Jiddisch/ייִדיש – Von den Anfängen bis zum Buchdruck. 55 Jahre Forschung zum Jiddischen in Trier
1. September bis 31. Oktober 2025. Universitätsbibliothek.
Jiddisch ist zunächst eine von Juden und Jüdinnen im deutschen Sprachgebiet gesprochene und geschriebene Sprache. Das Wort „Jiddisch” bedeutet nichts anderes als „jüdisch”. Die Sprache bildete sich in ihren frühesten Phasen aus den verschiedenen deutschen Dialekten, die um hebräisch-aramäische und romanische, am Ende des Mittelalters im Osten dann auch slawische Elemente angereichert wurden. Diese Sprachen hatten einen großen Einfluss auf Vokabular und Struktur des Jiddischen, weshalb Jiddisch auch als Komponentensprache bezeichnet wird. Jiddisch wurde von Anfang an mit hebräischen Buchstaben verschriftlicht. Moderne jiddische Werke sind zumeist auf Ostjiddisch verfasst, während die hier vorgestellten Beispiele mehrheitlich (frühes) Westjiddisch dokumentieren. Die Ausstellung verfolgt das Ziel, die Vielfältigkeit des frühen Jiddisch von den Anfängen bis zum Buchdruck darzustellen. Dazu werden verschiedene Formen der Schriftlichkeit in jiddischer Sprache vorgestellt. Unsere Zeugnisse reichen von Glossen und Einwort-Belegen, Rechtstexten, Kurztexten über Briefe und narrative Texte bis hin zu wissenschaftlichen Abhandlungen. Die verschiedenen Genres führen eindrücklich die vielfältige Verwendung der frühen jiddischen Sprache vor Augen.
Jiddisch/ייִדיש – Von den Anfängen bis zum Buchdruck wurde in Trier vom Fach Jiddistik und der Juniorprofessur für Mittelalterliche Geschichte mit Schwerpunkt in der jüdischen Geschichte konzipiert, in Kooperation mit Maria Stürzebecher, Kuratorin der Welterbestätte „Jüdisch-Mittelalterliches Erbe in Erfurt“. Wir haben dankend Teile ihrer Erfurter Ausstellung „Vom kalten Keller und falschen Versprechen. Neue jiddische Funde aus dem Mittelalter“ nachnutzen und erweitern dürfen.
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