Praktikumsbericht Uppsala (Schweden)

Fachbereich Deutsch an der Universität Uppsala, März /April 2006

Praktikumsbericht von Ramona Treinen

Ikea, H&M, Pippi Langstrumpf, Elche und ein Volvo – das sind für die Meisten die Elemente aus denen sich ein Schwedenbild zusammensetzt. Auch ich bin schon im Urlaub auf diesen ‚stereotypen Trampelpfaden’ gewandelt.

Mit meinem DaF-Praktikum an der Universität Uppsala (40 Zugminuten von der Hauptstadt Stockholm entfernt) wollte ich vor allem Erfahrungen im DaF-Unterricht auf universitärem Niveau und mit homogenen Lernergruppen sammeln. Außerdem erschien es mir interessant, sprach-kontrastiven Deutsch-Unterricht kennen zu lernen.

Und so ganz nebenbei wollte ich natürlich selber einmal erfahren, wie es ist, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten und versuchen herauszufinden, was es über die ‚Schweden’ außer dem bereits Genannten noch zu sagen gibt.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich alle meine Erwartungen und Hoffnungen in Bezug auf das Praktikum erfüllt haben:

Ich habe viel gelernt und viele neue Informationen und Anregungen erhalten. Ich habe mindestens einmal bei allen Lehrveranstaltungen auf allen vier Niveaustufen hospitiert (A-D, entspricht ~ einem deutschen Grundstudium – oder in Zukunft dem Bachelor?!) und auch selber Unterricht erteilen können. Vor allem das A-Niveau ist ein ‚Wirkungsfeld’ für DaFler. Ich habe Unterrichtsmaterial erarbeitet und zusammengestellt und Unterricht in den Kursen „Mündliche Sprachfertigkeit“ (A), „Landeskunde“ (B) und „Schöne Literatur“ (B) erteilt und bei dem von der DAAD-Sprachassistentin initiierten Extra-Kurs zu aktueller deutschsprachiger Musik mitgearbeitet. Außerdem besuchte ich auch Deutsch-Unterricht an einer schwedischen Schule (Gymnasium) und habe auf diese Weise einen klitzekleinen Einblick in eines der PISA-Wunderländer erhalten. Ich selbst habe dann den Studenten auch eine sog. „Bunte Stunde“ angeboten, in der wir vieles besprochen haben, wofür im normalen Unterricht kaum Zeit ist (Jugendsprache, Spezialwortschatz usw.).

Aber auch in meinen Hospitationsstunden war ich nicht zum unauffälligen Stillsitzen in einer hinteren Ecke verdammt – die Dozenten des Fachbereiches haben mich stets in den Unterricht integriert und so habe ich immer wieder bei Unterrichtssequenzen assistiert.

Die Dozenten des Fachbereichs waren sehr freundlich und entgegen kommend und ich habe mich sehr schnell sehr wohl gefühlt. Ich habe viele interessante Gespräche führen können – sowohl mit den Dozenten als auch mit den netten Studenten.

Doch auch das Leben nach, vor und neben der Arbeit an der Universität kam nicht zu kurz: Ich war mehrmals in der wunderschönen Stadt Stockholm und habe Ende April wie‚ alle anderen’ auch „Valborg“ gefeiert, ein Fest am 30. April, mit dem in Schweden der Frühling begrüßt wird. In Uppsala wird dieses Fest auch von den Studenten besonders traditionell begangen. Auch wenn an dieser Stelle nicht ausführlicher darauf eingegangen werden kann … das Studium an der Universität Uppsala unterscheidet sich sehr von dem an der Trierer Universität!

Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrungen machen konnte und ich habe auch einiges Neues über das Land Schweden und seine Einwohner erfahren und den Pippi-Volvo-Ikea-Horizont etwas erweitert. Aber … ich muss zugeben: auch Schweden scheinen alles bei Ikea zu kaufen und transportieren dies dann im Volvo nach Hause!