Forschungsprojekte

Übersicht:

Laufend:

  1. Identifying Maritime Women in the Age of Sail - Seefahrende und Seereisende Frauen in der Frühen Neuzeit
  2. Pays de Guerre / Kriegslande – Okkupationspolitik und ‚Kleiner Krieg‘ in Trier und Luxemburg 1701-14
  3. Interdisziplinäre Forschungsinitiative "Maritime Risiken" (MARIS)
  4. Historische Lieder - Ein Quellenreader für Forschung und Lehre

Abgeschlossen:

  1. Die alte Trierer Universität (1473-1798) - Eine Audio-Stadtführung (Lehr/Lernprojekt)
  2. Internationales DFG - Nachwuchsnetzwerk: "Das Versprechen der Märkte. Neue Perspektiven auf die Wirtschaftskulturgeschichte der Frühen Neuzeit"
  3. Habilitationsprojekt (Englisch/Deutsch) - Gescheiterte Kolonien - erträumte Imperien 1492-1615
  4. Tätigkeit als PostDoc im SFB 600 "Fremdheit und Armut", Projekt: Herrschaftswechsel in den Südlichen Niederlanden ca. 1699-1725
  5. Promotionsprojekt "Die Karriere des Joseph von Sonnenfels" 1733-1817

 

Laufende Projekte:

1. Identifying maritime women in the Age of Sail - Seefahrende und seereisende Frauen in der Frühen Neuzeit

Das Projekt wird ab dem Jahr 2025 im Rahmen der Heisenberg-Förderung der DFG gefördert.

Thema, Forschungsstand und Untersuchungsziel: In populären Geschichtsinszenierungen nehmen ‚Frauen an Bord‘ einen prominenten Platz ein. Dies gilt vor allem für Piratinnen, die schon im 18. Jahrhundert ein Medienphänomen darstellten (Dugaw 1989; Stanley 1996; Frohock 2018). In der Geschichts­wissenschaft sind seefahrende Frauen seit den 1980er Jahren als ein Thema präsent, dessen anhal­tende Relevanz das Yearbook of Women’s History kürzlich mit seiner Themenwahl be­stätigte (Yearbook 2022). Allerdings steht einer breiten, wenn auch disparaten Spezialforschung und einzelnen Schlaglichtern in populären Medien ein weit­gehendes Desinteresse von Seiten der akademischen wie auch populären Seefahrts- und Marinegeschichte gegenüber. Jene behandelt Akteurinnen als ein Kuriosum, dessen Betrachtung keine wesentlichen Erkenntnisse zu historischen Entwicklungen biete (Stanley 2002). Diese Einschätzung geht auf ein enges Verständnis von Seefahrt zurück, das einerseits nach der unmittelbaren Präsenz auf Schiffen fragt und andererseits Kriegsmarinen, Seeräuberei und Hochseeschifffahrt besondere Aufmerksamkeit widmet. Eine Erweiterung der Perspektive auf zivile und Küstenschifffahrt sowie die soziale und wirtschaftliche Stellung von Frauen in Häfen zeigt jedoch ein anderes Bild. In dieser Perspektive haben verdienstvolle Fallstudien zu einzelnen Akteurinnen oder bestimmten Hafenräumen gezeigt, dass Frauen als Investorinnen, Händlerinnen, Dienst­leisterinnen und in der Zulieferung sowohl eigenständig wie auch in Erwerbspaaren weite Teile der zivilen, aber auch militärischen Seefahrt im vormodernen Europa erst möglich machten. Diesbezügliche Untersuchungen sind jedoch nur selten miteinander in Beziehung gesetzt und zum Gegenstand von Vergleichen über Ländergrenzen hinweg gemacht worden. Eine umfassende Synthese der disparaten Erkenntnisse insbesonderer französischer, amerikanischer, britischer, deutscher und niederländischer Forschung ist daher eines der Ziele des Projektes. 

Zeitlich fokussiert das Projekt die zweite Hälfte des im anglo-amerikanischen Sprachraum etablierten „Age of Sail“, da dies dem Schwerpunkt der vorliegenden Literatur und Quelleneditionen entspricht. Die Ursache dafür ist, wie eigene Recherchen bestätigen, dass erst für diesen Zeitraum eine breite Quellenüberlieferung vorliegt. Die Seefahrtsgeschichte dieser Zeit ist außerdem von Entwicklungen geprägt, die Bezüge zum Forschungsprojekt 'Pays de Guerre' eröffnen. Hierzu gehören der Aufbau von obrigkeitlichen Institutionen zur Normierung und Organisation von Kriegsmarinen, die Kooperation von Obrigkeiten und freien Vertragspartnern im Zuge der frühmodernen Staatsbildung, die auch für das zwei­te Projekt ein zentrales Thema ist, sowie Verbesserungen der Navigation, des Schiffbaus und der Versorgung, welche die Planbarkeit und Häufigkeit von Seereisen erhöhten. Das Ende des Untersu­chungszeitraums bestimmt die Umwälzung maritimer Lebens- und Arbeitswelten durch Dampfschiffe, Kreuzfahrten und Tourismus.

Räumlich bildet, dem Forschungsstand entsprechend, der anglo-amerikanische Raum den Ausgangspunkt der Synthesearbeit. Der zweite Fokus liegt auf der französischen Monarchie. Zum einen, weil hier eine andersartige, stark sozialgeschichtliche Forschungs­tradition vorliegt, deren Kombination mit der Forschung zu England und Nordamerika eine breite Betrachtung des Themas gewährleistet; zum anderen da Frankreich in der Historiographie als wichtigster merkantiler und kolonialer Rivale Englands gilt. Die Betrachtung dieser beiden Räume erfolgt über die Zusammenführung von Forschungsarbeiten hinaus mit­tels eigener Archivrecherchen und Quellenanalysen. Die räumliche Eingrenzung der vertiefenden Analyse auf England und Frankreich erfordert allerdings angesichts des Ziels einer breiten Synthese noch eine Kontextualisierung. Dafür werden Forschungsarbeiten und Quelleneditionen zur frü­hen USA sowie die überschaubaren Er­gebnisse zu Räumen wie den Niederlanden, Skandinavien, Deutschland oder den iberischen Monarchien zusammengeführt, um die nationale Tren­nung der bisheri­gen Forschung zu überwinden.

Vorbild für die thematische Eingrenzung und die Formulierung konkreter Forschungsziele ist die neue Militärgeschichte, die seit den 1990er Jahren nach der Rolle historischer Akteurinnen gefragt hat (Cohn 2013; Hagemann 1998; Cardoza 2010; Mayer 1996; Nowosadtko 2018; Lynn 2012; Mayer 2007; Cardo­za/Hagemann 2020). Sie zeigte, dass der Krieg und das Militär historisch zwar in der Theorie als männli­che Handlungsräume verstanden wurden, in der Praxis aber wesentlich von Akteurinnen geprägt waren, die sichtbar werden, wenn die Perspektive über die direkte Konfrontation in einer Schlacht hinaus auf Garnisons- und Lagergesellschaften sowie die Militärlogistik erweitert wird (Hagemann 2020; Du­dink/Hagemann 2020). Hierin liegt wie oben angedeutet, ein direkter Bezug zu beiden durch das Heisenbergprogramm geförderten Projekten. Für das Primärprojekt ist zentral, dass die Militärgeschichte in diesem Zusammenhang die Konstruktion sowohl ‚des Militärischen‘ als Kategorie sowie von Geschlechterrollen mittels Markern, räumlicher Ordnungen sowie als normal und angemessen geltender Verhaltensweisen analysiert werden.

Studentische Mitwirkende sind unter anderem: Cassandra Dostert, Sarah Wieland, Ariana Baray, Jan-Philip Frey, Oksana Petruk, Laurent Hermes und Rebecca Ruf.

Siehe zur Konzeption und für Beispielprojekte das Projektblog

 

2. Pays de Guerre / Kriegslande – Okkupationspolitik und ‚Kleiner Krieg‘ in Trier und Luxemburg 1701-14

Das Projekt wird ab 2025 im Rahmen der Heisenbergförderung der DFG gefördert.

Dieses landesgeschichtliche Forschungsprojekt zielt auf eine Verflechtungsgeschichte militärischer Okkupationen in einem umstrittenen Grenzraum, bei der besonders die Handlungsmöglichkeiten der Okkupierten und Fragen von Wissen und Information berücksichtigt werden.

Zeitlich fokussiert das Projekt den Spanischen Erbfolgekrieg, der für die Region zwischen Trier und Luxemburg ein einzigartiges Geflecht aus konkurrierenden Ansprüchen auf dauerhafte Herrschaft, zeitlich begrenzten Okkupationen und vielfältige Bündniskonstellationen hervorbrachte.

 

3. Maritime Risiken (MARIS) - Interdisziplinäre Forschungsinitative der Universität Trier (Alte Geschichte, Kunstgeschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit)

Start-Förderung durch den Forschungsfonds der Universität Trier 2017-2018, Unterstützt durch das TRANSMARE Institut
Gemeinsame Antragsstellung und Bearbeitung mit Prof. Dr. Ulrike Gehring und Dr. Christian Rollinger. 

 Gegenstand des Projektes sind bildliche und schriftliche Darstellungen von maritimen Risiken und Strategien zu deren Beherrschung in Antike und Früher Neuzeit. Ziel der interdisziplinären Untersuchung ist einerseits, Wechselwirkungen zwischen Risikovorstellungen und Strategien zur Risikobeherrschung epochenübergreifend nachzuvollziehen, sowie andererseits deren Kontinuitäten oder Veränderungen in historischer Perspektive herauszuarbeiten. In Abgrenzung zur bisherigen Forschung werden dabei nicht allein empirisch nachweisbare, vermeintlich objektive Risiken wie etwa Stürme behandelt, sondern auch subjektiv imaginierte Risiken, die in zeitgenössischen kulturellen und religiösen Vorstellungen wurzeln. Dementsprechend geht der Fokus des Projektes über die Untersuchung nautischer oder ökonomischer Maßnahmen der Risikobewältigung hinaus und liegt auf kulturellen  Strategien, die der Beschreibung, Kategorisierung und Vermeidung potentieller Risiken dienen.

 

3. Historische Lieder - Ein Quellenreader für Forschung und Lehre

Finanziert mit Mitteln des Lehrpreises der Universität Trier

In diesem Projekt entsteht mit Hilfe eines Teams studentischer Mitarbeiterinnen ein Quellenreader als  Open-Access Publikation. Das Kompendium wird insg. knapp 100 historische Lieder von der Reformationszeit bis zum Deutschen Kaiserreich umfassen. Alle Lieder werden durch Kontextinformationen sowie Arbeitsaufträge für Unterrichtseinheiten ergänzt, um einen schnellen und unproblematischen Einsatz zu ermöglichen. Darüber hinaus führen Verweise auf historische Liedsammlungen zu weiteren Quellen, die für Haus- und Abschlussarbeiten als Material genutzt werden können. Die Publikation ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen.

Mitarbeiterinnen sind Laetitia Sauer und Lisa Wittig.

 

Abgeschlossene Projekte:

1. Die Alte Universität in Trier (1473-1798) eine Audio-Stadtführung

Förderung durch die Universität Trier 2021-2022

Ziel dieses Public-History Projektes ist die Erstellung eines App-basierten Audioguides, der BesucherInnen aber auch BürgerInnen der Stadt Trier ein weitgehend vergessenes Kapitel der Stadtgeschichte eröffnet. Die erste Trierer Universität war eine stark von der Stadt und nicht vom Landesherrn geprägte Universitätsgründung, die schon früh eine zentrale Rolle im gescheiterten Kampf der Trierer Bürgerschaft um ihre Reichsunmittelbarkeit spielte. Sie war eng verbunden mit einem gescheiterten Reformationsversuch, den berüchtigten Hexenverfolgungen und immer wieder Gegenstand umfangreicher Reformdiskussionen, die den Zeitgeist des sechzehnten, siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts widerspiegelten. In struktureller Hinsicht war die Universität ein wesentlich Teil der Stadt, Arbeitgeber, Lebensraum und Kunde für die Handwerker und Kaufleute. Zugleich waren Stadt und Universität getrennte Rechtsräume mit eigenen Bräuchen und sozialen Interaktionsformen, zwischen denen es immer wieder Konflikte gab. Für die Großregion war die alte Universität ein zentraler Ausbildungsort für Geistliche, dessen Bedeutung weit in das heutige Frankreich, Luxemburg und Belgien reichte.
Gemeinsam mit einer studentischen Arbeitsgruppe wird die Geschichte dieser Institution und einiger ihrer ausgewählten Mitglieder für ein breites Publikum erschlossen. In Form von Stadtrundgängen unterschiedlicher Länge soll dabei sowohl die Ereignisgeschichte, die Universität als Organisation und sozialer Ort aber auch der Alltag im Zusammenleben beleuchtet werden.

Info-Video: https://www.youtube.com/watch?v=l_SR1y2-ANs

Mehr Informationen unter- https://www.uni-trier.de/universitaet/hochschulportraet/geschichte/audiotour

Bericht im DUZ-Magazin: Geschichte(n) im Ohr - DUZ-Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft, 6 (2023), S. 46.

 

2. Internationales Forschernetzwerk: "Das Versprechen der Märkte. Neue Perspektiven auf die Wirtschaftskulturgeschichte der Frühen Neuzeit"

Förderung durch die DFG 2017-2022.
HOMEPAGE: http://versprechen-der-maerkte.de/

Aus dem Antragstext:

Das Wissenschaftliche Netzwerk zielt auf eine multiperspektivische Analyse frühneuzeitlicher Marktkulturen, deren Praktiken nicht nur von Angebot und Nachfrage, sondern ebenso von sozialen Beziehungen, Affekten und Materialitäten geprägt waren. Das Netzwerk sondiert die Potentiale für eine integrierte Wirtschaftskulturgeschichte der Frühen Neuzeit, indem es neue geschichtswissenschaftliche Ansätze operationalisiert, mittels derer das Ineinandergreifen von Faktoren konzeptionell gefasst werden kann, die bislang sowohl in inhaltlicher als auch in methodischer Hinsicht von Kultur- und Wirtschaftsgeschichte getrennt fokussiert wurden. Dieses Projekt ist in doppelter Hinsicht innovativ: Erstens ermöglicht es die Formulierung und Formierung von methodischen Ansätzen, mit denen frühneuzeitliche Märkte als soziokulturelle Phänomene sui generis untersucht werden können – als Phänomene, in denen ökonomische Praktiken und Techniken des Handelns von Akteur_innen mit  Sinngeneratoren wie Ungewissheit, Begierden, Vertrauen und Glück verschränkt sind. Zweitens wird damit die seit längerem vorgebrachte Forderung eingelöst, aktuelle –vor allem praxeologische, institutionenökomomische und wissenshistorische – Konzepte der Wirtschaftsgeschichte auch auf vormoderne ökonomische Kontexte und jenseits der Frage nach der Durchsetzung des Kapitalismus anzuwenden. Um seine Ziele zu erreichen, bringt das Netzwerk Nachwuchswissenschaftler_innen aus Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, Literaturwissenschaft, Soziologie und Theaterwissenschaft zusammen, die aus unterschiedlichen Perspektiven Märkte und deren kulturelle und ökonomische Effekte untersuchen.

 

3. Habilitationsprojekt:

Ursachen, Auswirkungen und Rezeptionen des Scheiterns englischer, französischer und deutscher kolonialer Expansionsprojekte im Vergleich (ca. 1500 - 1615) 

 Es ist allgemein bekannt, dass die ersten dauerhaften Kolonien unter dem Schutz der Könige von Frankreich und England auf dem amerikanischen Doppelkontinent erst mehr als einhundert Jahre nach dessen sogenannter „Entdeckung“ entstanden. Für den Zeitraum zwischen 1492 und 1607/1608 führen historische Darstellungen hingegen meist drei bis fünf englische und/oder französische Kolonialprojekte an, die als „gescheitert“ charakterisiert werden. Diese angeblich gescheiterten Projekte funktionieren in der Historiographie einerseits als narratives Gegenstück zur Hervorhebung der späteren Erfolge, andererseits als exemplarische Begründung für die im Vergleich mit Spanien oder Portugal späten Koloniegründungen oder drittens als Bausteine einer Lernen-aus-Scheitern Kausalkonstruktion, die spätere Erfolge logisch aus früherem Scheitern herleitet.
Eine genauere Betrachtung der transatlantischen Politik, die Akteure aus England und Frankreich im fünfzehnten und frühen sechzehnten Jahrhundert verfolgten, offenbart allerdings zweierlei: Zum einen war die Zahl der unternommenen kolonialen Projekte weitaus höher, als in den meisten Handbücher und Forschungsarbeiten angegeben, so dass deren vergleichende Analyse als ein Desiderat gelten muss, zum anderen kann die in der Historiographie immer eindeutig vorgenommene Zuschreibung „gescheitert“ vor dem Hintergrund der Quellen keineswegs als unzweifelhaft gelten.

Ziel des Habilitationsprojektes ist es, die zeitgenössischen Diskurse und Debatten über unternommene und geplante Kolonialprojekte in England und Frankreich im Zeitraum vor der Entstehung dauerhafter eigener Kolonien nachzuzeichnen.

In der Kommunikation beteiligter und beobachtender Akteure während der Vorbereitung, der Durchführung und nach dem Abbruch der Projekte ist stets eine Differenz zwischen den in selektiver Rezeption kommerziell erfolgreicher iberischer Kolonialprojekte formulierten Erwartungen und den erreichten Resultaten erkennbar. Die vom Erwartungshorizont abweichenden Resultate konnten von den Zeitgenossen aber, je nach individuellen Zielen und Kenntnissen, unterschiedlich gedeutet werden. Eine Bewertung als „gescheitert“ war dabei nur eine mögliche und niemals unumstrittene Deutung. „Scheitern“ wird daher im Rahmen des Projektes nicht, wie bisher in der historischen Forschung, als faktisch gegebene Untersuchungskategorie genutzt. Stattdessen stehen die kommunikativen Handlungen im Fokus, in welchen derartige oder alternative Bewertungen entstanden. Dies verspricht einen neuen Blickwinkel auf scheinbar bekannte koloniale Projekte und letztlich auf die Formierung noch immer bestehender Leitnarrative, die zum Teil seit dem siebzehnten Jahrhundert tradiert werden.

English summary:

Failed Projects of Colonization in the americas - Causes and Perceptions (ca. 1530–1615)

Between 1530 and 1615 would-be-colonizers from England, France and Germany undertook more than thirty attempts to establish permanent outposts in the Americas. These projects could and sometimes have been, due to their outcome, interpreted as failures. Through synchronic and diachronic comparison this ongoing research project aims to analyze to what extent contemporary presentations and perceptions of these projects changed in time or differed between countries. Key to this is a critical, deconstructivst approach towards the category »failure« itself. Hitherto I have identified four spaces of action in which contemporaries located the reasons for a lack of success: European (the supporting monarchy), Atlantic (the transfer), environmental (ecological and social conditions in the Americas), and colonial (reasons that occur within the colony itself). In a second step the focus shifts to the contemporary argumentative strategies used by the early modern authors and their connection to major discourses of the period. Five different categories will be examined: religious interpretations; connections with European political conflicts; the focus on the positive social and ecological environment of the attempted colony; internal accusations, and the presentation of a hero’s tale. The comparative analysis of these basic lines of presentation and argumentation will offer a new perspective on the history of seemingly unsuccessful projects in the history of early colonization.

 

4. Postdoc - Projekttätigkeiten im SFB 600 "Fremdheit und Armut":

Förderung durch die DFG 2008-2012

Mitarbeiter im Teilprojekt A5 "Fremde Herrscher - Fremdes Volk"
Aufgabenbereich:

  • Untersuchung von Herrschaftswechseln in den Südlichen Niederlanden (Belgien und Luxemburg) 1714-1815; Vergleich Spanischer, Französischer und Österreichischer Herrschaft;
  • Koordination der Zusammenarbeit mit anderen Teilprojekten und internationalen Kooperationspartnern (Stipendiatengruppe der Volkswagenstiftung);
  • Beauftragter für die Koordination der elektronischen Datenarchivierung.
  • Mitglied im Arbeitskreis "Zugehörigkeitsrechte"
  • Mitglied im Arbeitskreis "Theorien der Inklusion/Exklusion

 

5. Promotionsprojekt:

Analyse der Netzwerke des Joseph von Sonnenfels (1733-1817) mit dem Ziel 

  • einer dekonstruktiven Biographie
  • einer Untersuchung der Genese von Staatsreformen in der Habsburgermonarchie unter Maria Theresia, Joseph II. Leopold II. und Franz II./I. mittels einer biographischen Sonde. (Untersuchte Reformgebiete: Theaterwesen und bildende Künste, Toleranzgesetze, Polizeywesen (Zensur), Bürgerliches Recht, Strafrecht, Bildungswesen).

English summary:

My PhD project focused on the history of the Habsburg Monarchy, especially state building, state reform, and the Enlightenment. In this context, I studied the career of a single, long serving, mid-level government agent to analyze the rule of four Habsburg sovereigns. For this, I developed a new biographical approach based on social network analysis.