"Republik Vineta" von Moritz Rinke

In einer abgeschiedenen, baufälligen Villa versammelt sich ein Team von Experten verschiedener Berufsgruppen. Der geheime Auftrag: die Planung und Durchführung eines Jahrtausendprojekts, das den verheißungsvollen Arbeitstitel "Vineta" trägt. Auf einer unbewohnten Insel im Bottnischen Meerbusen soll ein Ort entstehen, an dem die Sehnsucht nach einem zufriedenen und glücklichen Leben in Erfüllung geht. Die ehrgeizigen und erfolgsorientierten Experten entwickeln Ideen und Konzepte, die in Konkurrenz zueinander treten. Die Infrastruktur einer Metropole soll mit dem Flair einer Piazza, die Ansprüche an ein Ferienidyll mit den Annehmlichkeiten eines Altersruhesitzes, "Globalisierung" mit "Natur" und Vergangenheit mit Zukunft vermittelt werden. Der von Leidenschaft und Idealen geprägte Wettbewerb um die beste aller Ideen steigert sich zum grotesken Machtkampf. Die Teamatmosphäre ist von Mobbing und Mordlust bestimmt. Als die Lage zu eskalieren droht, nimmt das "Vineta"-Projekt eine überraschende Wendung: Das ambitionierte Bauvorhaben wird als eine therapeutische Maßnahme für Spitzenkräfte entlarvt, die auf ein Leben ohne Arbeit vorbereitet werden sollen. Die Entdeckung der geschickt eingefädelten Manipulation zeitigt unvorhergesehene Folgen.

Moritz Rinke, geboren 1967 in Worpswede, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Gleichzeitig schrieb er Kolumnen und Reportagen für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen sowie für die Fachzeitschrift Theater heute. Von 1994 bis 1996 arbeitete er als Volontär, anschließend als Redakteur beim Berliner Tagesspiegel. Für seine Reportagen "Ein Tag mit Marlene" (1995) und über die Love Parade (1997) erhielt er den renommierten Axel-Springer-Preis. Seine Theaterstücke "Der Mann, der noch keiner Frau Blöße entdeckte" (1997), "Republik Vineta" (2001), "Die Optimisten" (2004) und "Café Umberto" (2006) waren für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert.

"Republik Vineta" wurde in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum besten deutschsprachigen Stück der Spielzeit 2000/2001 gewählt. Auf Basis des Theatertextes "Republik Vineta" kam 2006 der Thriller "Vineta" in der Regie von Franziska Stünkel in die Kinos. 

2006/2007 war Moritz Rinke Gast-Professor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er lebt als freier Autor in Berlin. 

Mitwirkende bei der Inszenierung von "Republik Vineta"

Künstlerische Leitung 

Regie und Ausstattung: Bettina Stiller-Weishaupt, 27, Germanistik, Soziologie und Psychologie

Dramaturgie: Olivier Garofalo

Musik: Eric Schmit

Fotografie: Nicole Burkhardt, 30, Fotografin

Theaterpädagogik: Andreas Galliardt, 30, Pädagogik

Stimm- und Sprachunterricht, szenischer Unterricht: Angelika Schmid

Regieassistenz: Sebastian Stemmler, 24, Anglistik und Geschichte 

Assistenz und Soufflage: Vera Kassler, 23, Pädagogik

Ensemble

Immanuel Bartz (spielt: Leonhard) 25, Politik, Anglistik und Geschichte

Diana Beatrice Bercht (spielt: Behrens) 22, Jura

Judith Brixius (spielt: V. Feldmann-See) 29, Germanistik und Anglistik auf Lehramt

Andreas Dinter (spielt: Feldmann-See) 30, Gymnasiallehrer

Christoph Ewen (spielt: Montag) 22, Germanistik und Anglistik auf Magister

Michael Gubenko (spielt: Hagemann)  23, Germanistik, Russisch und Geschichte auf Lehramt

Yuliya Hreben (spielt: Born) 23, BWL, Französisch und Germanistik

Doris Puchberger (spielt: Färber) 32, Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis