Projektseminar "Buddeln und Bilden" im Sommersemester 2013

Scout-Station "Metzer Straße" (Außenmauer Gedenkstätte)

"Buddeln und Bilden" - das war das Motto eines Workcamps auf dem Gelände der Gedenkstätte "Gestapo-Lager Neue Bremm" in Saarbrücken. 130 junge Menschen waren zusammengekommen, um das Gelände zu pflegen und gleichzeitig etwas über die Geschichte dieses Ortes zu erfahren, an dem im Zeitraum von 1943 bis 1945 insgesamt etwas 20.000 Menschen inhaftiert waren. Organisator des Workcamps war - wie in den Jahren zuvor - der Landesjugendring Saar e.V. Als Besonderheit hatten sich in diesem Jahr Studierende des Fachs Geschichte der Universität Trier im Rahmen eines Projektseminars Gedanken gemacht, wie eine altersgerechte Informationsvermittlung noch anschaulicher als bisher aussehen könnte.

Im Tonstudio der Uni Trier

Das durch Rieke Eulenstein, Masterstudentin des Fachs Geschichte und Vorstandsmitglied des Landesjugendrings Saar, angeregte und von Dr. Thomas Grotum geleitete Projektseminar "Buddeln und Bilden" verlangte von den Studierenden ein besonderes Maß an Engagement. Da der Zeitpunkt des Workscamps - der erste Samstag im Mai - gesetzt war, begann diese Lehrveranstaltung des Sommersemesters 2013 bereits im Dezember 2012 mit einer Einführungssitzung. Die Kommunikation zwischen der Teilnehmer/innen verlief in den Folgemonaten auf vielfältige Art und Weise. Neben regelmäßigen Treffen aller Beteiligten gab es zahlreiche Zusammenkünfte von Kleingruppen in jeweils unterschiedlicher Zusammensetzung. Deren Ergebnisse wurden wiederum über ein Diskussionsforum und den Web-Synchronisationsdienst "Dropbox" ausgetauscht, um zu garantieren, dass alle Beteiligten Zugriff auf den aktuellen Stand haben. Darüber hinaus konnte so bis wenige Stunden vor Beginn des Workcamps an der Umsetzung gearbeitet werden.

Horst Bernard berichtet

Während einer Tagesexkursion im Januar 2013 informierten sich die Teilnehmer über die Örtlichkeiten, diskutierten mit Vertretern des Organisators und sprachen mit Horst Bernard, einem Experten, der sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte des Ortes beschäftigt. Anschließend entstanden die ersten Ideen, die dann in Kleingruppen ausgearbeitet wurden. Das so entwickelte Konzept wurde mit beteiligten Jugendleitern aus dem Saarland in Saarbrücken diskutiert und schließlich am 4. Mai 2013 auf dem Gedenkstättengelände in die Tat umgesetzt.

Im Vorfeld des Workcamps realisierte das Projektseminar eine Facebook-Seite, um für die Veranstaltung "Buddeln und Bilden" zu werben. Dies geschah in Abstimmung mit dem Facebook-Auftritt des Landesjugendrings Saar. Darüber hinaus informierte die Pressestelle der Universität Trier auf der Homepage über die Veranstaltung.

Workcamp am 4. Mai 2013

Zum Bildungsangebot während des Workcamps gehörten sechs Scout-Stationen inklusive Informations-Mappen auf dem Gedenkstätten-Gelände (mit jeweils zwei studentischen Scouts), ein Info-Stand mit Hintergrundinformationen, Plakate, Gruppengespräche mit dem Experten Horst Bernhard sowie Filmvorführungen. Die Anwesenden konnten zudem an allen Punkten über QR-Codes Hintergrundwissen auf einer Website per Smartphone abrufen und an einer Scout-Station auch ein von den Studierenden erstelltes Hörspiel zum Rastatter Prozess (Anklage gegen den Lagerkommandanten) sowie vertonte Erinnerungen von Zeitzeugen anhören.

 

Darüber hinaus erstellten einige Jugendliche eine in Stein gehauene "70", um daran zu erinnern, dass das Gestapo-Lager im Jahr 1943 - also vor 70 Jahren - errichtet worden ist. Dieses sichtbare Zeichen des Gedenkens wurde im Rahmen einer Ansprache des saarländischen Sozialministers Andreas Storm präsentiert, der gemeinsam mit Abgeordneten des Landtages die Veranstaltung besucht hat.

Rieke Eulenstein informiert den saarländischen Sozialminister Andreas Storm und Landtagsabgeordnete

QR-Codes

Station 1: Metzer Straße (Außenmauer)
Station 2: Frauenlager
Station 3: Filmvorführung im Hotel
Station 4: Lagerorganisation
Station 5: Audio
Station 5a: Täter
Station 5b: Opfer
Station 6: Löschteich
Station 7: Lagerküche

Öffentlichkeitsarbeit / Presse

Im Vorfeld des Workcamps

Facebook-Seite des Landesjugendrings Saar e.V. (Berichterstattung ab 3. April 2013)

Facebook-Seite des Projektseminars der Universität Trier

Studierende vermitteln die Geschichte eines ehemaligen Gestapo-Lagers
Homepage der Universität Trier (Pressestelle, 9.4.2013)

Studenten vermitteln Geschichte von Saarbrücker Gestapo-Lager
Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 9.4.2013

Über das Workcamp am 4. Mai 2013

Bericht im SR-Fernsehen ("aktueller bericht" vom 04.05.2013 / SR Mediathek)

Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 06.05.2013

Artikel in der Bild-Zeitung Saarland vom 07.05.2013

YouTube (www.saarclip.de) Beitragvom 17.06.2013

Bericht im Unijournal 2/2013 (S. 36/37)

Gedenkstättenarbeit reloaded
Bericht in Info-Aktuell 1/2 2013 (Landesjugendring Saar), S. 6/7

 

Fotos vom Workcamp am 4. Mai 2013

Fotos auf Facebook(Landesjugendring Saar e.V., Eintrag vom 4. Mai 2013)

Impressionen vom Workcamp 2013 (Bildergalerie, Homepage Landesjugendring Saar e.V.)

Kontakt

Dr. Thomas Grotum
Universität Trier
Fachbereich III - Geschichte
Raum A 226
D-54286 Trier
Tel: + 49 651 201-2174
Fax: + 49 651 201-2179
E-Mail: grotumuni-trierde