WiReKa

Experimentelle Untersuchungen zur Winderosion mit Hilfe eines mobilen, kombinierten Wind-/Regen-Kanals
(mobikom WiReKa)

Forschungsbedarf

Die Prozessabläufe der Winderosion, die Beeinflussung durch die Oberflächenparameter und deren Manipulation zu einem wirksamen Erosionsschutz sind weit weniger gut erforscht als bei der Wassererosion. Nahezu unbekannt ist die Interaktion zwischen Prozessen der Wassererosion und der Winderosion: Die Quantifizierung der unter Windeinfluss erhöhten Regentropfenschlagwirkung, z.B. auf trockene oder vorfeuchte Oberflächen oder die auf feuchten Oberflächen durch Adhäsionskräfte reduzierte Aufwirbelungsrate, findet in der Literatur kaum Beachtung. Hier besteht erheblicher Forschungsbedarf.

Es ist bereits seit den 70er Jahren bekannt, dass der Wind Auswirkungen auf Regentropfen hat beispielsweise auf die Veränderung der Regentropfengröße, der Regentropfenform oder der Aufprallgeschwindigkeit.

Dennoch wurden Wind- und Wassererosion in der wissenschaftlichen Forschung meist als vollständig voneinander abgekoppelte Prozesse behandelt. Nur selten wird festgestellt, dass beide Erosionsprozesse gleichbedeutend sein und fast zeitgleich auftreten können, etwa in semi-ariden Regionen (z.B. Visser, Sterk & Ribolzi 2004: 699, 703). Da die Gestalt der Oberflächen somit die Wirkung beider Prozesse gleichermaßen widerspiegelt, sollten sie auch thematisch zusammenhängend untersucht und erfasst werden. Genau an diesem Punkt setzt das Forschungsvorhaben an.

Forschungsziel

Ziel dieses Projektes ist es, mit der Konzeption und dem Bau einer kombinierten Bewindungs- und Beregnungsanlage die Anteile der Bodenerosion durch Wasser und Wind auf schütter bedeckten, ungestörten Bodenoberflächen in subhumiden bis subariden Landschaften zu erfassen und zu quantifizieren. Die mobile Anlage wird als eine der ersten weltweit solche kombinierten Versuche im Gelände ermöglichen. Die Degradationsfaktoren und -prozesse der Wind- und Wassererosion werden mit Hilfe des mobilen kombinierten Wind/Regen Kanals (mobikom WiReKa) synchron oder aufeinander folgend analysiert und schließlich auch modelliert. Damit kann ein wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz und einer nachhaltigeren Nutzung dieser besonders von der Bodendegradation betroffenen Landschaften geleistet werden.

Mobile Anlage zur kombinierten Erfassung von Wind- und Wassererosion