Vorwort

Firmenkataloge sind die Gebrauchsliteratur der Warenkunde. Wissenschaftliche Bibliotheken sammeln und archivieren sie nicht.

Angebotskataloge von Firmen, die sich um die Jahrhundertwende auf Herstellung und Vertrieb kinematographischer Geräte verlegt haben, sind eine ausgesprochene Rarität. Zugleich sind sie eine eminent wichtige Quelle für die Geschichtsschreibung der frühen Kinematographie. Vor der Etablierung ortsfester Kinos um 1907 gab es noch keine eigene Branchenpresse - Firmenkataloge sind deshalb oft die einzige ausführliche Quelle zu den ersten Apparaten und Filmen, mit denen Unternehmer aus den Branchen Fotografie, Feinmechanik, Optik, Projektionskunst und Magie um die Jahrhundertwende in einen rasch wachsenden Freizeitmarkt drängten.

Der Special-Catalog No. 32 der Firma Ed. Messter aus dem Jahr 1898 ist der erste kinematographische Katalog des Filmpioniers Oskar Messter. Sein Angebot für "Lebende Photographie" ist weltweit einer der ausführlichsten Firmenkataloge der neuen Branche.

Für den Reprint wurden zwei Vorlagen herangezogen: das offenbar einzige in Deutschland erhaltene Originalexemplar aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv sowie eine von Gerhard Lamprecht in den fünfziger Jahren veranlaßte fotografische Reproduktion aus der Stiftung Deutsche Kinemathek.

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