Der Kampf gegen die Salamanderpest
Die mitteleuropäische Amphibiendiversität ist durch eine neue Krankheit stark bedroht - die Salamanderpest. Erreger ist der vermutlich aus Asien stammenden Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal. Er befällt Schwanzlurche, vor allem der Feuersalamander ist stark bedroht!
Bsal wurde erstmals um 2010 in den Niederlanden entdeckt und ist inzwischen in der Natur auch in Belgien, Deutschland und Spanien nachgewiesen. Deutschland ist ein regelrechter Bsal-Hotspot mit über 50 Standorten in der Eifel und im Ruhrgebiet. Inzwischen wissen wir, dass Bsal schon 2004 in der Eifel kursierte.
Vielfach sind dort, wo Bsal vorkommt, die Populationen des Feuersalamanders stark zurückgegangen. Regelrechte Massensterben wurden beobachtet. Aber auch andere Arten sind betroffen, so vermutlich ebenfalls in einem stärkeren Ausmaß der Kammmolch.
Die Ausbreitung des der Salamanderpest in Deutschland und die langfristigen Folgen werden derzeit in einem FuE-Projekt des Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Zusammenarbeit mit den Universitäten Trier und Braunschweig und Leipzig sowie den Biologischen Stationen der Städteregion Aachen und des Kreises Düren untersucht. Das Vorhaben mit dem Titel "Monitoring und Entwicklung von Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung des Chytridpilzes Batrachochytrium salamandrivorans ("Bsal") im Freiland" läuft bis zum Jahr 2021.
Ziel des FuE-Projektes ist es, zu bestimmen wie, wo und wie schnell sich Bsal bei Amphibien im Freiland ausbreitet, um seine Auswirkungen abzuschätzen. Zudem sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um eine weitere Verbreitung des Erregers in wildlebenden Beständen von Amphibien zu verhindern.
Zusätzlich ist die Universität Trier der deutsche Kooperationspartner im EU-Projekt "Mitigating a new infectious disease in salamanders to counteract the loss of European biodiversity" (2017-2020). Es bindet sieben Staaten ein. Ziel ist es, vor allem auch mit ehrenamtlicher Hilfe, im bundesweiten Verbreitungsgebiet des Feuersalamanders auf Bsal-Befall zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Bsal in weiten Teilen Deutschlands bisher anscheinend (noch) nicht vorkommt.
Bsal Hotline: Prof. Dr. Stefan Lötters: 0651 / 201 4174; loetters [at] uni-trier.de