Amphibien im Paludarium der Biogeographie
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist ein Froschlurch aus der Familie der Unken (Bombinatoridae). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mittelfrankreich über Norditalien und Mitteldeutschland bis zum Balkan und Nordgriechenland. Dabei besiedelt sie als Pionierart meist kleine Teiche und Tümpel, oft aber auch Fahrspuren in Rückegassen, Steinbrüchen oder auf Truppenübungsplätzen.
Gelbbauchunken können bis zu 56mm groß werden. Während ihre Oberseite unauffällig braun bis grau gefärbt ist, haben sie ihren Namen von den markanten gelben Mustern auf der Unterseite ihres Körpers. Diese sind wie eine Art Fingerabdruck individuell unterschiedlich und können in Verbindung mit Programmen wie Wild-ID zur Identifizierung von Individuen im Rahmen von Monitoringprogrammen genutzt werden.
Sie ernähren sich von verschiedenen Insekten und anderen Wirbellosen. In ihrer Larvenform als Kaulquappe zählen räuberische Insektenlarven und Fische zu den Fressfeinden der Gelbbauchunke. Die adulten Tiere müssen sich hauptsächlich vor verschiedenen Vögeln und räuberischen Säugetieren fürchten.
Die Paarungszeit beginnt im späten Frühling. Dann sind die leisen, melodischen „uh uh uh“ -Rufe zu hören. Der Laich besteht aus Klumpen mit teils dutzenden Eiern. Je nach Temperatur schlüpfen die ersten Kaulquappen schon nach wenigen Tagen und entwickeln sich in den nächsten 40 bis 70 Tagen bis zur Metamorphose.
Auch im Umfeld von Trier lassen sich an verschiedenen Standorten Gelbbauchunken finden (z.B. Mattheiser Wald) und für interessierte Studierende gibt es z.B. im Rahmen der Speziellen Biogeographie die Möglichkeit, bei Projekten mit Bezug auf die Gelbbauchunke mitzuwirken.
Die Gelbbauchunken im Terrarium werden mit kleinen Heimchen gefüttert und man kann sie oft bei der Jagd beobachten. Manchmal kann man auch den Paarungsruf hören und später den frischen Laich im Wasser finden.
Durch einen zunehmenden Lebensraumverlust durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten und den Ausbau von z.B. Straßen, ist die Gelbbauchunke laut Roter Liste in Deutschland stark gefährdet. Sie ist deshalb durch das Bundesnaturschutzgesetz und die FFH-Richtlinie (Anhänge II und IV) streng geschützt und es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen. Auch die Fragmentierung der Lebensräume und die Isolation einzelner Populationen stellen ein Problem für die Art dar.
Der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) ist ein Schwanzlurch aus der Familie der Salamandridae. Die Tiere können zwischen 10cm und 20cm groß werden, dabei werden die Weibchen etwas größer als die Männchen.
Der Körper der Tiere ist an der Oberseite schwarz bis dunkelgrau gefärbt und mit etwas dunkleren Punkten versehen. Der Übergang zur Bauchseite ist weiß gefleckt. Der Bauch weist eine orange bis gelbliche Färbung mit schwarzen Flecken aus. Ähnlich wie bei der Gelbbauchunke kann auch beim Kammmolch das Bauchmuster zur individuellen Erkennung der Tiere genutzt werden.
Zur Paarungszeit im April und Mai entwickeln die Männchen einen gezackten Hautkamm auf Rücken und Schwanz. Außerdem haben die Männchen einen weiß geflankten Schwanz und eine größere Kloake als die Weibchen. Mit Beginn des Herbstes wird diese Wassertracht des Männchens wieder zurückgebildet und weicht einer einfacheren Landtracht mit unscheinbarer Färbung.
In der Paarungszeit können sich in guten Habitaten oft hunderte Individuen zu Laichgemeinschaften zusammenfinden. Dabei kann ein Weibchen hunderte Eier legen. Diese werden jeweils einzeln in eingeklappte Blätter von Wasserpflanzen gelegt. Je nach Temperatur schlüpfen die Larven innerhalb von ca. zwei Wochen. Die Larven wiederum benötigen ca. vier Monate um sich zu ausgereiften Jungtieren zu entwickeln. Manchmal kommt es auch zur sogenannten Neotenie, wobei einzelne Larven nicht metamorphosieren und ihr Leben komplett im Wasser verbringen und trotzdem die Geschlechtsreife erreichen.
Der Nördliche Kammmolch ist in Großbritannien, Nordfrankreich, fast ganz Deutschland und in Osteuropa bis Westrussland verbreitet. In Deutschland bilden die Alpen die südliche Verbreitungsgrenze, dort schließt das Vorkommen des nah verwandten Alpenkammmolchs (T. carnifex) an.
Der Kammmolch besiedelt oft krautige, besonnte, fischfreie und nährstoffreiche Stillgewässer, welche ganzjährig Wasser führen und in ihrem Umkreis geeignete Landhabitate, wie Unterholz oder sumpfige Flächen, aufweisen.
Adulte Tiere ernähren sich von verschiedenen kleinen Weichtieren, sowie Insekten und Insektenlarven. Auch der Laich und die Larven anderer Amphibien dienen dem Kammmolch als Nahrung. Die Larven des Kammmolchs ernähren sich ebenfalls von Insektenlarven oder auch kleinen Krebstieren. Der Kammmolch selbst wird von verschiedenen Vögeln, Schlangen und Fischen gefressen.
Gefährdet wird der Bestand des Nördlichen Kammmolchs durch den Verlust geeigneter Habitate. So kann zum Beispiel die Verlandung von Gewässern durch Eutrophierung und die Trockenlegung von Feuchtgebieten, aber auch der Besatz mit Fischen zum Verlust von Lebensraum für die Art führen. Auch die Trennung von verschiedenen Habitaten durch zum Beispiel Straßen stellt ein Problem dar.
In Deutschland ist die Art auf der nationalen Roten Liste auf der Vorwarnliste Kategorie V und gesetzlich durch die FFH-Richtlinie Anhang II und IV und durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.