Forschung
Forschung
Der Lehrstuhl AO-Psychologie befasst sich in der Forschung mit allen Themen rund um die Bereiche Arbeit, Arbeitsbedingungen und Gesundheit. Hierbei stehen vier Themenfelder im Fokus unserer Arbeit:
Generell zeichnet sich unsere Forschung durch einen interdisziplinären Ansatz aus, welcher auf einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Psychologie, Wirtschaftswissenschaft, Soziologie und Medizin basiert. Dies ermöglicht uns die Verbindung arbeits- und organisationspsychologischer Phänomene (z.B. Führung) mit gesundheitswissenschaftlichen Perspektiven (z.B. Gesundheit und Wohlbefinden), um wertvolle und innovative Beiträge für die Forschung an den Schnittstellen der Bereiche Psychologie, Wirtschaftswissenschaft sowie Gesundheitswissenschaft zu leisten.
Themenschwerpunkt 1: Psychische Belastungen bei der Arbeit
Hier liegt der Fokus auf der Erarbeitung von Erkenntnissen, die Zusammenhänge zwischen psychosozialen Merkmalen der Arbeit und Gesundheit beschreiben. Dies umfasst die Erforschung von psychischen Belastungen bei der Arbeit als auch von strukturierten betrieblichen Interventionen zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen. Dabei versuchen wir, Entstehungsbedingungen und Auswirkungen psychischer Arbeitsbelastungen in unterschiedlichen Kontexten näher zu verstehen. Ebenso begleiten wir die Entwicklung sowie Erprobung von Verfahren zur Analyse von Arbeitsbedingungen. Zusätzlich versuchen wir, Erkenntnisse über die Implementation als auch die praktische Umsetzung von organisationalen Interventionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen (wie der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen) genauer zu verstehen und darauf aufbauend praktische Strategien zu entwickeln, wie Organisationen sowohl bei der Initiierung als auch bei der Durchführung von Maßnahmen zur Prävention von Belastung sowie Beanspruchung bei der Arbeit unterstützt werden können.
Zusätzlich beschäftigen wir uns mit Strategien von Beschäftigten, um mit kritischen Arbeitsanforderungen umzugehen. Ein Fokus dabei liegt in der Emotionsarbeit, in der wir erforschen, wie Beschäftigte in Berufen mit Kundenbezug ihren Gefühlsausdruck (z.B. freundliches Lächeln) unabhängig von den tatsächlich erlebten Gefühlen (u.a. Ärger über Kundenverhalten) in Einklang mit den Erwartungen und gesellschaftlichen Regeln bringen können.
Themenschwerpunkt 2: Mitarbeiterführung und Gesundheit
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Personalführung. Hier untersuchen wir die Antezedenzien, Wirkmechanismen und -bedingungen unterschiedlicher Führungsstile (z. B. transformationale Führung, Leader-Member-Exchange, Health-Oriented Leadership) auf das Empfinden von Mitarbeitenden. Dabei fokussieren wir insbesondere auf die Rolle der Gesundheit als wesentliche Vorbedingungen (Antezedenz) wie auch Konsequenz von Personalführung.
Themenschwerpunkt 3: Erholung von der Arbeit
Die Arbeit nimmt einen großen Teil unseres Lebens ein und prägt unser Erleben und Verhalten auch in der arbeitsfreien Zeit entscheidend mit. Welche Funktion die Erholung während und nach der Arbeit für die Leistungsfähigkeit und für das Wohlbefinden von Beschäftigten hat und wie die am Arbeitsplatz vorliegenden Arbeitsbedingungen die Erholung während der Arbeit sowie nach der Arbeit beeinflussen, ist Gegenstand unserer Erholungsforschung. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen Gestaltungsvorschläge für die gesundheits- und produktivitätsförderliche Organisation der Arbeit und der Erholung abgeleitet werden.
Themenschwerpunkt 4: Interventionsforschung
Im Bereich Interventionsforschung beschäftigen wir uns mit der Wirksamkeit von Interventionen (unterschiedlicher Art und Inhalt) auf das Erleben und Verhalten der Teilnehmenden. So überprüfen wir die u.a. die Wirksamkeit von Führungskräftetrainings auf das Verhalten der trainierten Führungskräfte, als auch auf das Verhalten sowie Empfinden von deren Mitarbeitenden, die indirekt in die Intervention involviert sind. Ebenso führen wir Micro-Interventionen, die das Stresserleben beeinflussen sollen, durch und evaluieren deren Wirksamkeit. Außerdem liegt ein weiter Schwerpunkt unserer Forschung in der Untersuchung spezifischer Wirkfaktoren im Coaching.
Die Interventionsforschung findet zusätzlich eine praktische Anwendung in der von uns angebotenen Weiterbildung zum Coach wie auch Trainer bzw. Trainerin in der Personalentwicklung.
Forschungsprojekte
Die oben genannten Forschungsthemen wurden in verschiedenen Projekten vertiefend untersucht. An dieser Stelle listen wir eine Auswahl laufender und abgeschlossener Forschungsprojekte auf:
Name | KMU-GO |
Förderer | BMBF |
Inhalt | Ziel des Projektes war die Evaluation der Wirksamkeit eines Führungstrainings auf die Gesundheit der teilnehmenden Führungskräfte wie auch von deren Mitarbeitenden mittels randomisiert-kontrollierter Studie mit Wartekontrollgruppe. |
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Name | Dynamik 4.0 |
Förderer | BMBF |
Inhalt | Ziel des Projektes Dynamik 4.0 war es, ein „Dynamisches System“ zu entwickeln, mit dem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Industrie 4.0 im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (GBP) zielgerichtet und wirkungsvoll Arbeitsschutzmaßnahmen ableiten und gestalten können. |
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Name | PragmatiKK |
Förderer | BMBF |
Inhalt | Das interdisziplinäre Forschungsprojekt PragmatiKK untersuchte: Welche Maßnahmen Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) wirklich bei der Stressprävention weiterhelfen? |
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Name | Arbeitsmedizinische KiTa-Studie Düsseldorf |
Förderer | MKFFI NRW |
Inhalt | Die KiTa-Studie untersuchte welche Auswirkungen pandemiebedingte Schutzmaßnahmen in Einrichtungen der Tagesbetreuung auf Arbeitsbedingungen (Belastungen), Wohlbefinden und Gesundheit (Beanspruchung und Beanspruchungsfolgen) der Beschäftigten hatten. |
Flyer | Arbeitsmedizinische_Kitastudie_2024
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Name | Allwiss: Arbeiten-Leben-Lernen in der Wissensarbeit |
Förderer | BMBF |
Inhalt | Das Allwiss-Projekt untersuchte, welche spezifischen Work-Learn-Life-Balance-Situationen im Bereich der Wissensarbeit auftreten, welche Belastungsfaktoren und Ressourcen sie kennzeichnen und wie sich diese auf die Beschäftigten auswirken. Auf der Basis dieser Erkenntnisse wurden weiterführende Work-Learn-Life-Modelle für die Wissensarbeit sowie Work-Learn-Life-Interventionen in Form von Maßnahmen und Instrumenten für verschiedene Handlungsfelder in der Unternehmenspraxis entwickelt, erprobt und kostenfrei zur Verfügung gestellt. |
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