Gestapo-Forschung
Seit 2012 existiert an der Professur ein studentisches Forschungsprojekt zur Geschichte der Staatspolizeistelle Trier. Angeregt wurden die Forschungen durch den damaligen Leitenden Oberstaatsanwalt (jetzigen Generalstaatsanwalt a.D.) Dr. Jürgen Brauer anlässlich des Umzugs der Staatsanwaltschaft Trier in das ehemalige Reichsbahndirektionsgebäude in der Christophstraße 1. Dort befand sich von 1935 bis 1944 der Sitz der Staatspolizeistelle Trier. In ihren Abschlussarbeiten (Magister, Staatsexamen und Master) befassen sich Studierende mit Teilaspekten der Geschichte der Gestapo Trier.
Die anfangs ausgesprochen schlechte Quellenlage konnte in den Jahren durch systematische Archivrecherchen deutlich verbessert werden. Der spektakulärste Fund waren sicherlich die 3.533 Personen-Akten der Gestapo Trier, die seit 2015 im Service historique de la Défense in Vincennes (bei Paris) erschlossen und in digitaler Kopie nach Trier geholt werden konnten. Auf dieser Grundlage wurde ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt unter der Leitung von Lutz Raphael und Thomas Grotum durchgeführt:
► Gestapo: NS-Terror vor Ort. Die Staatspolizeistelle Trier in der südlichen Rheinprovinz [4/2018-6/2022]
- Andreas Borsch: Die Staatspolizeistelle Trier. Eine moderne Organisationsgeschichte
- Lena Haase: Das Verhältnis von Justiz und Polizei im Nationalsozialismus
Darüber hinaus befasst sich das Projektteam mit zahlreichen anderen Aspekten der Gestapo-Forschung. So werden beispielsweise die Gestapo-Kartei (ca. 58.000 Karten) und die Gestapo-Akten (12.471) der Staatspolizeistelle Neustadt a.d. Weinstraße erschlossen.
Weitere Informationen auf der Homepage der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL.