platons beeinflusst sind. In welchem Verhältnis die unterschiedlichen Argumentationsschritte und die zahlreichen Digressionen zueinanderstehen bzw. welche Aspekte des Mittelplatonismus Plutarchs in seiner Analyse der ägyptischen Religion einfließen sind nur einige der sowohl in philologischer als auch in religionsphilosophischer Hinsicht offenen Fragestellungen mit Blick auf diese Schrift.

Herr Prof. Dr. Rainer Hirsch-Luitpold (Bern) und Herr Prof. Dr. Jan Opsomer (KU Leuven) werden am Freitag, 18.06.2021, und Samstag, 19.06.2021, jeweils um 17.30h die Keynote Speeches halten.

Für weitere Informationen und Anmeldungen wenden Sie sich, bitte, an: debrasiuni-trierde