Gedenkort KZ-Außenlager Bruttig-Treis (bei Cochem)
Runder Tisch
Am 23. Januar 2017 trafen sich auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in der Kreisverwaltung Cochem-Zell zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Institutionen und Organisationen, um über die Zukunft der Gedenkarbeit bezüglich des ehemaligen KZ-Außenlagers Bruttig-Treis (auch als "KZ Kochem" bezeichnet) zu diskutieren. Eingesetzt wurde ein Arbeitsgruppe, die sich regelmäßig trifft.
Als erster Ansatzpunkt wurde die Umsetzung von zwei Ausstellungstafeln beschlossen, die die 2014 erstellte Ausstellung "Bientôt La Liberté Nous Reviendra / Freiheit – so nah, so fern" über das Konzentrationslager Natzweiler und seine Außenlager ergänzen (Präsentation am 1. Juni 2017 in der KZ-Gedenkstätte Osthofen). Neben zahlreichen anderen Maßnahmen (Vorträge, Gedenkstättenfahrten, (außer-)schulische Bildungsarbeit etc.) wird an der Universität Trier eine Publikation zum KZ-Außenlager für eine der Reihen der Landeszentrale für politische Bildung entstehen.
Zuständige Bearbeiterin ist Ksenia Stähle.
Ausstellung "Bientôt La Liberté Nous Reviendra / Freiheit – so nah, so fern"
Im Zentrum der Ausstellung aus dem Jahr 2014 steht das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, das als einziges nach der Räumung des namensgebenden Hauptlagers noch in Form eines Netzwerkes von Außenlagern weiterexistierte.
Am 25. November 1944 entdeckten amerikanische Soldaten das menschenleere Konzentrations-Hauptlager. Die zurückgelassenen Gegenstände, vor allem der Verbrennungsofen des Krematoriums, gaben Anhaltspunkte, welch grausamem Zweck das Lager gedient hatte. Am 5. Dezember 1944 veröffentlichte die New York Times eine Reportage über die "Todesfabrik" im Elsass. Am 22. November 1944 wurde das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof durch die SS-Lagerverwaltung und das Kommandanturpersonal vollständig evakuiert. Die vier Häftlinge Léon Schilling, Conrad Adam, Mathias Barbel und Joseph Freismuth waren der Evakuierung entgangen. Nach der Ankunft der Amerikaner zeigten sie den amerikanischen und französischen Befreiern das Lager und listeten in einem schriftlichen Bericht Verbrechen und sadistische Quälereien der SS auf. Die Kommandantur des Konzentrationslagers Natzweiler zog von Natzweiler-Struthof auf die rechtsrheinische Seite nach Guttenbach und Binau um. Von dort wurden 15 noch bestehende und 23 neu eröffnete Außenlager östlich des Rheins befehligt und verwaltet - bis im Frühjahr 1945 das "zweite Ende" mit Evakuierungstransporten und Todesmärschen begann.
Die Ausarbeitung von zwei neuen Ausstellungstafeln über das KZ-Außenlager Kochem (Treis-Bruttig), die im Rahmen der Ausstellungspräsentation in der KZ-Gedenkstätte Osthofen vom 1. Juni bis 6. August 2017 gezeigt wird [Flyer], erfolgte in Kooperation mit dem Projekt. Zuständige Bearbeiterin ist Ksenia Stähle.
Bericht Wormser Zeitung vom 3.6.2017
Fernsehbeitrag SWR Aktuell Rheinland-Pfalz | 2.6.2017 | 19.30 Uhr | 2:48 min
Gedenkstättenfahrt am 23. Juni 2017
Artikel Rhein-Zeitung
Die Rhein-Zeitung hat am 11. Juli 2017 darüber berichtet, dass künftig ein Gedenkort an das KZ-Außenlager Bruttig-Tries erinnern soll.
Übung im Wintersemester 2017/18
Im Wintersemester 2017/18 bieten Ksenia Stähle und Thomas Grotum eine Übung zum Thema "Das KZ Natzweiler-Struthof an der Mosel. Geschichte und Nachgeschichte des Außenlagers Bruttig-Treis bei Cochem" an. Bestandteil der Veranstaltung ist eine Exkursion nach Cochem/Bruttig/Treis am 9. Dezember 2017.
Berichte über die Arbeit des Arbeitskreises "KZ Kochem"
Am 1. Juni 2018 ist der Arbeitskreis "KZ Kochem" gemeinsam mit Landrat Manfred Schnur an die Öffentlichkeit gegangen und hat den aktuellen Stand der Arbeiten präsentiert. Sowohl die Rhein-Zeitung (Ausgabe vom 5. Juni 2018) als auch der Wochenspiegel (Ausgabe Cochem-Zell vom 6. Juni 2018, S. 3) haben darüber berichtet.
Am 17. August 2018 hat der erste Teil der Ortsbesichtigungen stattgefunden. Die Mitglieder des Arbeitskreises besuchten gemeinsam Orte in Cochem, beim Kloster Ebernach und in Bruttig. Auf dem Foto sind sie auf der Moselbrücke in Cochem zu sehen, über die auch die ersten Häftlinge im Frühjahr 1944 vom Bahnhof Cochem in Richtung Bruttig gehen mussten. Im Hintergrund (teils verdeckt durch Bäume) sieht man das "Hotel Germania" sowie - auf der Ecke - das "Haus Steuer" (1944 Sitz des SS-Führungsstabes).
Rhein-Zeitung berichtet
In der Ausgabe vom 20. September 2018 berichtet die Rhein-Zeitung über die Forschungen an der Universität Trier zur Geschichte des KZ-Außenlagers in Cochem.
Infotagung der LAG Rheinland-Pfalz am 17.11.2018 | Cochem
44. Informationstagung der LpB zur Gedenkarbeit
in Rheinland-Pfalz und
Mitgliederversammlung der LAG
in Cochem
am Samstag, den 17. November 2018
Themenschwerpunkt:
Erinnerungsarbeit zum ehemaligen KZ-Außenlager von Natzweiler
in Cochem, Bruttig und Treis
Programmablauf
10.00-10.30 Uhr: Begrüßung
Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
Dieter Burgard, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz
Manfred Schnur, Landrat des Landkreises Cochem-Zell
Historischer Rückblick / Pläne und Perspektiven der zukünftigen Gedenkarbeit im Raum Cochem
10.30-11.00 Uhr: Historischer Kurzvortrag und Forschungsstand
Ksenia Stähle, Universität Trier
11.00-11.20 Uhr: Jakob Chabinski. Von einer familiären Spurensuche
Sandra Polom
11.20-12.00 Uhr: Konzept zur Gedenkarbeit im Raum Cochem
Kerstin Hetzel, Landeszentrale für politische Bildung RLP
12.00-12.15 Uhr: Kaffeepause
Bürgerschaftliches Engagement – Von den Anfängen bis heute
12.15-12.30 Uhr: Erste Spurensuche und schmerzhafte Erinnerung
Ernst Heimes
12.30-12.45 Uhr: Vom baulichen Interesse zur historischen Gedenkarbeit
Guido Pringnitz
12.45-13.00 Uhr: „Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Cochem“: Gründung und Ziele
Mariette Nölle
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13:00-14:00 Uhr: Mittagsimbiss in der Tagungsstätte für LAG-Mitglieder
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14.00-16:00 Uhr Mitgliederversammlung der LAG der Gedenkstätten- und Erinnerungsinitiativen zur NS- Zeit in Rheinland-Pfalz
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Am 19. November 2018 hat RLP.TV über die Info-Tagung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz im Kapuzinerkloster in Cochem berichtet:
https://www.facebook.com/forschungsprojekt.trier/videos/288740375087060/
Das Außenlager Kochem-Bruttig-Treis und seine Nachgeschichte | Mainz
Vortrag
Das Außenlager Kochem-Bruttig-Treis und seine Nachgeschichte
Ksenia Stähle
am Freitag, den 25. Januar 2019, um 19:00 Uhr, in der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronenberger Hof 6, 55116 Mainz.
Im Jahr 1944 existierte etwa 100 km entfernt von Mainz das KZ-Außenlager Kochem-Bruttig-Treis (Tarnname „A7“). Dieses Lager gehörte zum Netz des im Elsass gelegenen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof. In ihrem Vortrag beleuchtet die Historikerin Ksenia Stähle sowohl die Geschichte des Lagers als auch die Auseinandersetzung mit diesem Thema in der Nachkriegszeit.
Verwaltung und Bauleitung des Lagers residierten in der Stadt Kochem (heute: Cochem), die Häftlingsbaracken befanden sich hingegen in den Dörfern Bruttig und Treis. Beide Orte waren durch einen 2,9 km langen, ungenutzten Eisenbahntunnel verbunden. Die KZ-Häftlinge mussten den Tunnel zu einer unterirdischen Fabrik ausbauen, in der kriegsnotwendige Geräte für die Firma Bosch (Tarnname „WIDU“) hergestellt werden sollten. Im März 1944 wurde das Lager eingerichtet; seine endgültige Auflösung, wahrscheinlich im Herbst 1944, kann bislang nicht genau datiert werden.
Ausstellungseröffnung in Cochem
Eines von vielen Außenlagern des ehemaligen KZ Natzweiler wurde in der NS-Zeit im Moselort Bruttig betrieben. Dort und in Treis waren vor 80 Jahren mehr als 1000 Männer inhaftiert, die im Tunnel Bruttig-Treis unter menschenunwürdigen Zuständen arbeiten mussten. In der Kreisverwaltung Cochem-Zell wurde jetzt eine Ausstellung über das KZ Natzweiler eröffnet.
Am 31. Januar 2019 wurde in der Kreisverwaltung Cochem-Zell die Fotoausstellung "Das Konzentrationslager Natzweiler und seine Außenlager auf beiden Seiten des Rheins" eröffnet, die dort bis zum 22. März zu sehen ist.
Artikel im Wochenspiegel (Ausgabe Mosel) vom 2.2.2019 (online-Ausgabe) / YouTube Video
Artikel in Blick aktuell (Ausgabe Cochem) Nr. 6/2019 vom 9.2.2019, S. 6.
Konzeptübergabe am 22. März 2019
Am Freitag, den 22. März 2019, wurde in der Kreisverwaltung Cochem-Zell das Konzept für die Gedenkarbeit zum KZ-Außenlager Kochem-Bruttig-Treis vom Direktor der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) Rheinland-Pfalz, Bernhard Kukatzki, an Landrat Manfred Schnur überreicht.
Die Rhein Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 23. März 2019 über die Veranstaltung (S. 11): Unverzichtbar: Arbeit gegen das Vergessen.
Der Wochenspiegel (Ausgabe Cochem-Zell) berichtete in seiner Ausgabe vom 27. März 2019 über die Veranstaltung (S. 3): Gebündelte Gedenkarbeit für KZ-Außenlager.
Der Blick aktuell - Cochem berichtete in seiner Ausgabe vom 30. März 2019 über die Veranstaltung (S. 1 und S. 8): "Weg der Erinnerungen" soll Wirklichkeit werden
Nach den einführenden Worten von Landrat Manfred Schnur, LpB-Direktor Bernhard Kukatzki und Dieter Burgard, der u.a. Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft für Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz ist, rezitierte Ernst Heimes Interviewpassagen aus seinem Buch "Ich habe immer nur den Zaun gesehen". Anschließend führte die Historikerin Ksenia Stähle die Anwesenden durch die Geschichte des KZ-Außenlagers, bevor Kerstin Hetzel von der LpB Rheinland-Pfalz das Konzept in groben Zügen erläuterte. Dem schloss sich eine Fragerunde der anwesenden Journalist/inn/en an.
DGB-Zukunftsdialog
Aktionswoche 25.-30.03.2019
Treis-Karden (Landkreis Cochem-Zell)
Veranstaltungstermin: Donnerstag, 28. März 2019, 19 Uhr,
Veranstaltungsort: Treis-Karden, Ortsteil Treis, Am Plenzer 5, Pfarrsaal
Demokratie stärken: wie kann Erinnerungskultur in der Zukunft aussehen?
Andreas Portugall, Mitarbeiter Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus
Kerstin Hetzel, Referentin für Gedenkarbeit bei der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz/Gedenkstätte KZ Osthofen.
Ksenia Stähle, Historikerin, Universität Trier
Mariette Nölle, 1. Vorsitzende des Förderveins
Veranstalter: DGB Kreisverband Cochem-Zell in Kooperation mit Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Cochem e.V
Präsentation "Blätter zum Land" Nr. 80 / Lesung
Am 29. Januar 2020 kamen mehr als 150 Interessierte in der Kreisverwaltung Cochem-Zell zur Vorstellung der aktuellen Ausgabe der "Blätter zum Land" (Nr. 80: Das KZ-Außenlager Kochem-Bruttig-Treis) durch Ksenia Stähle und zur Lesung aus dem Buch „Bevor das Vergessen beginnt“ von Ernst Heimes zusammen. Eingeladen hatten Landrat Manfred Schnur für den Landkreis Cochem-Zell, in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
Das "kleine KZ" in der Nachbarschaft
Eine Artikelserie von Joachim Hennig im Blick aktuell - Cochem