Zyklos
Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie
Porträt
Soziologie als auf Dauer gestellte reflexive wie selbstreflexive Forschungsperspektive ist durch einen konstitutiven Doppelbezug ihres disziplinären Selbstverständnisses geprägt: als auf gesellschaftliche Prozesse bezogen sucht sie diese in Distanz von alltäglichen Selbstbeschreibungen zu systematisieren und tut dies stets zugleich in historischer Perspektive, d.h. mit Hinweis auf die Varianz sozio-historischer Prozesse. Systematisierende Durchdringung im Hinblick auf theoretische Konzeptualisierungen einerseits und sensibilisierende Kontextualisierung im Hinblick auf geschichtliche Perspektivierungen andererseits umschreiben das Kerngeschäft soziologischer Reflexion.
Dennoch führt die Soziologiegeschichte zumindest innerhalb der deutschsprachigen Soziologie vielfach eine Randexistenz. Das Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie, ZYKLOS, möchte mit Blick auf diese gegenwärtige Lage der Soziologie intervenieren, die Relevanz einer theorieorientierten Geschichte der Soziologie aufzeigen, alte und neue Perspektiven ausloten, kanonisierte Lesarten besprechen und diesen gegebenenfalls widersprechen sowie Wege, Ziele und Bedeutungen einer theorieorientierten Geschichte der Soziologie diskutieren.
ZYKLOS ist in mehrere Rubriken unterteilt. Die erste Rubrik umfasst sowohl theoretische Beiträge als auch soziologiehistorische Abhandlungen, Aufsätze und Diskussionen.Die zweite Rubrik „Nachrichten aus der soziologiegeschichtlichen Forschung“ gibt Aufschluss über neue und alte Archiv-Bestände sowie neu erschlossene Nachlässe. Daran schließen sich die Rubriken „Editionsprojekte“ und „Unveröffentlichtes aus den Archiven“ an, in denen detailliert über aktuelle Editionsarbeiten, neue Funde und Dokumente, Briefwechsel, Vorträge, Protokolle, autobiographische Berichte sowie andere für Theorie und Geschichte der Soziologie relevante Materialien informiert wird. Dabei werden Inedita nicht nur abgedruckt, sondern jeweils von Expertinnen und Experten kontextualisiert sowie ggf. über editorische Apparate erschlossen. Schließlich soll in der Rubrik „Rezensionen“ neue Forschungsliteratur zum Themenfeld Theorie und Geschichte der Soziologie besprochen und diskutiert werden.