Beratung & Supervision

Anlass und Ziele von Supervision 

Supervision ist eine Reflexions- und Beratungsform für Fragen und Probleme aus der beruflichen Praxis. Angesichts wachsender Anforderungen im Berufsfeld Schule bietet sie die Möglichkeit, in Begleitung eines professionellen Beraters Erfahrungen aus dem Schulalltag zu reflektieren. Ziel dieses Reflexionsprozesses ist es, die Qualität der pädagogischen Arbeit zu stützen, die Kommunikations- und Konfliktfähigkeit zu stärken, Potenziale und Ressourcen zu beleben und neue Sichtweisen zu eröffnen. Das Gespräch über berufliche Erfahrungen kann zudem emotional entlasten und sich positiv auf Arbeitszufriedenheit und Gesundheit auswirken. Indem Supervision die Teamfähigkeit fördert, leistet sie einen Beitrag zur Personal- und Schulentwicklung.

Konzept und Organisation 

Supervision verläuft über einen längeren, aber begrenzten Zeitraum. Die Themenauswahl bei den einzelnen Treffen orientiert sich jeweils an den aktuellen Erfahrungen und Fragestellungen. Gemeinsam werden Handlungsperspektiven und alternative Lösungswege erarbeitet, die in der anschließenden schulischen Praxis erprobt und später gemeinsam reflektiert werden können. Supervision basiert auf Kenntnissen und Theorien aus Psychologie, Soziologie und Kommunikationswissenschaften und adaptiert in Grundzügen deren methodisches Repertoire. In Abgrenzung zur Therapie fokussiert Supervision die berufliche Rolle, das Handeln und dessen Wirkung am Arbeitsplatz. Supervision erfolgt je nach Bedarf als Einzel- oder Gruppensupervision, in Organisationen als Team-, Arbeits-/Projektgruppen oder Leitungssupervision.

Angebote und Initiativen 

Im Bereich Schule gewinnt Supervision zunehmend an Bedeutung für die verschiedenen Phasen der Lehreraus- und -fortbildung. Im Referendariat ergänzt Supervision als ausbildungsbegleitendes Reflexionsangebot die fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Ausbildungsinhalte etwa um die Bereiche Selbstreflexion, Mehrperspektivität und kommunikative Handlungskompetenz. Der Austausch über die Ausbildungssituation erleichtert zudem das Hineinwachsen in die neuen Rollen.

Mit dem Berufseinstieg verbunden ist neben dem Einleben in eine für die Lehrperson (meist) neue Schule die Übernahme von Verantwortungsbereichen wie Klassenleitung und Elternarbeit. Eine supervisorische Begleitung kann diesen Einstiegsprozess stützen, Strategien des Selbstmanagements entwickeln helfen und damit die Professionalität schulischer Arbeit fördern.

Im Laufe der Berufstätigkeit ermöglicht Supervision ein Innehalten, bei dem abseits der täglichen Routine die eigenen Rollen und Ziele im Berufsfeld Schule neu in den Blick kommen. Supervision will Impulse geben für die Balance von beruflichem Engagement und Privatzeit. Anlass zur Reflexion sind darüber hinaus Veränderungen im Verhalten von SchülerInnen und Eltern.

An LehrerInnen mit Leitungsfunktionen sind besondere Herausforderungen gestellt, sei es in Fragen der Personal- und Schulentwicklung oder in der Kooperation mit den beruflichen InteraktionspartnerInnen. Supervision gibt Gelegenheit, das eigene Leitungsverhalten im Hinblick auf Effizienz und Berufszufriedenheit zu reflektieren und weiter zu entwickeln.

Supervision im oben beschriebenen Sinne wird zum Teil bereits von den Lehrerfortbildungsinstituten und Schulabteilungen in kirchlicher Trägerschaft angeboten. Darüber hinaus ist Eigeninitiative gefragt: Kollegen und Kolleginnen, die an einer Einzel- oder an einer Gruppensupervision (Lehrpersonen von verschiedenen Schulen) oder an einer Teamsupervision (Lehrpersonen einer Schule) interessiert sind, vereinbaren mit einem Supervisor ein Kontaktgespräch. Daraufhin entscheiden sie, ob und in welchem Rahmen eine Supervision zustande kommt. Ort, Dauer und Kosten werden in einem Supervisionsvertrag festgelegt. Eine finanzielle Unterstützung ist gegebenenfalls durch die Schule oder ein Fortbildungsinstitut möglich.


Informationen und Kontakte 

  • Kontaktaufnahme mit Supervisorinnen und Supervisoren in den jeweiligen Regionen (etwa Region Saar-Mosel) ist beispielsweise möglich über eine entsprechende Adressenliste der Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv).
    Über diesen Berufs- und Fachverband können neben Adressen auch weiter führende Informationen zu Konzepten, Standards, Ausbildung und zur Literatur bezogen werden:
    DGSv, Hohenstaufenring 78, 50674 Köln, Telefon (02 21) 92 00 40, http://www.dgsv.de/