Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

  
Das von der Nikolaus-Koch-Stiftung geförderte Projekt "Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen im familialen Kontext. Eine Zeitbudgetanalyse" untersucht die Mediennutzung von Schülerinnen und Schülern ab 10 Jahren in deren sozialem Umfeld. Ausgegangen werden soll von der forschungsleitenden Annahme, dass die Mediennutzung nach wie vor in der Familie beginnt und sich bis ins frühe Jugendalter dort fortsetzt. Konzentriert man die Betrachtungen auf die Lesesozialisation, lässt sich die Familie nach vorherrschender Meinung nach wie vor als die „zentrale“, weil „primäre“ Sozialisationsinstanz benennen. Unter der Annahme, dass sich aufgrund fortbestehender gesellschaftsimmanenter Geschlechtsstereotypen die Sozialisation von Mädchen und Jungen voneinander unterscheidet, strebt das vorliegende Projektvorhaben an, die Mediennutzung bzw. Lesesozialisation von Mädchen und Jungen getrennt und im Kontext der Familie zu erforschen. Die Zeitbudgetdaten des Statistischen Bundesamtes liefern hierzu aus methodischer und inhaltlicher Sicht gute Voraussetzungen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den methodischen Vorteil der Tagebuchführung mit inhaltlichen Aspekten, und damit für die Familienpolitik verwertbaren Erkenntnissen, zu kombinieren. Unter anderem sollen soziale Ungleichheiten identifiziert werden, die sich insbesondere im Mediennutzungsverhalten (und im übrigen Freizeitverhalten) von Schülerinnen und Schülern niederschlagen. In diesem Kontext sind auch Unterschiede zwischen Stadt und Land zu berücksichtigen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Zeitbudget-Analyse wird ein halbstandardisiertes Erhebungsinstrument entwickelt, das sich auf die Region Trier fokussiert. Befragt werden Schülerinnen und Schüler am Ende der Sekundarstufe II im Klassenverband an je einer zufällig ausgewählten Hauptschule (9. Klasse), Realschule (10. Klasse) und eines Gymnasiums (10. Klasse) in Trier. Damit sollen auch inhaltliche Defizite der Zeitbudgetanalyse ausgeglichen werden, d.h. neben Freizeit- und Medienzeitbudgets werden ferner Einstellungen und Präferenzen von Schülerinnen und Schülern zu ihren Verhaltensweisen in der Freizeit erhoben.

Kontakt und Projektkoordination:   Dipl.-Kffr. Sabine Wollscheid