Patient-als-Partner-Ansatz in der Gesundheitsversorgung für die Großregion (APPS)

APPS „Approche Patient Partenaire de soins“ (Patient-als-Partner-Ansatz in der Gesundheitsversorgung) für die Großregion

Heute stehen die Gesundheitssysteme vor der großen Herausforderung der Versorgung der Patienten mit chronischen Krankheiten (Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Adipositas usw.), die mit besonderen Erfordernissen verbunden sind, wie beispielsweise jenen im Zusammenhang mit der Therapietreue bzw. Compliance und der häuslichen Betreuung. Des Weiteren muss auch die Art und Weise, wie die Therapietreue der Patienten erfasst wird, überdacht werden, wobei von einer Veränderung der Beziehung zwischen der Fachkraft im Gesundheitswesen und dem Patienten auszugehen ist. Das sogenannte „paternalistische“ Modell in der medizinischen Versorgung war bereits nach und nach einem auf den Patienten ausgerichteten Konzept gewichen, bei dem stärker die Besonderheiten, Werte und Erlebnisse des Patienten berücksichtigt werden. Die Einstellung des Patienten gegenüber dem Angebot im Gesundheitswesen und den Beziehungen in der Gesundheitsversorgung hat sich in den vergangenen zehn Jahren noch einmal verändert, da sich der Zugang zu den Gesundheitsinformationen vereinfacht hat, der Wunsch entstanden ist, sich bei der medizinischen Versorgung nicht mehr nur in einer passiven Rolle zu befinden und beim Management der eigenen Krankheit über eine relative Autonomie zu verfügen, und da sich die Erreichbarkeit der Fachkräfte im Gesundheitswesen verbessert hat.

Vor dem Hintergrund dieser Veränderungen zielt der Patient-als-Partner-Ansatz in der Gesundheitsversorgung (Approche patient partenaire de soins, APPS) darauf ab, noch einen Schritt weiterzugehen, indem der Patient in der medizinischen Versorgung genau wie die Fachkräfte als vollwertiges Mitglied, also als Partner im Team betrachtet wird. Diese Perspektive dient dem Zweck, die Beziehungen zwischen den Fachkräften im Gesundheitswesen und den Kranken mit Blick auf Aspekte wie Wissen, Kontrolle und Macht wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Das Erfahrungswissen der Patienten (das sich aus ihren konkret erlebten gesundheitlichen und psychosozialen Problemen heraus entwickelt) tritt ergänzend zum wissenschaftlichen Wissen des medizinischen Personals hinzu.

Im Mittelpunkt des Projekts „APPS“ steht die Mitwirkung der Patienten an ihrer Gesundheitsversorgung. Die beiden hauptsächlichen Ziele sind, erstens, die Analyse der Möglichkeiten für Patienten, sich in den vier Ländern der Großregion (GR) an ihrer Gesundheitsversorgung zu beteiligen und zweitens, Strategien zur Umsetzung der Prinzipien von APPS zu entwickeln.

Zu erzielende Ergebnisse sind:

  • Vorschläge für eine gemeinsame, zwischen den verschiedenen Partnerregionen abgestimmte Definition des APPS und die Empfehlungen für eine konkrete Umsetzung dieses Ansatzes in der GR
  • Analyse der Angebote der Einrichtungen im Sinne des APPS
  • Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerks der Patientenbeiräte
  • Entwicklung innovativer Mittel, die mit Informatik und Kommunikationstechnologie dem APPS dienen
  • Schulungen zum APPS für die Fachkräfte im Gesundheitswesen und für die Vertreter von Patientenvereinigungen
ProjetkbezeichnungAPPS - Patient-als-Partner-Ansatz in der Gesundheitsversorgung für die Großregion
Dauer01.01.2017 - 31.12.2019
ProjektgeberEuropäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms INTERREG V A Großregion 2014-2020
Fördervolumen4.000.000 €
ProjektpartnerUniversität Lüttich (Projektleitung)
Universität Luxemburg
Universität Lothringen
Universität Trier
Regionales Universitätsklinikum (CHRU) Nancy
LORDIAMN
Klinikum Centre Hospitalier de Luxembourg
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universitätsklinikum Lüttich (CHU)

Projektteam:

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Artikel im Unijournal:

Project summary

The « Approche Patient Partenaire de soins Project » (APPS) is focussed on the participation of patients in their healthcare. The project aims to assess the extent to which patients can become partners in their care in the four countries of the Grand Region and develop solutions to facilitate APPS.

The project will produce:

  • a shared working definition and conceptual framework of APPS in the Grand Region and recommended interventions to facilitate patient participation
  • An analysis of existing activities and interventions for APPS in the Grand Region
  • A transnational network of patient committees
  • Innovative solutions using modern technology (e.g. e-health, m-health) that could facilitate APPS
  • A curriculum for a short professional training course to sensitise healthcare professionals to APPS

 

 Résumé du projet

Le projet « Approche Patient Partenaire de Soins » (APPS) est axée sur la participation des patients durant leur traitement. En premier lieu, le projet vise à évaluer dans quelles mesures les patients peuvent devenir des partenaires de soins dans le suivie de leur maladie, dans les quatre pays de la Grande Région.  Le projet vise également à développer des solutions pour faciliter la mise en pratique de l’APPS.

Le projet produira :

  • Une définition ainsi qu’un cadre conceptuel de l’APPS commun aux pays de la Grande Région. 
  • Des recommandations pour rendre possible l’implémentation de l’APPS.
  • Une analyse des activités d’APPS ainsi que des interventions existantes dans la Grande Région.
  • Un réseau-transfrontalier des comités de patients.
  • Des solutions innovantes, utilisant les nouvelles technologies (ex : e-santé, m-santé) qui pourrait faciliter l’implémentation de l’APPS.
  • Un cours programme d’études de formation professionnel afin de sensibiliser les professionnels de santé à l’APPS.