DFG-Projekt "Andrej Belyj"
In Russland gilt der modernistische Schriftsteller Andrej Belyj (1880-1934) als einer der bedeutendsten Romanciers. Seine intensive Auseinandersetzung mit der europäischen Geistesgeschichte führte zu wechselseitigen Einflüssen auf westeuropäische Literaten und Philosophen - auch in Deutschland, wo er einige Jahre lebte. Der Slavistik-ProfessorinHenrieke Stahl von der Universität Trier ist es auf teils abenteuerliche Weise gelungen, Belyjs bedeutendes und zunächst nur in Teilen bekanntes kulturphilosophisch-literarisches Werk Geschichte des Werdens der Selbstbewusstseinsseele aufzuspüren, zu editieren und in zwei Bänden zu veröffentlichen.
Handschrift des Buches „Geschichte des Werdens der Selbstbewusstseinsseele“. Bild: Russische Staatsbibliothek Moskau (RGB Moscow).
Für die Fachwelt ist die Edition mit zusammen mehr als 1200 Seiten eine kleine Sensation. Sie wirft ein neues Licht auf die Schriften und das Denken des vielseitig agierenden Vertreters des russischen Symbolismus. Die Edition ist aber nicht nur ein Meilenstein in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Andrej Belyj, sondern stellt auch einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der europäischen Geistesgeschichte im Dialog zwischen Ost und West dar.
Projektleitung:
Prof. Dr. Henrieke Stahl
Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft
Raum: DM 118
Tel.: +49 (0) 651 / 201 3234
E-Mail: stahluni-trierde