Edition der hieroglyphischen Tempelinschriften von Philae

Projekt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien

Leiter: Prof. Dr. emer. Erich Winter
Mitarbeiter: Dr. Holger Kockelmann
Freie Mitarbeiterin: Silke Caßor-Pfeiffer, M.A.

Die Tempelanlage von Philae (nach ihrer Verlegung auf die Insel Agilkia, von Süden aus gesehen; Photo ©H. Kockelmann)

An der Südgrenze Ägyptens, nahe dem heutigen Assuan, liegt die Tempelinsel von Philae, die zu den bedeutendsten Kultanlagen des Landes gehört und sein wohl wichtigstes Zentrum der Isis- und Osirisreligion darstellt. Die hervorragend erhaltenen Bauten wurden in der Zeit von etwa der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts vor Christus bis ca. Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus errichtet und dekoriert; offiziell schloß erst im 6. Jahrhundert Kaiser Justinian die Kulte von Philae.
Den Kern des Komplexes bildet der imposante Tempel der Isis mit seinen beiden hoch aufragenden Pylonen. Zur Anlage gehören des weiteren Kolonnaden, Annexgebäude sowie Heiligtümer von Gottheiten, die man neben Isis und Osiris auf Philae verehrte.
Wie der Isistempel sind die meisten dieser kleinen Bauten von zahllosen hieroglyphischen Inschriften bedeckt, die nicht nur für Ägyptologen von größtem kultur- und religionsgeschichtlichem Interesse sind. Das in Trier ansässige und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, geförderte Projekt hat sich die vollständige Edition und Übersetzung der Inschriften aller Bauten der Insel zum Ziel gesetzt.
Photos, Zeichnungen des kompletten Textmaterials, Dekorationspläne und umfangreiche weitere Hilfsmittel sind in Trier archiviert und bilden die Grundlage der Editionstätigkeit. Zwei Inschriftenbände liegen bereits in Publikation vor, ein dritter steht kurz vor dem Abschluss.