Schnelle Effekte von Cortisol auf kognitive Funktionen beim Menschen

Verantwortlich: Dr. Thomas M. Schilling, Dipl.-Psych.

Stress bewirkt eine Vielzahl von physiologischen und kognitiven Veränderungen. Eine der markantesten Reaktionen ist die gesteigerte Ausschüttung des „Stresshormons“ Cortisol. Lange Zeit wurde angenommen, dass Cortisol lediglich für langsame und längerfristige Anpassungsvorgänge eines Organismus auf Stress verantwortlich ist, welche über eine veränderte Genexpression hervorgerufen werden. Neuere Befunde zeigen jedoch, das Cortisol auch über schnelle, so genannte nicht-genomische Mechanismen, physiologische und kognitive Prozesse beeinflussen kann. Dies könnte bedeuten, dass Cortisol noch während einer akuten Stressepisode die Anpassungsleistung des Organismus an den Stressor fördert. Ziel meiner Forschung ist es, diese schnellen Effekte von Cortisol auf kognitive Funktionen beim Menschen weitergehend zu charakterisieren. Ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt liegt hierbei auf der schnellen Wirkung von Stress und Cortisol auf die multisensorische Integration von Gefahrenreizen.