Das Studium der Geschichte
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Das Fach Geschichte
Das Fach Geschichte an der Universität Trier ist inhaltlich und methodisch-theoretisch komplementär aufgebaut. Mit elf Professuren deckt die Geschichtswissenschaft die für eine forschungsorientierte Lehre und eine erfolgreiche Etablierung als forschungsstarkes Fach notwendige zeitliche und methodisch-inhaltliche Breite der historischen Fächer ab. Eine zusätzliche Querschnittsprofessur befasst sich mit der Erforschung und Entwicklung neuer digitaler Methoden am Schnittpunkt zwischen den historischen, kunsthistorischen und archäologischen Fächern und der Informatik.
Alte Geschichte
Die Alte Geschichte - vertreten durch drei Professuren: Prof. Dr. Christoph Schäfer, Prof. Dr. Frank Daubner und JProf. Dr. Pascal Warnking - beschäftigt sich mit dem weiten zeitlichen und räumlichen Horizont der griechischen, hellenistischen und römischen Epochen. Räumlich konzentriert sie sich in sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive auf den griechisch geprägten östlichen Mittelmeerraum und den lateinischen Westen des Imperium Romanum. Die Juniorprofessur hat einen Schwerpunkt in der maritimen Antike. In methodischer Hinsicht engagiert sich die Alte Geschichte in den Bereichen der experimentellen Archäologie und den Digital Humanities, die einen methodischen Schnittpunkt zwischen Alter Geschichte, Mittelalterlicher und Neuerer und Neuester Geschichte bildet. Die Alte Geschichte ist beteiligt am Zentrum für Altertumswissenschaften Trier (ZAT) sowie dem Forschungszentrum Griechisch-Römisches Ägypten und übernimmt so eine wichtige Funktion bei der Einbindung der „Kleinen Fächer“ der Altertumswissenschaften in den Gesamtzusammenhang der historischen Arbeitsbereiche. Ferner
Mittelalterliche Geschichte
Die Zeit zwischen 500 und 1500 wird mit Blick auf Europa und den Mittelmeerraum von einer Professur für Mittelalterliche Geschichte (Prof. Dr. Petra Schulte), einer weiteren für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften (Prof. Dr. Lukas Clemens) sowie einer Juniorprofessur für Mittelalterliche Geschichte mit Schwerpunkt in der jüdischen Geschichte (JProf. Dr. Andreas Lehnertz) abgedeckt. Im Fokus von Lehre und Forschung steht die Frage, wie sich nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs über die Jahrhunderte neue Kulturräume mit einer je eigenen politischen, ökonomischen, sozialen, religiösen und mentalen Prägung formierten. Ferner wird untersucht, wie der Austausch untereinander funktionierte, ob es zu Verflechtungen kam bzw. wann man sich aus welchem Grund von fremden Einflüssen abzugrenzen versuchte. Besondere Schwerpunkte bilden die Analyse von Leitideen (Petra Schulte), von interreligiösen Beziehungen (Lukas Clemens) und der jüdischen Geschichte (Andreas Lehnertz).
Geschichte der Frühen Neuzeit
Im Fokus beider Professuren des Fachteils steht der Zeitraum vom späten 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Damien Tricoire) widmet sich der Erforschung von und der Vermittlung von Wissen zu europäischen und kolonialen Gesellschaften von dem späten 15. bis ins 19. Jahrhundert hinein. Besondere Schwerpunkte liegen in der Geschichte der europäischen Expansion, der Transkulturalität, der Sklaverei und des Rassismus; der politischen Rolle von Religion; der Öffentlichkeits-, Ideen- und Intellektuellengeschichte; der Rolle des Hochadels und ständischer sozialer Strukturen. Für die Geschichtliche Landeskunde (Prof. Dr. Stephan Laux) steht geographisch der Großraum Rhein-Maas-Mosel und die Grenzregion Saar-Lor-Lux im Vordergrund. Das methodische Interesse gilt spezifischen regionalen und lokalen Phänomenen in vergleichender sozialgeschichtlicher Perspektive. Die Professur ist ein wichtiges Bindeglied in der Zusammenarbeit des Fachs Geschichte mit Archiven, Bibliotheken und Museen der Stadt und der Landes.
Neuere und Neueste Geschichte
Die Neuere und Neueste Geschichte ist mit drei Professuren komplementär aufgestellt und umfasst den Zeitraum seit 1800 mit einem Schwerpunkt auf Europa in seinen weltweiten Verflechtungen. Inhaltlich ist sie durch die Einbettung lokaler oder nationaler Themen in ihre internationalen Zusammenhänge und damit durch Multiperspektivität, Komparatistik und Transfergeschichte gekennzeichnet. Die Professur für Neuere Geschichte (N.N., vormals Prof. Dr. Christian Jansen) beschäftigt sich vornehmlich mit der Geschichte „Deutschlands“ und Italiens zwischen 1750 und 1950. Die Professur für Neueste Geschichte (N.N., vormals Prof. Dr. Sonja Levsen) deckt den Bereich der neuesten europäischen Geschichte mit einem Schwerpunkt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts ab. Die Professur für Internationale Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl) beschäftigt sich mit der Geschichte Nordamerikas und Asiens unter kolonialhistorischer, umwelthistorischer und migrationshistorischer Perspektive. Darüber hinaus existiert im Fachteil eine Senior-Forschungsprofessur (Prof. Dr. Lutz Raphael).
Im Fachteil ist die Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL (Strukturen und Erinnerung. Angewandte Geschichtswissenschaft und digitale Lehre) angesiedelt (Dr. Thomas Grotum, Dr. Lena Haase und Prof. Dr. Lutz Raphael).
Digitales Historisches Erbe
Aufgabe der Querschnittsprofessur Digitales Historisches Erbe ist die Erforschung und Entwicklung neuer digitaler Methoden am Schnittpunkt zwischen den historischen, kunsthistorischen und archäologischen Fächern und der Informatik und deren Vertretung in der Lehre (Prof. Dr. Leif Scheuermann). Ziel ist es historische, kunsthistorische und archäologische Fragestellungen in der analytischen Kombination von analoger Überlieferung mit digitalen Methoden zu bearbeiten und Werkzeuge zu entwickeln, wobei ein zentrales Augenmerk auf der räumlichen Analyse sowie der Nutzung von Simulationssystemen in den historischen Wissenschaften liegt.
Fachdidaktik
Eine weitere Professur teilt sich das Fach Geschichte mit dem Fach Politikwissenschaft. Die Professur für Gesellschaftswissenschaften (Prof. Dr. Matthias Busch) bietet dabei optimale Vorraussetzungen und Chancen, um von den Praxiserfahrungen der im aktiven Schuldienst tätigen Dozentinnen und Dozenten zu profitieren. Darüber hinaus erwerben Lehramtsstudierende in Trier durch das Lehrangebot der Professur für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften zusätzlich explizit auf Geschichte und Sozialkunde abgestimmte fachdidaktische Kenntnisse und Fähigkeiten.