Prof. Dr. Stephan Laux – Abgeschlossene Projekte

Klaus Pabst, Die „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“ (Redaktion)

Die „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“ wurde 1881 gegründet. Angesichts des zunehmenden Nationalis­mus im deutschen Kaiserreich war ihre Arbeit über Jahrzehn­te hinweg einer Spannung ausgesetzt, die durch die Affinität weiter Bevölkerungskreise in der Region zu Katholizismus und Liberalismus erheblich verstärkt wurde. So erklärt sich das Be­streben der damaligen Akteure, durch die Veröffentlichung von Quellen ohne politische oder weltanschauliche Parteinahme gleichermaßen zur Erhellung der regionalen wie eben auch der „vaterländischen“ Geschichte beizutragen. Diese aus der Tra­dition der „Gesellschaft“ erwachsene Selbstverpflichtung zur Arbeit an den in der Regel archivischen überlieferungen währt inzwischen über 140 Jahre. Dabei war die „Gesellschaft“ immer auch Objekt und Spiegel wissenschaftlicher Konjunkturen und Netzwerke, politischer Systeme und sozioökonomischer Um­brüche. In diesem Licht schildert dieses Buch die Geschichte der „Gesellschaft“ vor allem hinsichtlich ihrer institutionellen Entwicklung: Die akademische wie die bürgerschaftliche Trä­ger- bzw. Mitgliederschaft der „Gesellschaft“, ihre Organisation und ihre Stellung in Staat und Provinz stehen dabei im Mittel­punkt. Auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbe­dingungen werden beleuchtet: die Kaiser- wie die Weimarer Zeit, das Verhalten der „Gesellschaft“ gegenüber der unter dem Nationalsozialismus propagierten „Volksgeschichte“ und schließlich auch die Neuausrichtung ihrer Arbeit nach Auflösung der preußischen Rheinprovinz in der Nachkriegszeit.

Die redaktionelle Aufarbeitung des bis 180 geführen Manuskripts besorgte Stephan Laux.

Projektstatus: abgeschlossenes Projekt (Buchveröffentlichung April 2022)

Klaus Pabst: Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (1881–1981). Trägerschaft, Organisation und Ziele in den ersten 100 Jahren ihres Bestehens (= Studien und Darstellungen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Bd. 1), Wien / Köln: Böhlau 2022

 

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„Quelque chose d’assez mystérieux“: Die gescheiterte Universitätsgründung in Trier 1945–1948. Motive, Planungen, Reaktionen

Die Universität Trier wird 2020 und 2023 auf verschiedene Gründungsdaten zurückblicken: Zunächst, nach 50 Jahren, auf die Einrichtung der Doppeluniversität Trier-Kaiserslautern im Jahr 1970. Darauf folgt, nach dann 450 Jahren, das Jubiläum der Erstgründung 1473. Die organisatorische Verselbstständigung des Trierer Hochschulstandorts 1975 böte 2025 sogar den Anlass für eine weitere historische Reminiszenz.

Dass es in den fast 175 Jahren der „Universitätslosigkeit“ Triers nach der Schließung der alten Universität 1798 verschiedene Ansätze gab, in der Stadt wieder eine Hochschule einzurichten, ist nicht unbekannt geblieben. Dazu zählt auch die im Wesentlichen von städtischen Honoratioren getragene Initiative, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in Trier eine Universität zu errichten – und zwar in durchaus ambitionierten Dimensionen. Nach rund drei Jahren ernsthafter Bemühungen ließen sich diese Aspirationen indes nicht mehr weiterverfolgen. Trier endete gewiss als eine „verhinderte Konkurrenz“ gegenüber der Im Mai 1946 erfolgten Universitätsgründung in Mainz (so Stefan Zauner). Das Scheitern besaß allerdings mehrere Gründe – und es hatte sich keineswegs von vornherein abgezeichnet. [mehr]

Projektleitung: Prof. Dr. Stephan Laux (Individualprojekt)

Projektfinanzierung: Eigenmittel, Stadtbibliothek- und Stadtarchiv Trier (Publikations-/ Druckkosten)

Projektstatus: abgeschlossenes Projekt (Veröffentlichung der Monographie im Okt. 2020)

 

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Quellen zur Geschichte der Stadt Trier in der frühen Preußenzeit (1815-1850)

Ziel des Projektes ist die Erstellung einer Quellensammlung zur Trierer Stadtgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Buchform, die sich in Quellenauswahl und -wiedergabe an ein breites Publikum richtet. In erster Linie bietet sich die Publikation zur Nutzung im schulischen und universitären Unterricht an. Sie reagiert dabei auf den großen Mangel an qualifizierten stadt- wie regionalgeschichtlichen Materialien für den Schulunterricht. Auch in der universitären Lehre vermisst man bislang ein kompendiöses Quellenwerk, durch das Studierende an die jüngere Geschichte der Stadt herangeführt werden können. Dies erscheint dringend erforderlich, denn das historische Gedächtnis Triers ist recht einseitig auf die Reminiszenz an seine römischen Altertümer und mittelalterlichen Sakralbauten fixiert. In diesem Spektrum liegen bis heute auch die Forschungsschwerpunkte. Der schwierige Übergang der Stadt in die Moderne ist dagegen ungeachtet der Verdienste früherer wie aktueller Verfasser vernachlässigt worden. Die Zeit von Pauperismus und „Weinkrise“, von Auswanderung aus Stadt und Region, von „Kirchenkampf“ und Revolution sowie den bescheidenen Anfängen der Industrialisierung in Trier ist im allgemeinen Bewusstsein viel weniger präsent, obwohl sie in den archivischen Quellen sehr gut dokumentiert ist. [mehr]

Projektleitung: Prof. Dr. Stephan :Laux

Herausgeber. Jort Blazejweski, Stephan Laux, Nina Schweisthal

Projektfinanzierung: Eigenmittel, Zuwendungen der Nikolaus Koch Stiftung und des Freundeskreises Trierer Universität e. V.

Projektstatus: abgeschlossenes Projekt (April/Mai 2018)

 

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Armut unter den Augen des jungen Marx: Die Trierer Armenkarte von 1832

Unter dem Eindruck der massiv auf die Provinzen des preußischen Staates einwirkenden ersten großen Cholera-Epidemie, wurden allerorten Gegenmaßnahmen ergriffen, die auf die verbreitete Einschätzung schließen lassen, die unteren Bevölkerungsschichten seien aufgrund ihrer Lebensbedingungen ebenso Opfer wie Verantwortliche der Krankheitsverbreitung. Zur Beseitigung lokaler Krankheitsherde wurden daher die Sanitätskommissionen in den Hauptstädten der betroffenen Provinzen angewiesen, Verzeichnisse der armen bzw. als arm bekannten Einwohner anzufertigen. Dies geschah auch in Trier. Das Resultat ist eine zweiteilige, insgesamt 936 Personen umfassende „Liste aller Armen“ aus dem Jahr 1832, die im Stadtarchiv Trier aufbewahrt wird. Sie wird im Rahmen eines Projekts im bevorstehenden „Karl-Marx-Jahr“ 2018 aufgearbeitet und online zugänglich gemacht werden. [mehr]

Projektleitung: Prof. Dr. Stephan Laux

Fachwiss. Umsetzung u. Koordination: Matthias Schneider M.A.

Projektfinanzierung: Eigenmittel, Zuwendungen des Stadtmuseums Simeonstift Trier (Werkvertrg), Forschungszentrum Europa an der Universität Trier

Projektstatus: abgeschlossenes Projekt (April/Mai 2018)

 

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