Moderne russische Lyrik
Univ.-Prof. Dr. Henrieke Stahl
Neueste russische Lyrik im Unterricht an Schule und Hochschule (gefördert durch die Nikolaus Koch Stiftung Trier).
Russland erlebt seit der Jahrtausendwende eine Renaissance der Lyrik, die wieder vermehrt die Gesellschaft und vor allem die Jugend erreicht. Dem steht ein Desiderat in der Forschung und vielmehr noch in Lehrbüchern und Literaturgeschichten gegenüber. Die russische Gegenwartsdichtung wird entsprechend in der Unterrichtspraxis an Schule wie Hochschule kaum behandelt, obwohl Lyrik ein Brennspiegel für die Befindlichkeit einer Gesellschaft ist und sich aufgrund ihrer Kürze insbesondere im Fremdsprachunterricht dafür eignet, einen Einblick in die lebendige Kultur des anderen Landes zu geben.
Das in dem Projekt für die deutsche Unterrichtspraxis an Schule und Hochschule zu erstellende Buch soll diesem Mangel begegnen. Es stellt eine überschaubare Auswahl von Autoren (10-12) verschiedener Generationen vor, die in der russischen Lyrikszene nach 2000 bedeutsam sind und möglichst unterschiedliche Stil- und Denkweisen repräsentieren. Zunächst werden die Lernenden an Autoren herangeführt, welche an eher traditionelle Stoffe und Formen anknüpfen, um dann schwierigere Dichter kennenzulernen, welche einen experimentellen Umgang mit Lyrik ausbilden. Den roten Faden bildet die poetologische Frage nach Wesen und Sinn des Dichtens im Verständnis der AutorInnen.
Die Gedichte werden in Aufsätzen für den Einsatz im Unterricht aufbereitet. Die Kapitel leisten eine literarhistorische Kontextualisierung und geben methodisch reflektierte Interpretationsansätze, in welche Informationen zum Autor, Literaturhinweise sowie Erläuterungen zu kommentierungsbedürftigen Stellen eingebunden sind.
Das Lehrprojekt wird in Kooperation der Trierer Slavistik mit dem Staatlichen Eifel-Gymnasium Neuerburg und dem Max-Planck-Gymnasium Trier durchgeführt. Das Buch wird unter der Leitung von Prof. Stahl verfasst. Die von der Nikolaus Koch Stiftung finanzierte Projektstelle hat Marion Rutz M.A. inne. Geplante Laufzeit des Projekts: 2011-13.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Henrieke Stahl / stahluni-trierde