Rekonstruktion und Test römischer Feldgeschütze
2011 wurden von der Alten Geschichte der Universität Trier zwei römische Pfeilgeschütze originalgetreu nachgebaut, um sie anschließend innerhalb einer deutschlandweiten vergleichenden Studie auf Ihre Einsatzmöglichkeiten hin zu testen.
Das von der Varus-Gesellschaft zur Förderung der vor- und frühgeschichtlichen Ausgrabungen im Osnabrücker Land e.V. geförderte Projekt wird gemeinschaftlich von den Universitäten Hamburg (HSU), Osnabrück und Trier sowie dem Gymnasium LSH Schloß Ising, dem Schiffsbauprojekt Lusoria Rhenana der Stadt Germersheim und der I. ROEMERCOHORTE OPLADEN e.V. durchgeführt. Die einzelnen Teilprojekte rekonstruierten zu diesem Zweck verschiedene Geschütztypen, die sich über einen Zeitraum von ca. drei Jahrhunderten verteilen und von drei verschiedenen Fundorten stammen: dem spanischen Teruel (1. Jh. v. Chr./Trier), dem italienischen Cremona (1. Jh. n. Chr./Osnabrück) und dem rumänischen Orşova (2. Jh. n. Chr./Hamburg und Ising).
Die Geschütze wurden bisher in insgesamt vier Testreihen (Delmenhorst 2012/13 und Föhren 2013/14) erprobt, wobei Physiker der Universität Hamburg (HSU) die Schussversuche unter Einsatz modernster Messtechniken untersuchten. Der Vergleich der Ergebnisse untereinander bietet die Möglichkeit, Entwicklungstendenzen innerhalb der drei untersuchten Jahrhunderte herauszuarbeiten und Nutzen, Einsatzmöglichkeiten sowie Handhabung der Geschütze wissenschaftlich einzuordnen.