Eine kaiserliche Residenz in Konz?
Nahe der Saarmündung liegen die Reste einer großen Anlage, die bereits im 17. Jh. gezeichnet wurde. Ausgrabungen legten einen etwa 84 m langen und bis zu 42 m breiten Baukörper frei, dessen Fronten Hallen (Portiken) besaßen. Beiderseits eines etwa 140 m² großen, zentralen Apsidenraums erstrecken sich fast symmetrische Raumflügel mit Höfen, die an ihren Enden vorspringen (Risalite). Eine Thermenanlage, Marmorböden, Bodenheizungen und farbiger Putz unterstreichen den hohen Stand des Gebäudes.
Aufgrund seiner Größe und Lage wurde schon früh vermutet, dass es sich um eine kaiserliche Residenz handelte, wohl Contionacum, wo Valentinian I. 371 n. Chr. mehrere Dekrete erließ. Dies zeigt, dass das Phänomen ‚Kaiserresidenz‘ nicht auf Trier beschränkt werden darf. Ähnlich Rom hat es wohl auch hier weitere, kleinere Residenzen gegeben, die für besondere Anlässe oder auch zur Erholung genutzt wurden – natürlich bei angemessener Ausstattung und Repräsentation.
Konz wird im Rahmen von VaKT Gegenstand eines Publikationsprojektes sein.
Torsten Mattern