2010

Alexandra Hissen: Hitler im deutschprachigen Spielfilm nach 1945. Ein filmgeschichtlicher Überblick. Trier WVT: 2010, 304 S.

Als 2004 der Film DER UNTERGANG über die letzten Tage Adolf Hitlers in die Kinos kam, feierten die Produzenten und Teile des deutschen Feuilletons dies als historische Zäsur. Erstmals sei es nicht nur möglich den ehemaligen Diktator als Protagonisten in einem deutschen Spielfilm auftreten zu lassen, sondern ihn darüber hinaus auch als Menschen darzustellen. Eine Behauptung, die einem genaueren Blick auf die deutsche Filmgeschichte seit 1945 in zweierlei Hinsicht nicht standhalten kann. Zum einen waren bis zu diesem Zeitpunkt bereits zahlreiche deutschsprachige Filme entstanden, in denen Hitler als Haupt- oder Nebenfigur eingesetzt wurde. Zum anderen war diese filmische Figur – analog zu der sechzig Jahre währenden, innergesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen, für die Hitler nach wie vor symbolisch steht – immer wieder neu verhandelt und weiterentwickelt worden. Mit dieser Entwicklung beschäftigt sich die vorliegende Studie. Sie liefert eine übergreifende Analyse der Darstellung Hitlers im deutschsprachigen Spielfilm und ihrer zeitgenössischen gesellschaftlichen Implikationen, anhand derer sich der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in der Bundesrepublik nachvollziehen läßt. Diese reicht von einer anfänglichen Tabuisierung über in den siebziger Jahren einsetzende, immer neue Interpretations- und Dekonstruktionsansätze bis hin zu einer Historisierung und auch Karikierung der Figur, wie sie seit Beginn des neuen Jahrtausends zu beobachten ist. <link fileadmin fb2 prof med vim bilder publikationen hissen-hitler.pdf>mehr

 

2008

Travelling Cinema in Europe - Sources and Perspectives, ed. by Martin Loiperdinger. Strömfeld Verlag: Frankfurt a.M., 2008

 

 

 

 

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2007

"Crazy Cinématographe" - Europäisches Jahrmarktkino 1895-1916. Hg. von der Cinémathèque de la ville de Luxembourg und der Medienwissenschaft der Universität Trier. Edition Filmmuseum Nr. 18, 2007.
Spielzeit ca. 165 Minuten

Doppel-DVD über die Anfänge des Kinos. Klavier spielende Hunde, bis zur Schmerzgrenze biegsame Schlangen-menschen, lokale Aktualitäten "in lebender Größe und Bewegung": das frühe Jahrmarktkino war ein Medium erregender Attraktionen und Sensationen. Neben den Varieté-Theatern waren es insbesondere Wanderkinos auf Rummelplätzen, die zur raschen Etablierung des Kinematographen als populäres Medium beigetragen haben. Unter dem augenzwinkernd marktschreierischem Titel "Crazy Cinématographe" gräbt diese Doppel-DVD die verschüttete Jahrmarktkino-Tradition aus. Die DVD "Europäisches Kino der Attraktionen 1896-1916" präsentiert in einer abwechslungsreichen Abfolge Raritäten aus den Schatzkammern europäischer Filmarchive, von dänischem Anarchisten-Slapstick über schottische Röntgenfilme bis zu einer belgischen raubtier-Verfolgungsjagd. Die DVD "Lokalfilme aus der Großregion 1902-1914" zeigt anhand von Filmen aus Luxemburg, Trier und Saarbrücken ein heute vergessenes Filmgenre: Szenen mit der lokalen Bevölkerung, die sich gegen Eintritt auf der Leinwand in "lebenden Porträts" selbst betrachten konnte. mehr

2005

Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland. Band 1: Kaiserreich (1895 - 1918). Herausgegeben von Uli Jung und Martin Loiperdinger. Mit Beiträgen von Ivo Blom, Brigitte Braun, Annette Deeken, Wolfgang Fuhrmann, Joseph Garncarz, Uli Jung, Martin Loiperdinger, Wolfgang Mühl-Benninghaus. Reclam: Stuttgart 2005, 537 S., mit zahlreichen teilweise farbigen Abbildungen.

Im Kaiserreich überrascht die fulminante Entwicklung des neuen kinematographischen Mediums mit einer breiten Palette von Aktualitäten, Reisebildern, Städtebildern, Flottenbildern, Industrie- und Werbefilmen sowie Propagandafilmen im Ersten Weltkrieg. Aus dem Inhalt:  Überlieferung und Forschungsstand | ›Lebende Photographien‹ - Bildautomaten und Kinematographen vor 1900 | ›Optische Berichterstattung‹ - Nachrichten und Propaganda in Varietés und Wanderkinos | Naturbilder‹ - Nummernprogramme in Kinematographen-Theatern | Von der ›Ansicht‹ zum dokumentarischen Genre | Filme für Lehre und Bildung | ›Kilometerfilme‹ - Umbrüche durch Einführung des Langfilms | Front- und Heimatbilder im Ersten Weltkrieg | Nicht-fiktionale Filmaufnahmen aus dem Kaiserreich in Kompilationsfilmen und Fernsehsendungen | Bibliografie | Filmografie. mehr

2004

Annette Deeken: Reisefilme. Ästhetik und Geschichte. Mit einem Vorwort von Wim Wenders. St. Augustin: Gardez! Verlag 2004. 384 S.

Reisefilme. Ästhetik und Geschichte Reisefilme spiegeln die geographische und kulturelle Fremde, mitunter spielen sie aber auch mit den Abbildern dieser Welt. Reisefilme laden ihre Zuschauer zu einem Bummel durch Raum und Zeit ein und bieten ihnen touristische, sozialkritische, neugierige, staunende oder erhellende Blicke an. Die Spannweite des Genres reicht vom Halbsekundenfilm bis zum Mehrstunden-Werk, vom nüchternen Dokumentarismus bis zur poetischen Zustandsbeschreibung und vom Kinofilm bis zur künstlerischen Rauminstallation. mehr

 

2004

Alexandra Hissen: Bowling for more than Columbine. Subjektivität und Wahrhaftigkeit in den Filmen von Michael Moore. Trier: WVT 2004, 169S.

Mit dem Film BOWLING FOR COLUMBINE wurde der amerikanische Filmemacher Michael Moore ,über Nacht' zum Shootingstar. Seine ungewohnte Art, Unterhaltung, investigativen Journalismus und ätzende, politische Kritik in einem Dokumentarfilm zu verbinden, macht ihn sowohl für ein großes Kinopublikum als auch für die Filmwissenschaft interessant. Was unterscheidet Moores Arbeit vom ,herkömmlichen' Dokumentarfilm? Zählen seine Filme überhaupt noch zu diesem Genre oder handelt es sich - wie von seinen zahlreichen Kritikern behauptet - um tendenziöse Polemik? Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit diesen Fragen. Anhand der Filme BOWLING FOR COLUMBINE, ROGER & ME und THE BIG ONE, aber auch seiner Bücher und sonstiger Medienaktivitäten werden Moores Methoden, seine Argumentationsmuster sowie die ideologischen Hintergründe und Zielsetzungen seiner Aktionen untersucht. Vor allem aber steht die Frage nach Moores subjektiver Sichtweise und seinem ? dazu scheinbar im Widerspruch stehenden ? Anspruch auf wahrheitsgemäße Dokumentation im Mittelpunkt. So wird ein sozialpolitischer Aktivist porträtiert, der sich trotz seiner satirisch-humoristischen Vorgehensweise ernsthaft und streitbar in die politischen Diskussionen der USA und darüber hinaus einmischt: Bowling for more than Columbine.

2003

Martin Loiperdinger (Hrsg.): Celluloid Goes Digital. Historical-Critical Editions of Films on DVD and the Internet. Proceedings of the First International Trier Conference on Film and New Media, October 2002. Trier: WVT 2003 

 

 

 

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2000

KINtop 9: Lokale Filmgeschichten. Herausgegeben von Frank Kessler, Sabine Lenk, Martin Loiperdinger. Stroemfeld Verlag: Frankfurt a.Main, Basel 2000.

Die lokale Filmgeschichtsschreibung eröffnet ein faszinierendes Forschungsfeld. Hier ergibt sich ein unmittelbarer Kontakt der Pro-duzenten mit ihren Kunden, der Zuschauern mit den Betreibern, der Kinobesitzern mit den Verwaltungsbeamten. So entfaltet sich ein Bild vom Alltag des Filmgeschäfts. Eine solche Perspektive "von unten" stellt den Historiker aber auch vor eine Reihe von Problemen: Wie können die auf lokaler Ebene erhobenen Daten kontextualisiert werden? Welche Schlüsse lassen sie zu? Mit anderen Worten: Was können wir aus lokalen Filmgeschichten lernen.

KINtop 9 - Lokale Filmgeschichten präsentiert eine Reihe von Fallstudien sowie theoretische Reflexionen zu diesem Thema. mehr

1999

Martin Loiperdinger, Film & Schokolade. Stollwercks Geschäfte mit lebenden Bildern (= KINtop Schriften 4) Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main, Basel 1999.
Was lockt einen Kölner Schokoladen-fabrikanten im Jahr 1895 ins Filmgeschäft? Um den Absatz ihrer Süßwaren-Automaten zu steigern, stellen Gebrüder Stollwerck mechanische Musikapparate und Groschen-Automaten auf. Vertriebschef Ludwig Stollwerck interessiert sich für alle Neuheiten. Im März 1896 erwirbt er die deutsche Lizenz für den Cinématographe Lumière. Acht Monate später hat schon über eine Million Zuschauer Stollwercks "Lebende Photographien" gesehen.
Ludwig Stollwerck unterhält Geschäftsbeziehungen mit den Filmpionieren Georges Demeny, Thomas A. Edison, Birt Acres und den Brüdern Lumière.
Zu dem Buch ist eine Videocassette mit allen 34 Lumière-Filmen aus Deutschland erhältlich. mehr

1999

KINtop 8: Film und Projektionskunst. Herausgegeben von Frank Kessler, Sabine Lenk und Martin Loiperdinger. Stroemfeld Verlag: Frankfurt a. Main, Basel 1999.

Die lebenden Photographien entstehen am Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb eines vielgestaltigen und zu diesem Zeitpunkt fest etablierten Felds von Projektionspraktiken. Die Aufsätze in dieser Ausgabe untersuchen verschiedene Aspekte dieser reichen und lebendigen Tradition, wobei sowohl die technologischen Entwicklungen als auch die kulturellen Kontexte, innerhalb deren sie stattfinden thematisiert werden.
KINtop Nr. 8 – Film und Projektionskunst präsentiert Materialien und Analysen zur Mediengeschichte der frühen Kinematographie. mehr

1998

KINtop 7: Stummes Spiel, sprechende Gesten. Herausgegeben von Frank Kessler, Sabine Lenk und Martin Loiperdinger. Stroemfeld Verlag: Frankfurt a. Main, Basel 1998.

Schauspieler und das Spiel vor der Kamera sind in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema im Feld der Frühfilmforschung avanciert. Lange Zeit herrschte eine Sichtweise vor, der zufolge sich die Filmschauspieler in einem langwierigen Prozeß von den Bühnenkonventionen befreien mußten, um sich eine „kameragerechte“ Spielweise anzueignen. Im Gegensatz zu dieser teleologischen Auffassung untersuchen neuere Arbeiten die vielfältigen sozialen, kulturellen und ästhetischen Zusammenhänge, innerhalb deren die frühen Filmschauspieler arbeiteten.

In KINtop Nr. 7 – Stummes Spiel, sprechende Gesten untersuchen international renommierte Autoren verschieden Aspekte dieser komplexen Thematik. mehr

Werbung für wohltätige Zwecke im Medium des Plakats

Tabea Jerrentrup

Wie verleitet Werbung zu uneigen-nützigem Verhalten? Welche Bildmotive schaffen die Motivation zum Helfen oder Spenden? Und sind diese Motive dem Thema Bedürftigkeit angemessen?  Um diese Fragen zu beantworten, kombiniert das Buch Erkenntnisse und Methoden aus der Medienwissenschaft, der Psychologie und der Ethnologie, den Fächern, die die Autorin Tabea Jerrentrup, M.A. in Trier, Chennai (Indien) und Utrecht studiert hat.