apl. Prof. Dr. Rita Voltmer – Abgeschlossene Projekte

Editionsprojekt „Cornelius Loos – De vera et falsa magia (1592)“

Cornelius Loos, De vera et falsa magia (1592). Editio princeps (lateinisch-deutsch). Mit einer Einleitung von Rita Voltmer. Nach Vorarbeiten von Othon Scholer aus dem Nachlass herausgegeben von Luc Deitz, Gunther Franz und Rita Voltmer. Trier 2024 (Trierer Hexenprozesse – Quellen und Darstellungen; 10)

In der Stadt Trier, in den umgebenden kurtrierischen Ämtern sowie besonders im Gebiet der Reichsabtei St. Maximin fanden gegen Ende des 16. Jahrhunderts Hexenverfolgungen statt, die hunderte Menschenleben kosteten. 1589 und in zweiter, erweiterter Auflage 1591 erschien der, diese Ereignisse legitimierende Tractatus de confessionibus maleficorum et sagarum des Trierer Weihbischofs Peter Binsfeld.

Augenzeuge der Verfahren wurde der aus Holland geflüchtete katholische Kontroverstheologe und gegenreformatorisch agierende Polemiker Cornelius Loos (†️ 1597). In seiner Mitte 1592 fertiggestellten und teilweise im Druck befindlichen Streitschrift De vera et falsa (ficta) magia formulierte er eine harsche Kritik am Magie- und Hexenglauben, an den laufenden Prozessen und insbesondere an deren Chefideologen Peter Binsfeld. Cornelius Loos, der in seiner Argumentation weit über Johann Wier (Weyer) hinausging, ist mithin der erste katholische Theologe, der sich offen gegen den Hexenglauben und die Hexenverfolgungen stellte.

Der päpstliche Nuntius Ottavio Frangipani bewirkte die Einstellung des Druckes in Köln. Loos, gefangengesetzt in St. Maximin und angeklagt der Häresie, musste seinen Thesen abschwören und wurde verbannt. Jedoch setzte er seine Opposition gegen den Hexenglauben in Brüssel fort, wo er in das Visier des Hexenjägers Jan Bacx geriet. Eine zweite Anklage brachte Loos erneut ins Gefängnis; nach seiner Freilassung entzog ihn der Tod einer dritten Anklage. Als Warnung vor den Thesen des als patronus sagarum diffamierten Loos überlieferte Martin Delrio, SJ, im Jahr 1600 den Widerruf und sorgte so für das Überlegen dieser Thesen.

Die nur in den ersten beiden Büchern erhaltene, 1886 in der Stadtbibliothek Trier von George Lincoln Burr entdeckte Schrift des Cornelius Loos wurde in einem aufwendigen Projekt aufbereitet, das sich auf eine zunächst von Othon Scholer (†️ 2015) vorgelegte, kommentierte und übersetzte Transkription stützen konnte. Der Band umfasst nach einer umfangreichen Einleitung (Rita Voltmer, Konfessionsflüchtling, Kontroverstheologe, patronus causae sagarum: Cornelius Loos (1542-1597) und seine Streitschrift De vera et falsa magia (1592)) die von Luc Deitz, Gunther Franz und Rita Voltmer überarbeitete lateinisch-deutsche, mit einer ausführlichen Kommentierung versehene editio princeps von De vera et falsa magia. Die beiden Faksimile des bei Martin Delrio und Eberhard David Hauber dokumentierten Widerrufs des Loos sowie ein Personenregister runden den Band ab. Damit wird erstmals die noch überlieferten Teile des der Zensur zum Opfer gefallenen Traktates als Band 10 in der Reihe „Trierer Hexenprozesse – Quellen und Darstellungen“ veröffentlicht.

Zur Drucklegung haben mit Zuschüssen beigetragen:

  • Friedrich-Spee-Gesellschaft Trier, e. V.
  • Bischöfliches Priesterseminar Trier
  • Bistum Trier
  • Caspar-Olevian-Gesellschaft Trier e. V.
  • Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier / Stadtarchiv Trier
  • Landschaftsverband Rheinland

Kriminaljustiz im Westen des Reiches (15. bis 17. Jahrhundert) Resilienzprozesse am Beispiel von Hexerei- und Unzuchtsdelikten

Teilprojekt 6 in der DFG-Forschungsgruppe 2539 „Resilienz. Gesellschaftliche Umbruchsphasen im Dialog zwischen Mediävistik und Soziologie“ (2. Förderphase)
https://for2539-resilienz.uni-trier.de/

Projektleitung: apl. Prof. Dr. Rita Voltmer; Doktorandin: Anne Diblik, MA, MEd

Zusammenfassung: https://for2539-resilienz.uni-trier.de/projekt-kriminaljustiz-im-westen-des-reiches-15-bis-17-jahrhundert-resilienzprozesse-am-beispiel-von-hexerei-und-unzuchtsdelikten/

Projektlaufzeit: 2019–Juni 2024


Friedrich Spee

Webportal zu Friedrich Spee

https://www.friedrich-spee-portal.de/

Im Rahmen des Projekts Digitales Portal „Friedrich Spee, S.J., (1591-1635) und seine Zeit“ entstand im Zeitraum zwischen Januar 2018 und Juli 2019 eine modular angelegte digitale Plattform mit Informationen zu Person, Lebensweg und Werk von Friedrich Spee, SJ, sowie zur Friedrich-Spee-Gesellschaft Trier, e.V.

Leitung: PD Dr. Rita Voltmer, Geschichtliche Landeskunde, Universität Trier

Mitarbeiter: Simon Tretter, M.A., Forschungszentrum Europa, Universität Trier, ehem. TCDH Trier

Gefördert wurde das Projekt durch den Strategiefonds des Präsidenten der Universität Trier (Forschungsinitiative des Landes, unter dem Unterpunkt „Forschungsförderung im Kontext einer regionalen Allianz“).


Ausstellung

hexentod. Hexereiverfahren im Hunsrücker Raum (16. und 17. Jahrhundert)

Inhaltliche Konzeption (Kuratorin und Autorin), Organisation und Betreuung der Wanderausstellung: PD Dr. Rita Voltmer

Die Ausstellung erfolgte im Rahmen der Leader Maßnahme „Frauen in der Hunsrück-Region im Wandel der Zeiten“ mit der Lokalen Aktionsgruppe Hunsrück (LAG), in Kooperation mit dem Projektinitiator, dem Frauenforum Rhein-Hunsrück.

Bisherige Ausstellungsorte:

  1. Hunsrück-Museum Simmern (in aktualisierter Form)
    28. September 2018 bis Ende 2018
    Homepage:http://www.hunsrueck-museum.de/ausstellungen/hexentod/

  2. Archäologiepark Belginum, Archäologiepark Belginum der Gemeinde Morbach
    Keltenstraße 2, D-54497 Morbach
    17. April bis 6. November 2016
     
  3. Haus der regionalen Geschichte (Kastellaun),
    September 2013 bis Dezember 2014
    Homepage: www.unterburg-kastellaun.de/Haus-der-regionalen-Geschichte.etc

Herren und Hexen. Hexenverfolgungen in „kleinen“ Herrschaftsräumen

Leiterin: PD Dr. Rita Voltmer

Gefördert durch den Forschungsfonds der Universität Trier (2017)

Das Projekt »Herren und Hexen. Hexenprozesse in der Nordeifel und in angrenzenden Regionen«

wurde 2013 bis 2016 gefördert vom Landschaftsverband Rheinland und dem Geschichtsverein des Kreises Euskirchen

Landschaftsverband Rheinland

Hilfskräfte in unterschiedlichen Phasen der Projekte:
Anne Diblik B.Ed, Jan Kreller, Isabella Lang, M.Ed., Catrin Schulz, Simon Tretter, M.A.