Forschungsdesign
Die moderne Landes- und Regionalgeschichte zeichnet sich durch eine große Vielfalt von Themen und Interessen aus. Im Gegensatz zu ihrer institutionellen Begründung vor rund einem Jahrhundert unter der Traditionsbezeichnung „Geschichtliche Landeskunde“ bekennt sie sich nicht nur zur Methodenvielfalt, sondern auch zur Diversität ihrer Befunde. Damit wird die lange behauptete Regelhaftigkeit und Homogenität historischer Erscheinungsformen kritisch hinterfragt. Auf der mittleren und lokalen, mithin der persönlichen Betrachtungsebene bezieht die Landesgeschichte ihre besondere Stärke im Zuge der Annäherung an das historische Subjekt – den Menschen selbst in ihren individuellen und sozialen Lebenswelten. Bei der Trierer Professur für „Geschichtliche Landeskunde“ wird insbesondere die Verbindung der politischen Geschichte mit der Kultur- und insbesondere der Sozial- bzw. Gesellschaftsgeschichte gesucht. Der Betrachtungszeitraum spannt sich vom Spätmittelalter bis in die Zeitgeschichte mit einem Schwerpunkt in der Frühen Neuzeit. Der geographische Bezugsrahmen orientiert sich einerseits am Großraum Rhein – Maas – Mosel, der bereits das Arbeitsfeld des erfolgreichen Sonderforschungsbereichs 235 abgesteckt hatte, andererseits an den historischen Teilgebieten des 1947 gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz.