Bei der Erforschung der altsächsischen und althochdeutschen Glossen wurde in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt die Relevanz einer Nähe zu den konkreten Überlieferungsträgern betont, die sich von der lange Zeit praktizierten „Handschriftenferne“ (R. Bergmann, in BStK. I, S. 63) bewusst distanziert und neben den — unbestreitbar hohen — Wert für die Systemlinguistik die Frage nach funktionalen Zusammenhängen und Techniken des Glossierens in den Mittelpunkt stellt. Rezente Arbeiten haben gezeigt, dass hier anhand der Handschriften erhebliche Fortschritte der Erschließung im Gegensatz zur Benutzung der Steinmeyerschen Edition zu erzielen sind. Der Wert des im Jahre 2005 von R. Bergmann und St. Stricker herausgegebenen Katalogs der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften wird vor allem vor diesem Hintergrund noch höher einzuschätzen sein. Nichtsdestotrotz ist auch weiterhin mit Neufunden zu rechnen, was eine Fortschreibung des Bestandes an Glossenhandschriften notwendig macht.
Das Internetportal www.glossen.info möchte diesem Wunsch in einer online frei zugänglichen Datenbank nachkommen. Darüber hinaus ergeben sich als weitere Ziele die Betreuung einer „Glossennegativliste“ sowie die einer sukzessiv auszubauenden Bibliographie zur althochdeutschen und altsächsischen Glossographie. 

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