DFG-Förderung für Forschungsgruppe zur jüdischen Geschichte im 15. und 16. Jahrhundert
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert auf Beschluss vom 12. Dezember 2024 hin die in Trier angesiedelte Forschungsgruppe (FOR) 5663 „Aschkenas in neuen Lebenswelten. Akteure, Praktiken und Räume in der jüdischen Geschichte Mitteleuropas während des 15. und 16. Jahrhunderts“ (Sprecher: Professor Dr. Stephan Laux, Universität Trier) mit rund 2,5 Millionen Euro. Das Projekt setzt mit der Tatsache an, dass die Jüdinnen und Juden Mitteleuropas, die sogenannten Aschkenasim, ab etwa 1390 über rund 200 Jahre hinweg massiven Vertreibung ausgesetzt waren. Diese Epoche beleuchten nun insgesamt sechs Teilprojekte aus den Geschichtswissenschaften, der Judaistik und den Digital Humanities für zunächst vier Jahre. Beteiligt sind die Universitäten Trier und Münster sowie das Ludwig Steinheim-Institut Essen. Eine weitere Förderphase ist geplant.
- TP 1: Interaktion und Organisation: Aschkenasische Juden in Oberitalien während des 15. und frühen 16. Jahrhunderts (Projektleiter: Prof. Dr. Lukas Clemens, Universität Trier, Mittelalterliche Geschichte)
- TP 2: Bücher, ihre Hersteller und ihre Besitzer in neuen Siedlungsräumen (15.–16. Jahrhundert) (Projektleiterin: Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel, Universität Münster, Jüdische Studien)
- TP 3: Extra muros, intra muros – Zugangsregulierungen gegenüber Juden in den Reichs- und Autonomiestädten der Frühen Neuzeit zwischen Norm und Praxis (Projektleiter: Prof. Dr. Stephan Laux, Universität Trier, Geschichtliche Landeskunde)
- TP 4: Aschkenasische Juden in neuen urbanen Lebenswelten des Ostens am Beispiel Großpolens (1386–1434) (Projektleiter: Dr. Jörg Müller, Universität Trier, Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden)
- TP 5: Kontinuität und Wandel jüdischer Raumorganisation in den deutschen Landen zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit (Projektleiterin: Prof. Dr. Lucia Raspe, Universität Duisburg-Essen, Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte)
- TP 6: Jüdische Personendaten des 15.–16. Jahrhunderts: Computergestützte Modellierung und Auswertung (Projektleiter: Prof. Dr. Christof Schöch, Universität Trier, Trier Center for Digital Humanities; Dr. Christoph Cluse, Universität Trier, Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden)
- Koordinationsprojekt (IT-Support: Dr. Joëlle Weis)
Nähere Informationen zur FOR folgen im Laufe des Frühjahrs 2025.