Die verschiedenen Fischarten im Schauaquarium der Biogeographie

Der Bitterling (Rhodeus amarus) ist der kleinste (bis max. 8 cm) einheimische Karpfenfisch unserer heimischen Gewässer. Auffälliges Merkmal ist die blaugrüne Längsbinde sowie die kurze Seitenlinie. Sie bewohnen stehende bis langsam fließende, sommerwarme, pflanzenreiche Gewässer wie Niederungsbäche und -flüsse, Altarme und Grabensysteme. Bitterlinge ernähren sich vorwiegend von Algen, Plankton, Detritus und Wirbellosen. Bei der Vermehrung ist der Bitterling auf die Teichmuschel angewiesen. Dabei sucht sich das zur Paarung auffällig gefärbte Männchen eine Teichmuschel aus und verteidigt diese gegen andere Fische. Ein passendes Weibchen (Rogner) legt dann mithilfe einer ausgeprägten Legeröhre den Laich durch eine Öffnung in die Muschel ab, wo sie danach vom Männchen (Milchner) befruchtet werden. Der Bitterling nutzt die Teichmuschel sozusagen als Brutkammer. Im Aquarium kann dieses Verhalten während der Laichzeit der Bitterlinge, also ca. zw. April und Juni, ebenfalls beobachtet werden.

Die Elritze (Phoxinus phoxinus) ist ein 6 bis 10 cm langer Kleinfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) mit einem langgestreckten Körper und einem kleinen endständigen Maul. Die Oberseite ist meist graugrünlich mit undeutlichen Querbinden zur Seitenmitte, während sich auf den Flanken ein auffallend silbriggoldenes Längsband befindet. Elritzen leben in klaren, sauberen und sauerstoffreichen Flüssen, Bächen und Seen der Forellenregion und sind scheue, lebhafte Schwarmfische. Sie ernähren sich von bodenlebenden Kleintieren, Insektenlarven, Kleinkrebsen und Anfluginsekten.
Der Gründling (Gobio gobio) ist ein Kleinfisch (10 - 12 cm), der im Mittellauf und Oberlauf unserer Flüsse nicht selten ist. Er ist aber auch in Teichen zu finden. Wie ihr Name suggeriert, sind Gründlinge Grundfische, die im Sediment nach Nahrung wühlen. Ihre paarigen Barteln, die mit Geschmacks- und Tastrezeptoren besetzt sind, helfen ihnen bei beim Aufspüren von Nahrung. Die Tiere fressen bodenlebende Kleintiere. In Trier sind Gründlinge z.B. in der unteren Ruwer häufig zu finden.
Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) ist einkleiner Raubfisch (15 - 18 cm) und namensgebend für die Kaulbarsch-Region in der brackigen Mündung großer Flüsse, in der er weit verbreitet ist. Die Art ist aber sehr anpassungsfähig und daher in verschiedensten Gewässertypen zu finden. In Trier findet sich eine große Population z.B. im Mattheiser Weiher. Kaulbarsche sind nachtaktive Raubfische, die kleine bodenlebende Tiere fressen.
Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) ist ein typischer Kleinfisch (7 – 9 cm) stiller und langsam fließender Gewässer in Deutschland. Sie besiedelt häufig Kleingewässer, z.B. Teiche und Tümpel. Der Schwarm-bildende Friedfisch lebt im Oberflächenbereich von Gewässern und nimmt Anflugnahrung (kleine Fluginsekten) an der Wasseroberfläche auf. Dabei hilft ihr stark oberständiges Maul (Oberkiefer deutlich kürzer als Unterkiefer). Moderlieschen werden oft mit dem Ukelei verwechselt, unterscheiden sich von diesem aber durch die sehr kurze Seitenlinie, die nur 7-12 Schuppen umfasst.
Der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus) ist einZooplankton fressender Kleinfisch (< 10cm), der in heimischen Gewässern weit verbreitet ist. Namensgebend sind die drei Stacheln auf dem Rücken des Fisches, die als Schutz vor Fressfeinden dienen. Dreistachlige Stichlinge sind sehr anpassungsfähig und finden sich in diversen Gewässertypen, von großen Seen und Flüssen bis zu kleinen Teichen und Bächen. Als so genannte euryhaline Art, können Dreistachlige Stichlinge im Meer und Süßwasser überleben, sie finden sich daher auch in Nord- und Ostsee. Stichlinge zeichnen sich durch einen auffälligen Sexualdimorphismus zur Paarungszeit aus. Männchen sind während dieser Zeit intensiv grün-blau gefärbt und tragen eine rote Brust. Die Tiere zeigen zudem ein interessantes Brutpflegeverhalten: Das Männchen baut ein Nest, in dem das Weibchen die Eier ablegt, wo sie anschließend vom Männchen bewacht werden. Der Dreistachlige Stichling ist ein Modellorganismus der Evolutionsbiologie. An dieser Art wurden wichtige Erkenntnisse zur genetischen Basis evolutionärer Anpassungen erforscht.