Das Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden

Das Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden (AMIGJ) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Universität Trier. Es wurde im Wintersemester 1996/97 als »Institut für Geschichte der Juden« (IGJ) gegründet. Seit 1998 ist es nach dem bedeutenden israelischen Historiker deutscher Herkunft Dr. Arye Maimon (Herbert Fischer) benannt.

Das Institut widmet sich der Erforschung der Geschichte der Juden vornehmlich in Mittel- und Westeuropa mit Schwerpunkten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Innerhalb dieses Rahmens ist es an der Förderung und Vorbereitung von Publikationen und Tagungen sowie an der Koordination von Aktivitäten im Bereich der Geschichte der Juden beteiligt. Darüber hinaus bietet es in- und ausländischen Gästen die Möglichkeit zu wissenschaftlicher Arbeit. Internationale Kontakte bestehen zu Forschern und Institutionen in Israel, Frankreich, England, Italien, Spanien und den USA.

Das AMIGJ organisiert seine Forschungen in zahlreichen Drittmittelprojekten. Im Rahmen des Trierer Forschungszentrums »Europa – Strukturen langer Dauer und Gegenwartsprobleme« war es an dem Sonderforschungsbereich 600 (bis 2008: Teilprojekt A4, von 2009 bis 2012: Teilprojekt A7), dem Landes-Exzellenzcluster »Soziale Netzwerke und gesellschaftliche Abhängigkeiten« (Teilprojekt II.04) und an dem Graduiertenkolleg »Sklaverei – Knechtschaft und Frondienst – Zwangsarbeit« beteiligt. Zurzeit ist es mit einem Teilprojekt an der Forschungsgruppe »Resilienz« vertreten.

Zusammen mit den Drittmittelprojekten erstellt das Institut eine Bibliographie zur Geschichte der Juden in Mittelalter und Früher Neuzeit (derzeit über 16.000 Einträge), die vor Ort recherchierbar ist. Ein Spezialbestand der Trierer Universitätsbibliothek zur Geschichte der Juden wird laufend erweitert. Er ist in Raum DM 220-222 konsultierbar; sein Bestand ist im Bibliothekskatalog erfasst (Standortsignatur: 811).

Eine enge Verknüpfung des Arye Maimon-Instituts bestand ferner mit dem von Professor Haverkamp zusammen mit Professor Clemens geleiteten Akademievorhaben »Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich« (www.medieval-ashkenaz.org) (2006–2020).

Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Alfred Haverkamp (1937–2021), der Gründungsdirektor des AMIGJ, vertrat bis Sommersemester 2005 gleichzeitig als Lehrstuhlinhaber das Fach Mittelalterliche Geschichte an der Universität Trier. Seit 2006 wird das Institut geleitet von einem Direktorium bestehend aus Professor Haverkamp (bis 2021), Prof. Dr. Lukas Clemens und (seit Oktober 2012) Prof. Dr. Stephan Laux. Dem Direktorium steht ein wissenschaftlicher Beirat zur Seite.

 

Youtube-Video AMIGJ

Eine Kurzbeschreibung in fünf Minuten. Christoph Cluse (wissenschaftlicher Mitarbeiter) im Video zur Ausstellung »Orte jüdischen Lebens in Trier« (Sonderausstellung des Stadtmuseums Trier anlässlich des Festjahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«).