Programm anlässlich des 27. Januar 2025
,,Das Leben war draußen, und ich war dort drinnen". Zwangssterilisation und Ermordung im Rahmen der NS-„Euthanasie“ und ihre Opfer in Mainz und Rheinhessen – ergänzt durch Tafeln für die Region Trier
AUSSTELLUNGSDAUER: 6. Januar bis 28. Februar 2025
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: Mittwoch, 8. Januar 2025, 19.00 Uhr
ÖFFNUNGSZEITEN UND ORT: Montag bis Samstag, während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek in der Volkshochschule Trier, Atrium, Domfreihof 1 b, 54290 Trier
Die Ausstellung der Stiftung Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz gewährt Einblicke in die Geschichte der NS-„Euthanasie“ in der Region des heutigen Rheinland-Pfalz. Entstanden ist die Ausstellung mit besonderem Blick auf die Region Mainz und Rheinhessen. Sie wurde für die aktuelle Ausstellung um Biografien und Schicksale aus der Region Trier ergänzt.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird Frau Natalia Wollny von der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg über die Aufarbeitung der „Euthanasie“-Verbrechen sprechen und dabei insbesondere die letzten 15 Jahre in den Blick nehmen. Der Trierer Kulturdezernent Markus Nöhl wird ein Grußwort sprechen.
VERANSTALTENDE:
Volkshochschule Trier in Kooperation mit der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL der Universität Trier, AG Frieden e. V., Katholische Hochschulgemeinde Trier, Evangelische Studierendengemeinde Trier – mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
Rundgang gegen das Vergessen: Zwangssterilisationen und Patientenmorde
Ein Rundgang durch die Trierer Innenstadt
ZEIT: Sonntag, 2. Februar 2025, 12.00 Uhr
TREFFPUNKT: Konstantinbasilika, Konstantinplatz 10, 54290 Trier
Der circa 1,5-stündige Rundgang zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus widmet sich in diesem Jahr den Trierer Opfern von Zwangssterilisationen und Patientenmorden. Aufgesucht werden u. a. das Gebäude des ehemaligen evangelischen Elisabeth-Krankenhauses,
in dem Zwangssterilisationen vorgenommen wurden, Stolpersteine von Menschen, die Opfer der Patientenmordaktionen der Nazis wurden, und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, von dem aus Hunderte Patienten in Krankenmordanstalten abtransportiert wurden.
Wir erinnern auch an mutige Trierer Ärzte, die sich weigerten, Zwangssterilisationen vorzunehmen.
VERANSTALTENDE: Arbeitskreis "Trier im Nationalsozialismus" der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V.
Ökumenischer Gottesdienst
Die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) und die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Trier laden am 2. Februar 2025 um 11:00 Uhr in den Caspar-Olevian-Saal, Willy-Brandt-Platz, 54290 Trier, aus Anlass des Gedenktages - wie in den Vorjahren - zu einem Ökumenischen Gottesdienst ein.
Vortrag: Zwangssterilisationen und Patientenmorde im Regierungsbezirk Trier
Vortrag von Dr. Matthias Klein
ZEIT: Sonntag, 26. Januar 2025, 11.00 Uhr
ORT: Volkshochschule Trier, Domfreihof 1 b, 54290 Trier
Während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft wurden im Trierer Raum über 2000 Frauen, Männer und Kinder auf der Basis des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ unter Zwang unfruchtbar gemacht. Sie galten nach der Logik dieses Gesetzes als „erbminderwertig“, weshalb ihnen das Recht auf eigene Kinder abgesprochen wurde.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Patientinnen und Patienten aus psychiatrischen Einrichtungen sogar das Lebensrecht abgesprochen. So wurden während der „Aktion T 4“ in den Jahren 1940 und 1941 über 70 000 Anstaltspatientinnen und -patienten mittels Giftgas ermordet und bis Kriegsende mehrere Tausend Männer, Frauen und Kinder durch gezielten Nahrungsentzug und mithilfe von Medikamenten getötet. Auch Menschen
aus der Region Trier wurden Opfer dieser Patientenmorde.
Dr. Matthias Klein stellt in seinem Vortrag Ergebnisse der 2020 erschienenen Forschungsarbeit zu Zwangssterilisationen und zu Patientenmorden im Raum Trier vor.
VERANSTALTENDE: Volkshochschule Trier und Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL der Universität Trier
Diskussionsveranstaltung: Die Lehre aus der NS-„Euthanasie“: Nie wieder Exklusion!
ZEIT: Mittwoch, 5. Februar 2025, 18.30 Uhr
ORT: Volkshochschule Trier, Domfreihof 1 b, 54290 Trier
Im Mittelpunkt der Diskussion steht der fraktionsübergreifende Antrag im Bundestag zum Thema „Opfer von NS-‚Euthanasie‘ und Zwangssterilisationen – Aufarbeitung intensivieren“.
Die Forschung über Opfer und Täter, die genauen Abläufe und die Rolle von medizinischem und pflegerischem Personal sowie der staatlichen Stellen ist noch lückenhaft, und große Teile der Akten sind bisher nicht erschlossen. Die Fraktionen von SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP fordern die Initiierung eines Projektes zur Aktensicherung, eine nationale Fachtagung zum Umgang mit den Akten und zur themenbezogenen Bildungsarbeit
sowie die nachhaltige Unterstützung der entsprechenden Gedenkstätten.
VERANSTALTENDE: Volkshochschule Trier
Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus
ZEIT: Montag, 27. Januar 2025, 18.00 Uhr
ORT: Kurfürstliches Palais Trier, Rokokosaal, Willy-Brandt-Platz 3, 54290 Trier
Am 27. Januar gedenken die Menschen in Deutschland und Europa der Opfer des Nationalsozialismus. Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden viele Menschen entrechtet, verfolgt, deportiert und ermordet. Darunter waren circa 6 Millionen Juden, 500 000 Sinti und Roma und Tausende andere Verfolgte.
„Auschwitz“ steht heute synonym für den Massenmord der Nationalsozialisten an Millionen von Menschen. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Am 80. Jahrestag der Befreiung laden die Jüdische Kultusgemeinde Trier und der rheinland-pfälzische Landesverband Deutscher Sinti und Roma zur Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus in das Kurfürstliche Palais in Trier ein.
VERANSTALTENDE: Jüdische Kultusgemeinde Trier und Landesverband Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Stadt Trier,
Buntes Trier e. V., AG Frieden e. V., Trierer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. und Pastoraler Raum Trier
Landtags-Broschüre "Gedenken 2025"
Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
(Für die PDF-Datei bitte auf das Titelbild klicken)
Lichtinstallation im Brunnenhof
Am Mittwoch, den 26.03.2025, findet in Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier (Intermedia Design, Daniel Gilgen) ein Veranstaltung im Brunnenhof (Stadtmuseum Simeonstift Trier) mit einer Lichtinstallation statt. Hier werden die Ergebnisse der Lehrveranstaltung unter der Leitung von Lena Haase an der Universität Trier umgesetzt, die die Biographien der Trierinnen und Trierer, die in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet worden sind, erarbeitet haben. Neben der Lichtinstallation wird ein digitales Gedenkbuch freigeschaltet.
Partner
Diese Gedenkausstellung zum 27. Januar 2025 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL Universität Trier, der AG Frieden Trier, der Volkshochschule Trier, der Katholische Hochschulgemeinde und der Evangelischen Studentinnen- und Studentengemeinde Trier.