Abgeschlossene Buchprojekte

Edition Cornelius Loos: De vera et falsa magia (1592) (Deitz/ Franz/ Voltmer [Hgg.])
Das nur in den ersten beiden Büchern erhaltene, 1886 in der Stadtbibliothek Trier von George Lincoln Burr entdeckte Manuskript des aus Gouda geflüchteten katholischen Kontroverstheologen und gegenreformatorischen Agitators Cornelius Loos (De vera et falsa magia) hatte radikale Kritik am Teufels-, Hexen- und Magieglauben sowie Hexenprozessen geäußert. Der Traktat wurde verboten und Loos während eines Ketzerprozesses in St. Maximin zum Widerruf seiner Thesen gezwungen. Das in nur einer Handschrift überlieferte, bedeutende Zeugnis des Widerstandes liegt jetzt in einer, auf Vorarbeiten von Othon Scholer beruhenden, kommentierten lateinisch-deutschen Edition, herausgegeben von Luc Deitz, Gunther Franz und Rita Voltmer, vor. In der umfangreichen Einleitung von Rita Voltmer werden das Leben und Werk des Cornelius Loos, der hier edierte Traktat, dessen Entstehungskontext während der Trierer und St. Maximiner Hexenverfolgungen (1582-1596) und seine Rezeptionsgeschichte vorgestellt. Die editio princeps leistet einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der europäischen Hexenverfolgungen und ihrer Gegner.

Quellenpublikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (Laux [Hg.], 2025)
Der Band präsentiert die Ergebnisse einer 2022 durchgeführten Tagung anlässlich des Jubiläums der Gründung der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (GRhG). Untersucht werden die Bedingungen der Entstehung, Entwicklung und Wahrnehmung der Quellenveröffentlichungen der GRhG. Neun Werkbetrachtungen und zwei übergreifende Beiträge geben Einblicke in das breite thematische und methodische Spektrum der GRhG-Editionstätigkeit. Der Band bildet zugleich ein Stück Historiographiegeschichte ab, indem er ausgewählte Editionen, deren jeweilige Bearbeiterinnen und Bearbeiter sowie die GRhG als Herausgeberin in ihre Zusammenhänge stellt. Er trägt dazu bei, die Historizität von Quellenveröffentlichungen ins Bewusstsein zu rücken und diese hinsichtlich übergeordneter wissenschafts- wie gesellschaftsgeschichtlicher Aspekte zu problematisieren.

Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (1881–1981) (Pabst / Redaktion: Laux, 2022)
Das Buch behandelt die Geschichte der 1881 gegründeten „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“, de facto einer historischen Kommission, die sich im Einzugsgebiet der Preußischen Rheinprovinz in erster Linie der Veröffentlichung historischer Quellen widmete. Eine ausgesprochene Besonderheit der „GRhG“ war insbesondere in ihrer Gründungszeit ihre Trägerschaft, die sich aus großbürgerlichen, teils auch adligen Honoratioren zusammensetzte und gegenüber dem preußischen wie dem Nationalstaat Unabhängigkeit vorsichtige Distanz hielten. Die Veröffentlichung basiert auf dem bis ca. 1980 geführten Manuskript des Verfassers, des Kölner Zeit- und Wissenschaftshistorikers Klaus Papst, das inhaltlich und redaktionell erheblich ausgearbeitet und aktualisiert wurde.

„Die gescheiterte Universitätsgründung in Trier 1945–1948“ (Laux, 2022)
Diese Monographie rekonstruiert auf der Grundlage französischer Verwaltungsakten der Nachkriegszeit sowie eines Privatnachlasses die in Trier nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgten Ambitionen zur Errichtung einer Universität. Mit diesem vornehmlich – aber nicht ausschließlich – von konservativen Leitvorstellungen getragenen Vorhaben wollte man gegenüber der im Mai 1946 eröffneten Mainzer Universität in Konkurrenz treten. Die Planungen waren bis etwa 1948 bis hin zur Personalrekrutierung schon erstaunlich weit gediehen, scheiterten aber letztlich am Widerstand der Besatzungsverwaltung bzw. an der Eigenmächtigkeit der Trierer Akteure.

Quellen zur Geschichte der Stadt Trier (1815–1850) (Blazejewski / Laux / Schweisthal)
Diese in Zusammenarbeit von drei Verfassern entstandene Quellensammlung präsentiert auf fast 1.000 Seiten 250 Zeugnisse zur Trierer Stadtgeschichte in den ersten Jahrzehnten des preußischen Staats in der Region. In der Art einer Anthologie werden zumeist archivische Quellen zu allen erdenklichen Themen der Stadtgeschichte in 20 jeweils kurz eingeleiteten Themenfeldern abgedruckt. Der 2018 anlässlich der Trierer Karl-Marx-Austellung entstandene Band korreliert mit der Trierer "Armenkarte" (s. dort). Er ist der erste in einer neuen Reihe, in der inzwischen (2024) von Dr. Jort Blazejewski ein weiterer mit dem Titel „Quellen zur Geschichte der Stadt Trier im Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons (1789–1814) erschienen ist.

Herren und Hexen in der Nordeifel. Darstellung – Edition – Vergleiche (Voltmer)
Diese Publikation zu den Hexenverfolgungen in Schmidtheim (Eifel) in den Jahren 1597 bis 1635 vereinigt einen monographischen Darstellungsteil mit der Edition von Gerichtsprotokollen und verschiedenen Anhängen. Die Edition dient interdisziplinären Zwecken und möchte neben der Dokumentation regionalhistorischer Zusammenhänge im Kontext der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen insbesondere sprachwissenschaftlichen Anforderungen genügen.