Nachhaltige Organisation oder organisierte Nachhaltigkeit? Theorie und Praxis sozial-ökologischer Transformation - Arbeitstagung an der Universität Trier (04./05.07.2024)

Ob die Transformation der Gesellschaft in eine nachhaltige Zukunft gelingt, entscheidet sich in Organisationen. Fragen danach, ob Demokratie und Kapitalismus nachhaltigkeitsfähig sind, ob Prozesse demokratischer Mehrheitsbildung wie rechtsstaatlicher Verfahren dies befördern oder verhindern, ob eine möglichst weite und gleiche Partizipation am Gemeinwohl zwangsläufig mit der Ausbeutung von Ressourcen einhergeht, werden vor allem in und durch die soziale Form der Organisation entschieden. Aber auch die Erzeugung einer notwendigen kollektiven Bindungswirkung von Entscheidungen für eine nachhaltige Entwicklung wie deren praktische Um- und Durchsetzung kann ohne die Inanspruchnahme zahlreicher Organisationen kaum gelingen. Andererseits kollidieren Vorschläge und Projekte, aber auch die Ambitionen sozialer Bewegungen wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion mit den Beharrungskräften und der Logik organisationaler Regeln oder sie scheitern an der fehlenden organisationalen Infrastruktur. Die Bedeutung von Prozessen organisationaler Strukturbildung, von Praktiken des Organisierens und der damit einhergehenden Effekte wurde in der bisherigen Diskussion um nachhaltige Entwicklung aber vergleichsweise wenig beachtet. Die Tagung soll deshalb dazu dienen, den wissenschaftlichen Austausch über Funktionen, Wirkungen und Probleme von Organisationen im Kontext der Verwirklichung ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit zu befördern.