Modul „Bereichsfach Gesellschaftswissenschaften“
Das Bereichsfachmodul für Geographie-, Geschichts- und Sozialkundestudierende in den M.Ed.-Studiengängen für das Lehramt an Realschulen plus wurde im Sommersemester 2019 grundlegend neu aufgestellt.
Das Seminar „Didaktik der Gesellschaftslehre“
Den Kern des Moduls stellt seitdem das Seminar „Didaktik der Gesellschaftslehre“ dar, das in drei Bereiche gegliedert ist – digitale Lernmodule, Unterrichtsplanung und Unterrichtspraxis:


In einem ersten Teil beschäftigen sich die Studierenden mit digitalen Lerneinheiten, die aus Screencasts, Experteninterviews, Praxisvideos und Basislektüren bestehen und durch ein E-Portfolio und Content ergänzt werden. Die Lernmodule werden im Rückgriff unterschiedlicher Tools der Lernplattform „Stud.IP“ eingesetzt und von einem E-Tutorium begleitet, das Hilfestellungen beim individuellen Selbststudium gibt und kooperative Lernphasen zwischen den Teilnehmenden anleitet. Durch die Kooperation mit Fachleiter*innen, Fachwissenschaftler*innen und Lehrpersonen aus der Unterrichtspraxis werden in den Lernmodulen von Beginn an unterschiedliche Expertisen zusammengeführt und durch die multimedialen webbasierten Lerneinheiten nachhaltig und flexibel bereitgestellt. Parallel dazu reflektieren die Studierenden Ihre eigenen Vorstellungen, Erwartungen sowie Ängste. Auf Basis unterschiedlicher konzeptioneller Umsetzungsmöglichkeiten des Integrationsfaches analysieren die Seminarteilnehmer*innen die Umsetzung in institutionellen Vorgaben und Lernmaterialien, insbesondere in Schulbüchern.
Im Zentrum des zweiten Teils des Seminars steht die konkrete Unterrichtsplanung. Kooperativ erschließt sich die Seminargruppe einen aktuellen, gesellschaftlich relevanten Gegenstandsbereich, der für integrative Bearbeitungen prädestiniert ist. Dabei finden zuvor erörterte fachdidaktische Grundlagen Berücksichtigung, etwa die Problemorientierung im Integrationsfach sowie die für die Schüler*innen erkennbare Zusammenführung unterschiedlicher fachlicher Perspektiven inklusive Reflexion des Mehrwerts einer integrativen Betrachtung. In transdisziplinären Projektgruppen, in denen entsprechend Studierende aller drei Bezugsfächer vertreten sind, werden schließlich Teilaspekte des Gegenstandsbereichs als Unterrichtsminiaturen ausgearbeitet.
Diese werden schließlich, nach umfassender Diskussion in der Seminargruppe, im dritten Teil des Seminars im Rahmen einer Lernstatt erprobt. Dazu wird eine Schulklasse an die Universität eingeladen, durchläuft in Kleingruppen die Unterrichtsminiaturen und formuliert schließlich eine Rückmeldung zu den erlebten Konzeptionen. Die Studierende haben parallel die Möglichkeit, Ihre Ansätze zu erproben, die von Kommiliton*innen als critical friends beobachtet werden, sich darüber auszutauschen – um anschließend Ihren Ansatz mit einer anderen Kleingruppe noch einmal durchzuführen.
Weitere Informationen zum Seminarkonzept gibt es auch hier.
Der Gesamtaufbau des Moduls
Insgesamt sind im Rahmen des Moduls drei Veranstaltungen zu besuchen:
Modul MA3POLI501 | Modul MA3GESC554 | Modul MA6GEO2503 | |
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Seminar1 | Didaktik der Gesellschaftslehre | Didaktik der Gesellschaftslehre | Didaktik der Gesellschaftslehre |
Vorlesung Geographie2, 3 | Bevölkerungs- und Siedlungsgeographie oder Wirtschafts- und Verkehrsgeografie | Bevölkerungs- und Siedlungsgeographie oder Wirtschafts- und Verkehrsgeografie | |
Vorlesung Geschichte2 | Neuere/Neuste Geschichte oder Geschichte der Frühen Neuzeit | Neuere/Neuste Geschichte oder Geschichte der Frühen Neuzeit | |
Vorlesung Politikwissenschaft2 | Das politische System der BRD oder Moderne Politische Theorien | Das politische System der BRD oder Moderne Politische Theorien |
1 Das Seminar umfasst 2 SWS und findet in der Regel im Sommersemester statt. Es wird von Studierenden aller drei Fächer gemeinsam absolviert.
2 Die Vorlesungen umfassen jeweils 2 SWS und sind ggf. mit Aufgaben, Lektürekursen, Fallstudien und Gruppenarbeiten verbunden.
3 Geographische Vorlesungen sind aus Modul 1 (d.h. Einführungsvorlesungen und nicht fortgeschrittene Vorlesungen) zu wählen.
Inhalte:
- verfassungsrechtliche, institutionelle, soziale, historische und räumliche Grundlagen des politischen und gesellschaftlichen Systems Deutschlands und Europas,
- zentrale Kategorien der gesellschaftswissenschaftlichen Didaktiken (insbesondere Multiperspektivität, Kontroversität, Gegenwartsbezug, Problemorientierung),
- gesellschaftswissenschaftlicher Unterricht in der Realschule Plus als Lernchance für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernausgangslagen.
Qualifikationsziele:
Die Studierenden...
- verstehen die Welt als globales System, in dem alle politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und ethischen Aspekte vernetzt sind,
- verstehen die räumliche und historische Bedingtheit der Möglichkeiten politischen und sozialen Handelns,
- kennen Aufgaben, Arbeitsweisen und Ziele der Geografie, der Geschichtswissenschaft und der Politikwissenschaft,
- sind vertraut mit der jeweils angemessenen adressatengerechten Reduktion und medial unterstützten Präsentation von gesellschaftswissenschaftlichen Sachverhalten.
Abschlussprüfung:
- Mündliche Prüfung (30 Min.).