Theoretische Grundlagen und Anknüpfungspunkte

Das Forschungsprojekt Allwiss erweiterte das bekannte Konzept der Work-Life-Balance um die Dimension des lebenslangen und selbstorganisierten Lernens zur Work-Learn-Life-Balance (WLLB).

Das Job-Demand-Control Modell von Karasek bildet einen wichtigen Bezugspunkt für das Vorhaben, wurde aber als unzureichend für den Bereich der Wissensarbeit angesehen, da es weder die spezifischen Anforderungen und Ressourcen der Wissensarbeit noch die anderer Lebensbereiche einer Person erfasst. Diese wurden identifiziert und in ein, im Rahmen des Forschungsprojektes entwickeltes erweitertes Demands-Resources-Balance Modell integriert.

Weitere wichtige theoretische Anknüpfungspunkte bildeten:

:: das Effort-Recovery Modell von Meijman und Mulder,

:: die Effort-Reward-Imbalance-Theorie von Siegrist,

:: das Konzept des psychologischen Kontrakts,

:: das Konzept der transformationalen Führung,

:: die Debatte über die Entgrenzung von Arbeit und Leben,

:: die Theory of Employment Systems von David Marsden.

Für den Begriff Wissensarbeit bzw. Wissensarbeiter wurde als Ausgangsdefinition die Definition von Davenport (1996) für „knowledge work/-er“ zugrunde gelegt:

„Nach unserer Definition besteht die Hauptaufgabe eines Wissensarbeiters im Erwerben, Erzeugen, Bündeln und Anwenden von Wissen. Wissensarbeit ist weniger durch Routine als vielmehr durch Vielfalt und Ausnahmen gekennzeichnet und wird von Angehörigen freier Berufe bzw. Fachkräften ausgeführt, die über ein hohes Maß an Fertigkeiten und Kompetenzen verfügen.“